Kastell Arrabona

Das Kastell Arrabona war ein römisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben entlang der mittleren Donau zuständig war. Der Strom bildete in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Die Überreste des Kastells liegen heute auf dem Stadtgebiet von Győr im Komitat Győr-Moson-Sopron in Ungarn.

Kastell Arrabona
Alternativname Arrabo
Arrabonae
Anon
Limes Oberpannonien
Abschnitt 1
Datierung (Belegung) A) claudisch,
Mitte 1. Jh. bis frühes 2. Jh.
B) trajanisch frühes 2. Jh. bis 4. Jh. n. Chr.
C) 4. Jh. bis spätes 5. Jh. n. Chr.
Typ A-B) Reiterkastell
C) Flottenkastell
Einheit A) Ala I Pannoniorum
A) Ala I Augusta Ituraeorum
A) Ala I Hispanorum Aravacorum
B) Ala I Ulpia Contariorum milliaria
C) Cuneus equitum Stablesianorum
C) Equites promoti
C) Liburnari Legio X und XIIII
Größe B) Steinkastell I:
230 × 150 Meter = 3,45 ha,
C) Steinkastell II:
150 × 150 Meter = 2,2 ha
Bauweise A) Holz-Erde
B-C) Stein
Erhaltungszustand nicht sichtbar
Ort Győr
Geographische Lage 47° 41′ 0″ N, 17° 38′ 0″ O hf
Vorhergehend Kastell Quadrata (nordwestlich)
Anschließend Kastell Ad Statuas (Ács-Vaspuszta) (südöstlich)

Das Kastell war eine der frühesten römischen Befestigungen am pannonischen Limes, Stützpunkt der Hilfstruppenkavallerie (Auxiliar) und neben Kastell Klosterneuburg das zweite Auxiliarlager in Oberpannonien mit einer 1000 Mann starken Besatzung. Es war vermutlich vom 1. bis in das 4. Jahrhundert n. Chr. kontinuierlich mit römischen Truppen belegt. In der Spätantike lagen im Kastell auch Marinesoldaten der in Vindobona und Carnuntum stationierten Legionen. Das Fundmaterial aus dem Kastell und seiner Umgebung zeugt von einer nachmilitärischen Nutzung durch die Zivilbevölkerung ab dem 5. nachchristlichen Jahrhundert. Die Funde der Gräberfelder vermittelten einen guten Eindruck vom Niedergang der römischen Kultur und dem zunehmenden Aufkommen barbarischer Elemente in einem Limeskastell zur Zeit der Völkerwanderung.

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