MOSAiC-Expedition

Die MOSAiC-Expedition (Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate, „Multidisziplinäres Driftobservatorium zur Untersuchung des Arktisklimas“) war eine einjährige, internationale Expedition in die zentrale Arktis, angeleitet vom deutschen Alfred-Wegener-Institut (AWI).

Die Kern-Expedition fand von September 2019 bis Oktober 2020 statt. Erstmals wurde mit einem modernen Forschungseisbrecher die direkte Umgebung des Nordpols auch im Winter und Frühjahr erreicht. Gemessen an der aufwendigen Logistik, der Gesamtanzahl an Teilnehmern, der Anzahl der teilnehmenden Länder und einem ursprünglich zur Verfügung stehenden Budget in Höhe von 140 Millionen Euro war die MOSAiC-Expedition die bisher größte Forschungsexpedition in die Arktis. 50 Prozent der Kosten wurden aus dem Etat des Bundesforschungsministeriums (BMBF) gedeckt. Mehrkosten liefen durch die nicht geplante Rückfahrt der MS Polarstern wegen notwendig gewordener Maßnahmen zum COVID-19-Pandemieschutz auf.

Das zentrale Expeditionsschiff, der Forschungseisbrecher Polarstern des AWI, wurde dabei von Versorgungs- und Unterstützungsoperationen der russischen Eisbrecher Akademik Fedorov, Kapitan Dranitsyn, Akademik Tryoshnikow und Admiral Makarov sowie den beiden deutschen Forschungsschiffen Sonne und Maria S. Merian unterstützt. Weiterhin waren Flugzeuge und Helikopter mit in den Einsatz inbegriffen. Insgesamt waren während der Expedition über mehrere Phasen verteilt mehr als 600 Personen in der zentralen Arktis tätig. Die internationale Expedition mit mehr als 80 teilnehmenden Institutionen aus 20 Nationen wurde vom AWI geführt und stand unter der Leitung des Physikers Markus Rex. Das Ziel von MOSAiC war nach eigenen Angaben, die komplexen und nur unzureichend verstandenen Klimaprozesse der zentralen Arktis zu untersuchen, die Darstellung dieser Prozesse in globalen Klimamodellen zu verbessern und so zu verlässlicheren Klimaprognosen beizutragen.

Zur umfangreichen medialen Verwertung der Expedition schloss das AWI eine Vereinbarung mit der Bertelsmann Content Alliance.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.