Finnland

Finnland  

Flagge
Hauptstadt Helsinki
Amtssprache Finnisch, Schwedisch
Staatsoberhaupt Präsident Sauli Niinistö
Einwohnerzahl etwa 6 Millionen
Fläche etwa 338.000 Quadratkilometer
Wo das Land in Europa liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Finnland ist ein Land, das weit im Norden Europas an der Ostsee liegt. Die Nachbarn des Staates sind Norwegen, Schweden und Russland. Die Hauptstadt Helsinki liegt im Südwesten des Landes und ist die größte Stadt des Landes. Im Süden befinden sich auch die meisten anderen größeren Städte wie Turku, Tampere oder Espoo.

Finnland ist fast so groß wie Deutschland, hat aber nur etwa so viele Einwohner wie das Bundesland Hessen. Vor allem der Norden ist dünn besiedelt.

Die Finnen sprechen Finnisch. Schwedisch ist die zweite Amtssprache und die meisten Finnen beherrschen es. Für einige Finnen im Süden und im Westen an der Küste ist es die Muttersprache. Ganz im Norden in Lappland leben die Samen, die Samisch sprechen.

Das besondere an der Finnischen Sprache ist, dass sie sich ziemlich von den anderen europäischen Sprachen unterscheidet. Lediglich Ungarisch und Estnisch sind mit dem Finnischen ein bisschen verwandt. Aber auch in diesen Sprachen klingen die Wörter recht anders.

Wie sieht das Land aus?

Der Inarisee im Norden des Landes

Finnland liegt ziemlich weit im Norden in der kalt-gemäßigten Zone. Allerdings ist das Land so groß, dass das Klima nicht überall gleich ist. Im Norden, in Lappland, dauert der Winter deshalb bis zu 200 Tage lang, während er im Süden etwa 100 Tage lang dauert. Im Winter liegen die Temperaturen meist unter 0 Grad Celsius und die vielen Seen frieren zu. Regelmäßig friert auch das Meer um das Land herum zu. Im Sommer sind die Temperaturen im ganzen Land wesentlich angenehmer und können auch mal mehr als 25 Grad Celsius erreichen.

Ein großer Teil Finnlands ist von Wald bedeckt, in keinem anderen Land Europas gibt es so viel Wald. Wegen des kühlen Klimas wachsen vor allem Nadelbäume. Auf den Bergen im Norden des Landes wachsen gar keine Bäume.

Finnland gilt auch als das Land der tausend Seen, dabei gibt es in Wahrheit fast 200.000 Seen in Finnland. Der größte dieser Seen ist der Saimaa-See im Süden, er ist der viertgrößte See Europas. Vor der Küste Finnlands gibt es tausende von Inseln, die sogenannten Schären.

Der nördliche Teil Finnlands liegt über dem Polarkreis. Das bedeutet, dass die Sonne dort im Winter während bis zu 50 Tagen überhaupt nicht aufgeht. Im Sommer geht die Sonne hingegen tagelang gar nicht unter und scheint selbst um Mitternacht. Die Finnen feiern dann, wie die anderen Nationen Nordeuropas, das sogenannte Mittsommer-Fest.

Was ist früher in Finnland passiert?

Dies ist ein Denkmal in Raateen Portti. Es erinnert an den Winterkrieg, als Finnland durch die Sowjetunion überfallen wurde.

Bis zum Jahr 1809 war Finnland ein Teil von Schweden. Danach gehörte das Land fast 100 Jahre zu Russland. Im Jahr 1917 wurde Finnland schließlich unabhängig. Im Zweiten Weltkrieg griff die Sowjetunion Finnland an. Das nannte man den Winterkrieg. Die Finnen konnten sich lange verteidigen, mussten aber schließlich aufgeben. Finnland verlor Land an die Sowjetunion. Im Gegensatz zu Litauen, Estland und Lettland blieb Finnland aber frei.

Ein Bild aus dem Repovesi-Nationalpark. Finnland ist bekannt als Land der tausend Seen. Tatsächlich sind es fast 200.000.

Im Jahr 1941 schlossen die Finnen sich dem nationalsozialistischen Deutschland an, als dieses die Sowjetunion angriff. Am Ende aber schlossen die Finnen Frieden mit der Sowjetunion.

Für Finnland war es immer schwierig, mit dem großen Nachbarn Sowjetunion zu leben. Die sowjetische Regierung mischte sich manchmal in die Politik des Landes ein. Im Jahr 1995 wurde Finnland ein Mitglied der Europäischen Union.

Wie leben die Menschen?

Die meisten Finnen leben in den Städten, die vor allem im Süden des Landes liegen. Die allermeisten Einwohner haben Vorfahren, die ebenfalls schon Finnisch gesprochen haben. Es gibt aber auch eine Minderheit von Einwohnern, die Schwedisch sprechen. Von etwa 20 Einwohnern ist umgerechnet einer schwedisch-sprachig.

Außerdem ist ein Teil der Menschen aus Russland eingewandert, manche schon vor über 100 oder 200 Jahren. Für 70.000 Einwohner ist Russisch die Muttersprache. Die Karelier sind eine kleine Minderheit, deren Sprache man erst im Jahr 2009 als eigenständig anerkannt hat. Vorher galt ihre Sprache als Dialekt des Finnischen.

Schließlich leben im Norden Finnlands die Sami oder Samen. Es sind eigentlich drei Gruppen. Ihre Sprachen sind mit Sprachen aus der Gegend des Ural verwandt. Früher waren sie Nomaden. Heute gilt das nur noch für wenige von ihnen, die Jagd auf Rentiere machen.

In Finnland werden wenige Kinder geboren, während ziemlich viele Leute sehr alt werden. Darum sind die Leute im Durchschnitt eher älter. Der Durchschnitt liegt aber immer noch etwas unter dem von Deutschland.

In Finnland kümmert sich der Staat viele Angelegenheiten der Menschen, um ihre Gesundheit und um die Bildung, also um Schulen und Bibliotheken. Männer und Frauen haben die gleichen Rechte, und auch im Alltag gibt es mehr Gleichberechtigung als in den meisten anderen Ländern. Es gibt wenig Korruption und Verbrechen.

Wofür ist Finnland bekannt?

Rentiere gibt es viele im Norden Lapplands.

Die Finnen gehen gerne in die Sauna. Wenn es in Finnland, wie meistens, kalt ist, können sie sich dort aufwärmen. Denn eine Sauna ist ein Raum, den man sehr heiß machen kann. Dort sitzt man und schwitzt gemeinsam mit Freunden.

Bekannt ist das Land auch für einige Tiere, die es nur in wenigen anderen Ländern gibt, wie den Elch. In Lappland gibt es auch sehr viele[Rentiere. Das Volk der Samen lebt von diesen Rentieren, die im Sommer frei in der Wildnis Lapplands herumlaufen. Auch Braunbären findet man in Finnland.

Viele glauben auch, dass der Weihnachtsmann in Finnland lebt. In Rovaniemi, einer Stadt im Norden Finnlands, kann man das Dorf des Weihnachtsmannes besuchen. Er antwortet auch auf Briefe.

Womit verdienen die Menschen in Finnland ihr Geld?

Vor der Küste Finnlands gibt es tausende von kleinen Inseln, die Schären.

Bis zum Zweiten Weltkrieg war Finnland ein eher armes Land. Die Menschen lebten vor allem von der Landwirtschaft. Durch das raue Klima und die kurzen Sommer dort konnte man allerdings nicht so gut davon leben.

Heute gehört Finnland zu den reicheren Ländern der Europäischen Union. Mit der Industrie verdienen die Menschen in Finnland viel Geld. Dank der vielen Wälder wird dort seit jeher sehr viel Holz geschlagen und verarbeitet. Auch die Metall-Industrie ist bedeutend. In Finnland werden auch viele Elektronikprodukte, also zum Beispiel Smartphones, entwickelt. Bekannt wurde zum Beispiel die finnische Firma Nokia, die jahrelang weltweit die meisten Handys verkaufte.

Auch viele Touristen kommen nach Finnland. Sie kommen vor allem wegen der unberührten Natur oder besichtigen die Hauptstadt Helsinki und die Umgebung. Im Sommer verbringen viele Finnen und ausländische Besucher die langen Tage in einem Mökki. Das ist ein Ferienhaus mitten in der Natur, oft an einem See oder am Meer. Im Winter treiben viele Wintersport.




Zu „Finnland“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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