Métro Paris
Die Métro Paris ist das U-Bahn-System der französischen Hauptstadt. Der heutige Name (le) Métro entstand als Kurzform von Chemin de fer métropolitain (Metropoleneisenbahn); in den ersten Jahren ihres Betriebs wurde sie als (le) Métropolitain bezeichnet.
Métro de Paris | |
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Ein Zug der Linie 14 in der Station Châtelet (Oktober 2020) | |
Basisdaten | |
Ortslage | Paris, Frankreich |
Betreiber | RATP |
Eröffnung | 1900 |
Netz | |
Linien | 16 (+4 Linien im Bau) |
Streckenlänge | 226,9 km (+183 km im Bau) |
Stationen | 308 (+59 im Bau) |
Fahrgastzahl | 1411 Mio. pro Jahr (2023) |
Technik | |
Fahrzeugtypen | MP 73, MP 89, MP 05, MP 14; MF 67, MF 77, MF 88, MF 01 |
Spurweite | 1435 mm |
Stromsystem | 750 V = Stromschiene |
Die erste Linie wurde am 19. Juli 1900 anlässlich der Weltausstellung von Paris eröffnet und war nach London (1863), Liverpool (1893), Budapest und Glasgow (beide 1896) die fünfte U-Bahn der Welt. Das Netz ist mit 226,9 Kilometern Gesamtlänge und 308 Stationen, die von insgesamt sechzehn voneinander unabhängigen Linien bedient werden, eines der größten der Welt. Charakteristisch sind die hohe Netzdichte innerhalb der Stadt und die geringen Abstände zwischen den einzelnen Stationen – im Schnitt rund 500 Meter. Rein rechnerisch benutzen etwa 4,3 Millionen Menschen pro Tag die Pariser Métro. Das Fahrgastaufkommen ist werktags höher als an Wochenenden. Im Jahr 2018 waren es insgesamt 1,559 Milliarden Fahrgäste. Damit zählt die Pariser Métro zu den am meisten genutzten U-Bahnen weltweit, sie repräsentiert – an zweiter Stelle nach den Fußgängern – 20 Prozent des gesamten Pariser Verkehrs. Auf die Métro entfallen etwa 36 % des gesamten Verkehrsaufkommens im ÖPNV in der Hauptstadtregion Île-de-France, das sich auf etwa 4,3 Milliarden Fahrgäste pro Jahr (11,8 Millionen pro Tag) beläuft (Stand 2013).
Die seit den 1970er Jahren als Ergänzung des Métronetzes ausgebauten fünf RER-Linien (Réseau express régional d’Île-de-France) verlaufen innerstädtisch ebenfalls unterirdisch, jedoch mit größeren Haltestellenabständen; mit RER-Zügen werden täglich 2,7 Millionen Fahrgäste vor allem in die Vororte transportiert – auf einem Streckennetz von 608 Kilometern mit 252 Haltepunkten (Stand 2024). Die Transilien-Vorortzüge binden mit weiteren neun Linien und einem Streckennetz von 1.110 Kilometern mit 257 Bahnhöfen weitere Vororte, der 12,4 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadtregion Île-de-France ans Zentrum an. Die Straßenbahn Île-de-France komplementiert das Netz mit 14 Linien, die auf 186,6 Kilometern 278 Stationen bedienen. Schließlich ergänzen etwa 1500 Buslinien mit einem Streckennetz von etwa 25 000 Kilometern das ÖPNV-Netz in der Hauptstadtregion. Der Bahnhof Châtelet-Les Halles, in dem sich fünf Métrolinien und drei RER-Linien kreuzen, gilt als der größte U-Bahnhof der Welt. Métro und RER bedienen auch den Fernbahnhof Gare du Nord, der der weltweit meistfrequentierte Bahnhof außerhalb Asiens ist.
Mit dem Grand Paris Express, der seit 2015 in Bau ist und vier neue Linien sowie die Verlängerung von zwei bestehenden Métrolinien vorsieht (mit 200 neuen Streckenkilometern und 71 Stationen), soll sich die Länge allein des Métronetzes bis 2030 verdoppeln. Während das Métronetz ursprünglich nur bis an den Rand der Kernstadt reichte und RER die Vororte an das Zentrum anbinden sollte, soll der Grand Paris Express bessere Verbindungen um Paris herum gewährleisten.