Kastell Pöchlarn

Das Kastell Pöchlarn war ein Teil der Festungskette des römischen Limes Noricus in Pöchlarn, Bezirk Melk, Bundesland Niederösterreich, Österreich. Das Bodendenkmal ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes.

Kastell Pöchlarn
Alternativname * Arelape
* Arlape
*Ariate
Limes Limes Noricus
Abschnitt Strecke 1
Datierung (Belegung) 1.–5. Jahrhundert n. Chr.
Typ Auxiliar-, Alen-
und Flottenkastell
Einheit * Cohors I Flavia Brittonum,
* Equites Dalmatae Arelape,
* Classis Arelapensis et Marginensis
Größe A) Holz-Erde-Kastell, 3,3 ha,
B) Steinkastell I, 2,5 ha
Bauweise Holz-Erde- und Steinbauweise
Erhaltungszustand rechteckige Anlage mit Eck- und Zwischentürmen,
größere Umbauten in der Spätantike (Fächer- und Hufeisentürme),
oberirdisch nicht mehr sichtbar
Ort Pöchlarn
Geographische Lage 48° 12′ 0″ N, 15° 12′ 0″ O hf
Vorhergehend Wachtürme Ybbs (westlich)
Anschließend Kastell Melk (östlich)

Das zum norischen Limes zählende Hilfstruppen- und Reiterlager wurde nahe der Mündung der Erlauf in die Donau angelegt und war vermutlich vom 1. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. kontinuierlich mit römischen Soldaten belegt. Fast alle geographischen Hauptquellen für die Antike geben den Ort an. Im 4. Jahrhundert gelangte es durch die Stationierung einer Einheit der Donauflotte zu größerer Bedeutung. Ein als Hafen genutzter Altarm trennte das vermutlich auf einer Insel gelegene Kastell von der Zivilsiedlung. Über die bauliche Entwicklung des Kastells war ansonsten nur sehr wenig bekannt. Dies änderte sich erst, als das Bundesdenkmalamt in den Jahren 2002 bis 2009 großflächige Untersuchungen durchführte. Das Lager konnte dabei archäologisch eindeutig nachgewiesen werden. Der nördliche Teil wurde von der Donau abgeschwemmt, der südliche ist vollständig durch die Altstadt überbaut. Reste eines spätantiken Fächerturms und Mauerreste (siehe Steinkastell II) haben sich im Keller des Pflegezentrums und am Areal vor der Pfarrkirche und dem Thörringplatz erhalten.

Neben dem Kastell werden in diesem Artikel auch die benachbarten Wachtürme von Sarling und Säusenstein behandelt.

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