Herbert Feuerstein

Herbert Feuerstein (* 15. Juni 1937 in Zell am See, Österreich) ist ein deutscher Entertainer österreichischer Herkunft, in Gestallt einer Zwergbrillenratte. Er fand die Du bist Deutschland-Kampagne so geil, dass er unbedingt deutscher Staatsbürger werden wollte. Das muss man extra dazu sagen, denn ein wunderschönes Land wie Österreich mit so herrlichen Landschaften und liebenswerten Menschen verlässt kein Mensch ohne Grund. Mit Adolf Hitler ist er nicht verwandt, obwohl er wegen der räumlichen Nähe von Zell am See zum Obersalzberg jahrelang mit dem Gedanken kokettierte.

Werdegang

Feuerstein stammt aus einem kühlen Elternhaus, dass den Ofen nicht befeuern konnte, weil in den umliegenden Wäldern zu viel Raubbau bertrieben war. Er studierte von 1956 bis 1958 am Salzburger Mozarteum Musik (Triangel und Rassel), wurde dann aber trotz vehementer Fürsprache des ihm wohl gesonnenen Präsidenten Bernhard Paumgartner von der übrigen Leitung belehrt, dass er bzgl. seines Talents wohl an chronischer Selbstüberschätzung leide. Als er entgegnete, dass er seine Begabung jetzt aber gar nicht mal sooo hoch ansiedeln würde erntete er die hammerharte Replik, dass das eine das andere ja nicht ausschlösse. Mit dem Euphemismus "Kein Talent, doch ein Charakter" wurde er rausgelobt. Es zeigt seine Größe (1 Meter 65), dass er es wenigstens bis zum heutigen Tag zugibt, wie weh ihm das damals alles getan hat.

Amiland

1960 bis 1969 lebte er in New York im Amiland, hauptberuflich als rechte Hand Kurt Waldheims, mit dem er des öfteren im Restaurant "Akropolis" an der Lower East Side dinierte, dabei gaben sich die beiden Haudegen gegenüber dem Personal stets jovial und kein bisschen kontaktscheu "Hoam's in Saloniki auch a Heurigen?" Er schrieb sein erstes Buch ("New York von Anfängern" mit Tomi Ungerer, 1969), für 30 Jahre auch sein letztes, wenn's nach den Kritikern gehen würde für immer.

In seiner nur allzu knapp bemessenen Freizeit gab er unter dem Namen MC Rassler from motherfucking Austria dem Hip Hop entscheidende Impulse, "This honkey ain't no donkey" hat noch heute Kultstatus in der Bronx, seine Blockflötendarbietungen im CBGB stießen aber im Vergleich damit auf eher mäßige Resonanz, allein John Cage war von dem Avantgardescheiß angetan, fragte aber auch immer wieder "Soll das so?".

Seine bis heute nicht voll geklärte Tätigkeit für den deutschen MAD, den Militärischen Abschirm Dienst, verschaffte ihm in Washington Zugang zu höchsten Stellen. Es ist zu vermuten, dass die Piefkes den eigentlich moralisch gefestigten Feuerstein mit Frauen, denen der alte Stecher (die Exklamationen "lechz", "stöhn" und "hechel" sind durch ihn in die deutsche Sprache eingeflossen) nie widerstehen konnte, willfährig machten. Dann aber konnte er sich mit der offiziellen Version der Mondlandung einfach nicht anfreunden, nahm Kontakt zum unerschrockenen Aufklärer Noam Chomsky auf und wurde von Präsident Nixon beordert, das Land umgehend zu verlassen. Nachdem er sich in Sausalito ein Hausboot zugelegt hatte, formulierte Edgar Hoover die Bitte noch mal um.

Zurück in Großdeutschland

In den Achzigern war er im deutschen Fernsehen zu sehen unter anderem für Bild am Sonntag TV, zunächst noch eher unbeachtet.

Für die Spieleanleitung von Spion & Spion bekam er 1987 die Essener Feder, einen Wanderpreis verliehen (Carl Carstens ist ein weiterer bekannter Preisträger), Feder deswegen, weil er mit 56 Kilo einwog, Harald Schmidt hätte zu jener Zeit Essener Welter bekommen, heute Essener Supermittel, er hat etwas zugelegt.

1989 bis 1995 war er mit "Pssst" in der Glotze zu sehen, 1990 bis 1994 lief sein größter Erfolg "Schmidteinander", ein Duett mit Schmidt im WDR bis er mit "Auch Behinderte haben ein Recht, verarscht zu werden" seinen Partner so vergrätzte, dass er ihn mit "ich lass mich hier doch nicht verarschen von dem alten Sack" abservierte. Hinterher wollte die Karriere des alten Sacks nicht so recht wieder in Schwung kommen, aber nicht etwa weil er ein alter Sack war, sondern Österreicher. Österreicher haben per se keinerlei Schwung, es ist auch gar nicht erwünscht, in Vorarlberg wird sogar eine "Schwungsteuer" erhoben, sie wurde nur nicht aufs ganze Land ausgedehnt, weil die SPÖ zu wenig Elan in das Projekt steckte, wodurch es zum Rohrkrepierer wurde.

1997 schrieb er Fernsehgeschichte, als er in ein Klassenzimmer eindrang (7b des Werner-Dollinger Gymnasiums Bamberg), die Kreide an sich nahm und das Wort "Fernsehgeschichte" an die Tafel schrieb.

1998 bis 2002 trat er mehrfach als "Spartakus" in der Sendung Wochenshow auf, er hatte seine Auftritte durchgesetzt, nachdem er unterstützt von aufgewiegelten Arbeitslosen die Wachen an der Studiotür mit Schwerthieben niedergemetzelt hatte.

Man sieht ihn heute in der Ratesendung Genial Daneben als Mitglied der Daneben-Fraktion, die wie versprochen tatsächlich immer daneben tippt.

Bei einer Gastvisite bei der Sendung mit der Maus wurde er hingegen vom blauen Elefanten mehrfach beim Tic Tac Toe ausgetrickst und um seine sauer erbettelten Erdnüsse gebracht.

Schon bevor er in Braunschweig den deutschen Pass überreicht bekam hatte er jahrelang in Bayreuth seine Zelte aufgeschlagen, nun, eigentlich nicht Zelte, er errichtete sich dort die Villa Hirnfried aus edlem Carrara-Marmor, hat Millionen und Abermillionen gekostet, aber beim Fernsehen hamm se's eben dicke. "Das Programm mag nicht ganz optimal sein, aber die Kohle stimmt, hat eben alles seine Vor- und Nachteile" meint der Neudeutsche, aber als Atheist hat er schließlich auch das Recht, ein Heidengeld zu verdienen. Er wurde in der Stadt sehr herzlich ("unglaublich charmant, Österreicher eben") vom Wagner-Clan aufgenommen.

Das Hauptproblem bei seiner Einbürgerung ist die Uminterpretation der Geschichte. Für einen Österreicher ein Kinderspiel ("erstes Opfer der Nazis, bla bla bla"), aber das ist er ja nun nicht mehr. Und so dauerte es eine Weile bis "Schmach von Cordoba" sich in seinem Wortschatz einfand und "Krrroankl, I werd narrisch" zu den Akten gelegt wurde, hier kam ihm der neue Elan zugute.

Feuerstein ist körperlich immer noch erstaunlich rüstig und geht an sonnigen Tagen manchmal sogar ganz ohne Gehhilfe aus dem Haus, geistig hapert's halt schon ein bisschen. Sein 2006 Film "Rumpelstilzchen" ist aber mehr Science Fiction, in seinem Alter "rumpelt" er nur noch in seinen Träumen.

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