Schönborn (Adelsgeschlecht)
Die Familie der Grafen von Schönborn ist ein bis heute bestehendes Adelsgeschlecht, das ursprünglich aus dem Rheingau und Taunus stammt und in der Frühen Neuzeit viele kirchliche Würdenträger des Heiligen Römischen Reiches stellte. Die Schönborn, insbesondere ihre Kirchenfürsten, zählen zu den bedeutendsten Bauherren der Barockzeit in Süddeutschland.
Ab 1661 hatte das Geschlecht die Herrschaft Heusenstamm in Südhessen inne und ab 1671 die würzburgische Lehnsherrschaft Reichelsberg. Ab 1701 regierten die Schönborn die reichsunmittelbare Herrschaft Wiesentheid in Unterfranken, wodurch sie in den Hochadel aufstiegen. Zugleich mit Wiesentheid waren durch Erbschaft Herrschaften in der Steiermark und in Kärnten sowie bald darauf durch Kauf in Niederösterreich, ab 1726 auch in Ungarn und gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Böhmen in den Familienbesitz gelangt.
Als Schönbornzeit wird seit dem 18. Jahrhundert und in der Kunstgeschichte das Kunstschaffen im Hochstift Würzburg zwischen dem Regierungsantritt des Fürstbischofs Johann Philipp Franz von Schönborn (1719) und dem Tod des Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn (1746) bezeichnet. In diese Epoche fällt insbesondere der Bau der Würzburger Residenz.