Arbeitszeugnis
Ein Arbeitszeugnis ist die humorvolle Art der Abrechnung eines Arbeitgebers mit seinem ehemaligen Angestellten im Falle einer Kündigung. Dabei werden alleine schon durch die gesetzliche Vorgabe, jederzeit wohlwollende Formulierungen zu gebrauchen, der Erfindung humoristischer Sinnsprüche unzählige Wege bereitet. Meist ist der Humor jedoch beiderseitig, da der Vorgesetzte den Mitarbeiter bei der Bewerbung aus vielen Bewerbern ausgewählt hatte.
Man unterscheidet zwei Formen des Arbeitszeugnisses:
- Das banale Arbeitszeugnis - wird zumeist gewählt, wenn der Chef sehr schreibfaul ist.
- Das qualvolle Arbeitszeugnis - hier tobt sich der Chef als Hobbyliterat dilettantisch aus.
Eher unbekannt ist das originelle Arbeitszeugnis, das auf altem Handtuchpapier mit Fischgeruch verfasst wird.
In jedem Fall wird beim Erstellen der wiederholte Austausch von Formulierungen geübt und auf schlecht gemeinte Ratschläge gehört. Weiterhin ist es vielen Firmen sehr wichtig, dass es auf gefaltetem (Origami) und mit falschen Angaben (alte Anschrift und falscher Firmenname) versehenem Firmenpapier mit Wurstfingerabdrücken und Eselsohren erstellt wird.
Beispiele - und ihre Bedeutung
- Er war jederzeit bemüht, den Chef nicht zu enttäuschen - Außer Analsex war da nichts.
- Er hat sich jederzeit bemüht - Außer Bemühen war da nichts.
- Wir haben seine Art geschätzt, neue Wege zu gehen - Er hat sich nie an Anweisungen gehalten.
- Seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erfassen, war unschätzbar - Er hat nichts begriffen.
- Er hat eine breite Wissensbasis - Außer dem Grundwissen war da nichts.
- Seine Leistungen waren den Erwartungen entsprechend - Wir haben nicht mehr von ihm erwartet
- Seine Bemühungen waren stets wertvoll - Er hat sich nur bemüht und dabei auch noch viel Geld verschwendet.
- Er fühlte sich stets Neuem zugewandt - Er hat nichts zu Ende gebracht.
- Er hat stets seine Ziele hoch gesteckt - Aber nie erreicht.
- Es war schwer, seine Fähigkeiten in unseren Aufgaben abzubilden - Er war der Anforderung nicht gewachsen.
- Sein Wissensschatz ist unvergleichlich - Kein anderer weiß so wenig.
- Wir förderten stets seine Fähigkeiten - Auch das nützte nichts.
- Seine Leistungen waren ausnahmslos in unserem Unternehmen - Kein anderer hat so wenig gearbeitet.
- Seine Meinungen vertrat er mit großem Einsatz - Er war ein sturer Rechthaber.
- Wir hatten stets große Erwartungen in seine Fähigkeiten - und wurden immer wieder enttäuscht.
- Er verstand es, sich den Umständen anzupassen - Er war ein a****kriecherisches arbeitsscheues Wiesel.
- Sie war in der Lage, ihre eigene Meinung zu sagen - Sie widersprach immer und tat nicht, was man ihr sagte.
- Er arbeitete jederzeit sehr gründlich und ausführlich - Er schlief fast bei der Arbeit ein.
- Er war ein Vorbild an Pünktlichkeit - Er hat sonst keine besonders positiven Merkmale gehabt.
- Innovative Arbeitsplatzformen, etwa Home Office, nutzte er selbstständig - Er hat ständig blau gemacht.
- Seine Arbeit machte er stets sehr ausführlich - Man konnte ihn beim Denken einzelner Buchstaben beobachten.
- Er hatte seine Arbeiten immer sehr schnell erledigt - Er machte alles sehr schnell, aber völlig falsch.
- Wir haben seine Ordnungsliebe geschätzt - Er hat alles abgeheftet, aber nichts kapiert.
- Er war sehr geschätzt, weil er jederzeit das Betriebsklima verbessern wollte - Er hat nicht gearbeitet, sondern nur Witze erzählt.
- Wir trennen uns nicht leichten Herzens von ihm - Aber schwer fällt es uns auch nicht.
- Kunden schätzten seine Ehrlichkeit - Er hat Betriebsgeheimnisse ausgeplaudert.
- Sein Organisationstalent war unglaublich - Wir glaubten kaum, was für einen Mist er machte.
- Wir hatten stets unsere Freude an ihm - Er war eine Lachplatte.
- Der Umgang mit ihm war angenehm - Es war angenehm ihn großräumig zu umgehen, mit anderen Worten: Er war ein Ekel.
- Seine Leistungen waren nicht unerheblich - Aber auch nicht erheblich.
- Seine Auffassungsgabe und Aufgabenbearbeitung erstaunte uns immer wieder - Wie kann ein einzelner Mensch nur so geistig herausgefordert sein.
- Er setzte sich für die sozialen Belange der Belegschaft ein - Er war Betriebsrat.
- Seine innovativen Vorschläge brachte er stets ein - Er war ein Prozess-Störenfried.
- Er war jederzeit geschäftig - Operative Hektik ersetzte geistige Windstille.
- Er nahm jede Arbeit an - Aber führte keine zu Ende.
- Besonders unter Anleitung war er in der Lage, die Aufgaben zu erkennen - Ein Nichtsblicker.
- Er war stets durch die Tätigkeit herausgefordert - Er war nicht in der Lage, die Arbeit zu machen.
- Er war unter den Kollegen sehr beliebt - Seine Chefs hassten ihn.
- Er war stets sehr gesellig - Er zeigte seine homoerotischen Neigungen bei der Arbeit.
- Jede Aufgabe erfüllte er gemäß den Anforderungen - Er war ein Pedant ohne Ideen.
- Er widmete seinen Aufgabenstellungen große Aufmerksamkeit - Er begriff nicht, was wir von ihm wollten.
- Seine Fähigkeiten sind unermesslich - Wir können nicht abschätzen, wie dumm er ist.
- Wir haben ihn gründlich eingearbeitet - Er hat es immer noch nicht begriffen.
- Er war stets kompromissbereit - Er hat sich durchgewuselt.
- Seine soziale Kompetenz gegenüber Mitarbeiterinnen ist sehr gut - Er ist ein Weiberheld.
- Er wusste seine beruflichen Ziele mit seinen eigenen zu verbinden - Er hat an die Mitarbeiter Versicherungen o. Ä. im Schneeballsystem verkauft.
- Wir schätzten seine offenherzige Art - Er hat sich überall angebiedert.
- Seine kommunikative Art war bei Kollegen und Vorgesetzten geschätzt - Er hat alles herumgetratscht.
- Er zeigte reges Interesse an seiner Arbeit - Er hat sich dafür interessiert, aber nichts erledigt.
- Er brachte stets innovative Gedanken in Diskussionen ein - Er hat alles zerredet.
- Wir bedauern, dass er jetzt ausscheidet - Er hätte schon viel früher gehen sollen.
- Wir danken für seine Bemühungen - Er war nur bemüht (siehe oben).
- Wir wünschen ihm viel Erfolg bei seiner neuen Tätigkeit - Bei uns war er erfolglos.
- Wir danken für seine pünktliche Arbeit - Er ließ immer um vier den Hammer fallen.
- Wir wünschen ihm viel Erfolg bei der Arbeitssuche - Wir sind froh, dass er weg ist.
- Wir wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute - Sein weiterer Berufsweg ist uns egal.