Moltke (Schiff, 1878)

Die Moltke war eine Gedeckte Korvette der Bismarck-Klasse, die Ende der 1870er Jahre für die Kaiserliche Marine gebaut wurde. Sie war nach dem preußischen Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke benannt. Sie war das vierte Schiff der Klasse, zu der fünf weitere Schiffe gehörten.

Moltke
Die Moltke im Hafen von Kiel (1894)
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
andere Schiffsnamen

Archeron (1911–1920)

Schiffstyp Gedeckte Korvette
Klasse Bismarck-Klasse
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Baukosten 2.814.000 Mark
Stapellauf 18. Oktober 1877
Indienststellung 16. April 1878
Verbleib 1920 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 82,0 m (Lüa)
72,18 m (KWL)
Breite 13,7 m
Tiefgang (max.) 6,3 m
Verdrängung Konstruktion: 2.843 t
Maximal: 2.994 t
 
Besatzung 404 bis 469 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Kofferkessel
1 × 3-Zyl.-Dampfmaschine
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
2.344 PS (1.724 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13,9 kn (26 km/h)
Propeller 1 × zweiflügelig ∅ 5,2 m
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Segelfläche 2.210 m²
Bewaffnung
  • 16 × Rk 15,0 cm L/22 (1.660 Schuss)

Die Korvetten der Bismarck-Klasse wurden Anfang der 1870er Jahre im Rahmen eines großen Marinebauprogramms bestellt. Sie sollten als Flottenaufklärer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in überseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun. Die Kiellegung der Moltke war im Juli 1875, im Oktober 1877 fand der Stapellauf statt und im April 1878 folgte die Indienststellung. Als Hauptbewaffnung verfügte das Schiff über eine Batterie von zehn bis sechzehn 15-cm-Ringkanonen und dazu über ein vollständiges Segelrigg, um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Übersee zu ergänzen.

Während ihres ersten großen Überseeeinsatzes Anfang der 1880er Jahre besuchte Moltke nach dem Salpeterkrieg Häfen in mehreren südamerikanischen Ländern und transportierte die Teilnehmer der deutschen Expedition zum Internationalen Polarjahr nach Südgeorgien. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1885 wurde sie Schulschiff für Seekadetten und Schiffsjungen. Das Schiff diente in dieser Funktion von bis 1908. Während dieser Zeit bestand ihre Tätigkeit hauptsächlich aus Flottenübungen und Trainingsdienstfahrten in der Ostsee sowie häufig in Westindien und im Mittelmeer. Sie wurde im Oktober 1910 aus dem Seeregister gestrichen und im Oktober 1911 in Acheron umbenannt. Fortan diente sie als Wohnschiff der U-Boot-Schule in Kiel und blieb in dieser Funktion bis Juli 1920, als sie zum Verschrotten verkauft wurde.

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