Kollagenasen

Als Kollagenasen werden Enzyme bezeichnet, welche die Peptidbindung zwischen Prolin und anderen Aminosäuren spalten. Damit sind diese Proteasen in der Lage, Kollagen abzubauen. Sie kommen in höheren Tieren (Coelomata), Bakterien und manchen Archaeen vor. Beim Menschen sind fünf Kollagenasen bekannt, die alle zu den Matrix-Metalloproteasen (EC 3.4.24.-) gehören:

ProteinGen
(HGNC)
UniProtLänge
(AA)
Bemerkungen
Interstitielle KollagenaseMMP1 P03956170, 200 Spaltung in zwei Enzyme (22 kDa, 27 kDa); spaltet Kollagen I, II, III, VII und X, HIV-Protein Tat
Gelatinase AMMP2 P08253551 ubiquitär; Torg-Winchester-Syndrom; spaltet Gelatin I, Kollagen IV, V, VII, X
Neutrophile KollagenaseMMP8 P22894367 spaltet fibrilläres Kollagen I, II, III
Gelatinase BMMP9 P14780(92, 82, 67 kDa) Anfälligkeit für Bandscheibenvorfall, Anadysplasie der Metaphyse; kleinere Enzymvarianten; spaltet Gelatin I, V und Kollagen IV, V
Kollagenase 3MMP13 P45452368 Dysplasien; spaltet Kollagen I

Mit Hilfe dieses Enzyms können sich Clostridien durch den Abbau von Kollagen im Bindegewebe besonders rasch ausbreiten. Umgekehrt wird Kollagenase aus Clostridien zur Unterstützung der Wundheilung (Débridement) verwendet und wurde auch zur Chemonukleolyse bei der Behandlung des Bandscheibenvorfalls erprobt.

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