Selmar Spier

Selmar Spier (hebräisch סלמר ספיר; geboren am 8. März 1893 in Frankfurt am Main; gestorben am 11. November 1962 im Moschaw (hebr. מוֹשָׁב) Ramot Ha’Shavim (hebr. רָמוֹת הַשָּׁבִים), Israel) war ein deutsch-israelischer Jurist, Auslandskorrespondent, Landwirt, Historiker, Vortragsredner und Autor. Er setzte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aktiv für die Wiedergutmachung der durch den Nationalsozialismus, den Antisemitismus und die damit verbundene Rassenpolitik erlittenen Schäden ein. Mit seiner Heimatstadt Frankfurt am Main emotional auf das Engste verbunden, engagierte er sich in der seitens der Stadt einberufenen Historikerkommission für die Erforschung der Geschichte der Frankfurter Juden und publizierte. Von den Nationalsozialisten 1933 an seiner weiteren Berufsausübung gehindert und nach Emigration expatriiert, erhielt er seine deutsche Staatsbürgerschaft und seine anwaltliche Zulassung Ende der 1950er Jahre wieder. Dennoch blieb der Multibegabte ein innerlich Zerrissener zwischen alter und neuer Heimat, ein Zustand, der sich situations- und altersbedingt sowie familiär nicht mehr auflösen ließ. Den Frankfurtern hat er ein publizistisches Werk hinterlassen, das die Stadt in ihrem baulichen Zustand vor den Weltkriegen liebevoll preist und seine persönlichen Eindrücke jener Zeitspanne schildert, insbesondere vor 1914.

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