Schleppbahn Liesing

Die Schleppbahn Liesing (auch SL, Liesinger Schleppbahn oder Fabriksbahn genannt) war eine Industriebahn im Süden von Wien. Sie wurde ab 1860 betrieben und umfasste in ihrer über 140-jährigen Betriebszeit mit ihren Verzweigungen insgesamt etwa 10 km. Der letzte planmäßige Zug fuhr am 12. Dezember 2003.

Schleppbahn Liesing
Wien Liesing–Industriezentrum
Um 1870: Industriebahn von Wagenmann & Seybel
1960–1990: Streckenskizze
Streckenlänge:9,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Bundesland: Wien
Südbahn von Wiener Neustadt Hbf
Landesgrenze Wien/Niederösterreich, Brücke über die Ketzergasse
0,000 Wien Liesing
Südbahn nach Wien Hauptbahnhof
0,050 Mühlbach, bis etwa 1885
0,200 EK Franz-Parsche-Gasse
0,250 EK Fußweg Karl-Sarg-Gasse
0,300 Abzweigung Akkumulatorenfabrik, später Südast
0,350 EK Fußweg Seybel-Steg
0,450 Mühlbach, bis etwa 1885
0,460 EK Seybel-Gasse
0,800 Fracht Gelände Industriegebiet Liesing
1,500 Streckenende (ab 1968)
1,700 EK Seybel-Gasse/An den Steinfeldern
1,800 Abzweigung Metallwerke Liesing
2,000 Automobilfabrik Gräf & Stift

Die Bahn war ursprünglich als Anschlussbahn (Fabriksbahn) des Industriebetriebes Wagenmann und Seybel eingerichtet worden. Sie verband dieses Werk mit der Südbahn beim Bahnhof Liesing. Später wurde sie mehrfach erweitert, von verschiedenen Unternehmen benützt und reichte zuletzt im Industriegebiet Liesing bis in die Nähe der späteren U-Bahn-Station Perfektastraße. Die Schleppbahn Liesing hatte nie Personenverkehr. Die Bezeichnung als „Schleppbahn“ wird auf den Sprachgebrauch der österreichischen Eisenbahnbehörden im 19. Jahrhundert zurückgeführt: Als Schleppbahnen wurden damals Werks-, Anschluss-, Industrie- und ähnliche Bahnanlagen bezeichnet, die in öffentliche Bahnen einmündeten.

2013 war die Trasse der aufgelassenen Schleppbahn Thema von Überlegungen zu einem Verkehrskonzept für das Industriegebiet Liesing, welche auch Personenverkehr umfassten.

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