Kastell Kapersburg
Das ehemalige römische Limes-Kastell Kapersburg im Taunus gehört zu den am besten erhaltenen römischen Militäranlagen des Obergermanisch-Rätischen Limes. Es beherbergte einen Numerus, als dessen Name in Folge einer Vermutung von Louis Jacobi und anderen lange angenommen worden war, dass er Numerus Nidensium laute und dass dessen Soldaten aus den Bewohnern des nahe gelegenen Vicus Nida rekrutiert worden seien. Marcus Reuter wies jedoch darauf hin, dass die Namen von Numeri üblicherweise vom Stationierungs-, nicht Rekrutierungsort abgeleitet wurden. Die Baugeschichte des Kastells weist seit dem Ende des 1. Jahrhunderts mehrere Bau- und Umbauphasen sowie Spuren eines Kastellvicus auf. Das Kastell wurde vermutlich kurz nach der Mitte des 3. Jahrhunderts im Rahmen des Limesfalls kampflos geräumt.
Kastell Kapersburg | |
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Limes | ORL 12 (RLK) |
Strecke (RLK) | Obergermanischer Limes, Osttaunusstrecke |
Datierung (Belegung) | Ende 1. bis Mitte 3. Jh. |
Typ | Numeruskastell |
Einheit | Numerus N(---) und eine Abteilung Veredarii |
Größe | a) 0,8 ha b) 1,3 ha c) 1,6 ha |
Bauweise | a) Holz-Erde-Lager b) Trockenmauer c) Mörtelmauer |
Erhaltungszustand | sehr gut erhalten, teilkonserviert |
Ort | Wehrheim-Pfaffenwiesbach und Rosbach vor der Höhe–Ober-Rosbach |
Geographische Lage | 50° 18′ 47″ N, 8° 38′ 8,4″ O |
Höhe | 425 m ü. NHN |
Vorhergehend | Kleinkastell Lochmühle (südwestlich) |
Anschließend | Kleinkastell Ockstädter Wald (nördlich) |