Alpengejaule
Das Alpengejaule ist ein schrecklicher Laut, der überwiegend in den Alpen, besonders in denen von Süddeutschland und Österreich, vorkommt und sogar als anerkannte Krankheit gilt. Es tritt nur in den Alpen auf und lässt vor lauter Schwingungen der Luft (um 500 Hertz) den Fels porös werden! Der Arzt nennt diese nervtötenden Klänge auch "Jodeln". Wer diese ansteckende Krankheit hat, heißt demnach "Jodler".
Krankheitsbild
Alpengejaule ist, wie der Name schon sagt, an die Berge der Alpen gebunden. Der Betroffene hat ständig das Verlangen, wenn er Berge sieht, aufs Dach des Hauses zu steigen, und dort oben dann mit einem Akkordeon zu jammern und zu jaulen. Dabei gibt der Erkrankte oft sehr hohe Töne von sich, die schon fast einem Tinnitus ähneln. Männer können nicht so hoch jodeln, da ihre Stimmbänder oft dadurch schon durchgejammert und ausgeleiert sind. Wenn man dann befriedigt ist, hat man oft nur wenige Minuten Zeit und es zieht einen schon wieder nach draußen. Wenn das Verlangen zunimmt, steigt zunächst der Blutdruck an, um die Stimmbänder mit mehr dünner Alpenluft zu versorgen, dann tritt oft noch eine Nervosität auf. Wenn der Betroffene dann anfängt, werden dem Körper Höchstleistungen abverlangt. Unbehandelt kann das lächerliche Jammern Lawinenabgänge und schwerste gesundheitliche Schäden hervorrufen oder zum Erschöpfungstod führen!
Sinn
Wissenschaftler konnten keinen Sinn bei dem Jaulen in den Alpen feststellen, nur dass es gewaltig nervt und an die Substanz geht.
Einige ganz perversen Schweine versuchen, aus der Krankheit noch Kapital zu schlagen. Es soll ja einige - ohnehin schwerhörige - alten Omas und Opas geben, die unter Geschmacksverirrung leiden und gute von schlechter Musik nicht unterscheiden können. Diese stark vertretene Zielgruppe ist bereit, für die auf eine CD gepressten Leidensschreie eines Kranken Geld zu bezahlen. Sie nennen die Musik dann in Anlehnung an den medizinischen Begriff "Jodeln". Der Jodler - wie bereits erwähnt ein an Alpengejaule Erkrankter - muss hierzu im Endstadium seiner Angeschlagenheit in einem Aufnahmestudio ein hochtöniges, gerülpstes Lied, ein textloses Rülpsen auf Lautsilben aufnehmen und die Senioren zum Kauf animieren. Die Bezeichnung „Jodler“ ist onomatopoetisch und ist auf die Stimme der hochfrequenten Schwingungen des sich kontraktierenden Magens zurückzuführen.
Das sich Ergötzen an der Krankheit eines Leidenden ist per se verpönt. Darum wird vorgegeben, das Jodeln sei in der alpenländischen Region Tradition. Das glauben sogar die betagten Käufer, die sowieso auf Tradition und Nostalgie stehen und alles kaufen, was in die "früher war alles besser" Zeit gehört.
Verbreitung
Der ursprüngliche Jodler ist in der Volksmusik zu hören, die traditionell (hier wieder dieses irreführende Wort...) gerülpst oder gefurzt wird. Einer der bekanntesten bayerischen Jodler ist der Jodel-König Franzl Lang. Es gibt sogar jodelnde Japaner, der bekannteste von ihnen ist Takeo Ishi.
Im Harz und im Erzgebirge wird das Jodeln im Rahmen von großen Rülpswettbewerben gepflegt. Die Teilnehmer sind nicht ernsthaft erkrankt, sie trinken nur literweise stark kohlensäurehaltige Brause, um gegen die Mitbewerber klangvoll antreten zu können. Den Weltrekord im Dauerjodeln hält der Kanadische Rülpskönig Don Reynolds mit 7 Stunden 29 Minuten. Er hält den Weltrekord nur deshalb, weil Karl Moik seine allmorgendlichen Wiederbelebungsversuche nicht offiziell als Jodler für seine Fans vermarkten möchte.
Ursprung
In früheren Zeiten und anderen Regionen der Welt war das Jodeln - bevor abschließend geklärt war, dass es sich eindeutig um eine Krankheit handelt - eine Kommunikationsform, die jedoch weniger mit hohen Tönen arbeitete als mit tiefen, vibrierenden Schallwellen (Rülpsen). Jodel-Kommunikationsformen existieren bei den afrikanischen Pygmäen, im Saarland und natürlich in Polen und Frankreich.
In wahrscheinlich allen gebirgigen und unwegsamen Regionen der Welt gibt es verschiedene Techniken der Magenkontraktion zur Stimmerzeugung. Die Ursprünge des Jodelns gehen auf vorkeltische Zeiten zurück: Rülpsend verständigten sich Hirten und Sammler. Bauarbeiter und Russen tun dies sogar noch heute. Nicht nur in den Alpen wurde von Alm zu Alm rülpsend kommuniziert, auch wurden die Weibchen durch einen gejodelten Viehruf vorgewarnt.
Laut Josef Ratzinger (Papst Benedikt XVI.) hat schon der große Theologe Augustinus von Hippo vom Jodeln gesprochen, als er vom Jubilus schrieb, einer „Form schreienden Rülpsens“, das „wortlose Ausströmen einer Wolke, die so stark ist, dass sie alle Bande zerbricht.“
Andere meinen jedoch, das Jodeln sei dadurch entstanden, dass männliche Jugendliche im Stimmbruch versucht haben, die Königin der Nacht zu singen. In jedem Fall ist heute nachgewiesen, dass es sich um eine ernste Krankheit handelt, die nicht für die rücksichtslose Unterhaltungssucht anderer ausgebeutet und verniedlicht werden sollte.
Heilung
Erkrankte Personen müssen so schnell wie möglich aus den Alpen geholt werden um "gesund" zu werden. Hierbei müssen die Betroffenen vor Verlassen der Berge mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt werden, um die Symptome zu lindern, dann werden sie in kleinen Gummizellen ins Flachland verschleppt. Die Krankheit heilt sofort, wenn die Betroffenen sehen, wie die Hügel immer kleiner werden und dann durch eine Flachlandschaft ersetzt werden. Im Flachland gibt es nichts zu Jammern und die Einheimischen würden den Erkrankten höchstens auslachen oder ihn in die Irrenanstalt verweisen. Aus diesem Grund verkneifen sie sich das Jammern und haben schon nach kurzer Zeit kein Verlangen mehr. Es gibt aber Ausnahmen, über 70% bekommen Entzugserscheinungen nach Bergen und wollen sofort zurück in ihr jaulendes Alpenkaff. Werden diese Entzugserscheinungen nicht behandelt oder befriedigt, sterben sie schon nach wenigen Stunden.
Erste Experimente lassen vermuten, dass eine Therapie mit 73-stündiger Dauerbeschallung durch Heavy Metal die Symptome lindern kann, was zumindest bei Ratten in Laborversuchen beobachtet werden konnte, die plötzlich kein Interesse mehr am Jodeln hatten und unverhofft mit Headbangen und Pogo begannen. Erste Feldversuche sollen bei den nächsten Ausgaben des Musikantenstadls durchgeführt werden. Es bleibt abzuwarten, ob auch die Rentnerfraktion heilbar ist.