Horde

Eine Horde ist eine umherziehende wilde Bande, bei deren Anblick Gedanken an Kesselflicker, Kolchosen oder norddeutsche Kutscher wach werden. Diese vor Testosteron triefende Truppe, welche höflichst allen anzutreffenden Frauenzimmern Liebesdienste und allen männlichen Entgegenkommenden kostenloses skalpieren anbietet, besteht zumeist aus einer Herde von meist 10 bis 100 Einzelexemplaren, die sich saufend und fluchend durch die Innenstädte wälzt.
Horden existieren seit Menschengedenken und tragen mit ihren Taten und Untaten seit jeher zum eigenen, zweifelhaften Ruhm bei. Wer kennt sie nicht die Schauermärchen über Piraten- und Räuberhorden die raubend und brandschatzend die brave Bevölkerung heimsuchen? Oder die wilden Horden barbarischer Teutonen und fanatischer Missionare die einst so friedfertige Gebiete wie Amerika, Afrika, Ibiza und Mallorca erbarmungslos zivilisierten? Über die Jahrhunderte blieben die Horden im Kern quasi unverändert. Wenn nun früher Horden von Soldaten, Heuschrecken, Tagelöhnern und Scharlatanen ihr Unwesen trieben, sieht sich der brave Bürger heutzutage mit Horden von Versicherungskaufleuten, Politikern und einer dem Hyperlativ verfallenen Journalistenschar konfrontiert die sich der eigenen Tradition verpflichtet sehen.

Eine Horde Jugendlicher ergötzt sich an einer Herde im Kreis jagender Gäule und lechzt dem finalen Einlauf entgegen..

Sonderformen

Sonderformen der Horde gibt es viele, denn die Variationen der klassischen Horde scheinen schier unendlich zu sein. Am bekanntesten und beliebesten sind jedoch die Horden strunztrunkener Fussballfans, welche von martialischem Gebrüll begleitet, in wunderlichen Ritualen und sondersamen Verkleidungen, in grossen Gruppen zu ihren heiligen Stätten ziehen um dort gemeinsam mit einer Art Gesang, voller Inbrunst gegröhlten, an Limericks erinnernden, Schlachtrufen ihren Heiligen ihre Ehrerbietung bezeugen.

Weniger bekannt, aber nichtsdestotrotz in Nerdkreisen unglaublich beliebt, ist die befremdlich anmutende Reduktion des einst so stolzen Begriffes auf einen klitzekleinen Part des für seine besondere Stumpfsinnigkeit bekannten Onlinegames World of Warcraft. Die zombiehaften Anhänger dieser virtuellen Religion sind offensichtlich nicht mehr in der Lage die Etymologie des Begriffes zu erfassen, geschweige denn Etymologie als solchen, und forcieren so mit ihrem Einbahnstrassendenken, dass die glorreiche Vergangenheit der Horde in Vergessenheit gerät.

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