Schleifenimpedanz
Die Schleifenimpedanz oder Fehlerschleifenimpedanz (englisch loop impedance) oder auch Schleifenwiderstand (L-PE) ist die Summe aller Impedanzen einer geschlossenen Strombahn, die bei einem Isolationsfehler (Körperschluss) in einem elektrischen Betriebsmittel vom Fehlerstrom durchflossen wird. Die Schleifenimpedanz darf nicht zu hoch und damit der Fehlerstrom nicht zu niedrig sein, damit die elektrische Anlage im Fehlerfall durch Überstromschutzeinrichtungen sicher abgeschaltet werden kann.
Die Fehlerstromschleife zur Ermittlung der Schleifenimpedanz besteht aus:
- der Stromquelle (z. B. Transformator) unter Berücksichtigung des Innenwiderstandes.
- dem ungeerdeten aktiven Leiter (Außenleiter), in IT-Systemen auch dem Neutralleiter, von der Stromquelle bis zur Fehlerstelle.
- dem Rückleiter zur Stromquelle
- in TN-Systemen: der geerdete Schutzleiter
- in TN-C Systemen der PEN-Leiter mit seinen Parallelverbindungen über die Erdungsanlage (z. B. Fundamenterder) bzw. über das Potentialausgleichssystem
- in TT-Systemen sind die elektrischen Betriebsmittel mittels Schutzerdungs-Leiter unmittelbar geerdet oder mit dem Anlagenerder der Verbraucheranlage verbunden.
Nach der Errichtung einer Niederspannungsanlage ist u. a. eine Messung der Schleifenimpedanz mit Netzfrequenz durchzuführen, um die Einhaltung der Abschaltbedingungen zu kontrollieren. Diese Messung nach DIN VDE 0100-600:2008-06 ist insbesondere gefordert, wenn der Schutz bei indirektem Berühren nur durch automatische Abschaltung mittels Überstromschutzeinrichtungen erfolgt. Die Messergebnisse sind in Prüfprotokollen schriftlich festzuhalten und dem Betreiber der Anlage auszuhändigen.