Ostfriesische Küche

Als Ostfriesische Küche bezeichnet man die Regionalküche der deutschen Kulturregion Ostfriesland. Sie zeichnet sich traditionell durch eine meist bodenständige und zum Teil sehr deftige und mit großem Fettanteil versehene Kost aus, die als so genannte Redelköst (= Regelkost) bezeichnet wurde. Lange Zeit waren breiige Suppen und Eintöpfe, deren Zubereitung sich seit dem Mittelalter kaum verändert hat, die Hauptmahlzeiten. Hauptgrund dafür waren die beschränkten Kochmöglichkeiten über den offenen Feuerstellen in den Häusern. Erst nachdem Stangenöfen Einzug in die Haushalte hielten, änderte sich dies.

Typisch ist die Verwendung von Hülsenfrüchten und getrockneten Bohnen, von Speck und Pökelfleisch. Frisches Fleisch gab es nur in den Wintermonaten, wenn geschlachtet wurde. Fisch wurde dagegen, außer an den unmittelbar an die Küste grenzenden Bereichen, kaum gegessen. Wild war für viele Jahrhunderte dem Adel vorbehalten und kam daher bei den meisten Ostfriesen selten auf den Tisch.

Sie weist große Überschneidungen zu den Küchen benachbarter Regionen auf, so beispielsweise der Oldenburger, der Jeverländer oder der Groninger Küche. Wirtschaftliche und kulturelle Gemeinsamkeiten führten zu diesen Parallelen. Bis heute sind jahrhundertealte, besondere Ess- und Trinkgewohnheiten erhalten und es gibt zudem genuin ostfriesische Spezialitäten. Zu den bekanntesten zählen die Ostfriesische Teekultur, der Snirtjebraten, Updrögt Bohnen und der Buttermilchbrei. Einige Spezialitäten haben exotische Namen wie Olle Wieven (Alte Weiber), Peter in de Büx (Peter in der Hose) Pirrel in de Pütt (Klos im Leinensäckchen), Ollerweltsk (altmodisch, veraltet) oder Rebbedi, der auch Lei-Wieven-Köst (Faule-Weiber-Kost) genannt wird. Andere vermeintlich traditionell ostfriesische Delikatessen wie etwa die Ostfriesentorte sind jüngeren Ursprungs. Wiederum andere wie das in Wintertagen beliebte Grünkohlessen oder Gröner Hein (Grüner Heinrich) sind lokale Varianten von in ganz Norddeutschland beliebten Speisen.

Jahrhundertelang hatten die Gerichte und Getränke der ostfriesischen Küche außerhalb der Region einen schlechten Ruf. Inzwischen erfreuen sie sich größerer Beliebtheit, so dass sie auch in den Touristenorten in typischen Melkhuskes, Cafés und Restaurants auf der Karte stehen.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.