Massaker von Srebrenica

Das Massaker von Srebrenica (serbisch Лаж века - Jahrhundertlüge) war ein Kriegsverbrechen im Bosnienkrieg, bei dem rund 8000 junge und jung gebliebene Bosniaken ihr Leben verloren. Es wurde von der UNO als "Genozid" eingestuft, was sich zwar wissenschaftlich anhört, jedoch schlicht "Völkermord" bedeutet. Laut der Serbisch-Orthodoxen-Kirche handelte es sich beim Massaker um eine Art Kreuzzug, bei dem christliche Serben und Bosnier das gelobte Land Ostbosnien von muslimischen Bosniaken befreien wollten.

Krieg! Alles steht in Flammen!
Der folgende Artikel beschreibt kriegerische Handlungen, Blutvergießen und mordgierige Battallione!
Massaker von Srebrenica sollte deshalb nur gelesen werden, wenn man sich mit gewaltigen Zahlen Verwundeter und Toter auseinandersetzen möchte. Grausamkeiten sind vorbestimmt.
Sollten Sie Sich deshalb an ihre Kindheit erinnert fühlen, oder an Verluste anderer Art, sollten Sie umkehren und hierher fliehen. Sollte sich jemand durch diesen Artikel (oder durch Teile davon) gestört fühlen, so soll er dies bitte in der Diskussion eintragen.
Gezeichnet, das um ihr Wohl bemühte Ordnungsamt der Stupidedia
Massaker von Srebrenica
Datum Juli 1995
Ort Srebrenica, Ostbosnien
Ausgang
Konfliktparteien

Christliche Republika Srpska (mit der freundlicher Unterstützung der Serbisch Orthodoxen Kirche sowie der Bundesrepublik Jugoslawien)


8.000 Bosniaken und 7.000 Blauhelme

Truppenstärke
25.000 bosnisch-serbische Soldaten, 25.000 Gewehre und andere handliche Waffen, 10.000 Fahrzeuge, 50 Panzer 15.000 Gliedmaßen, 500 Fahrzeuge (später an Serbien verkauft), 7.000 blaue Helme
Verluste
Guter Ruf 8.000 tote Bosniaken

Vorgeschichte

Erste Auseinandersetzungen

Der wichtigste Punkt auf der UNO-Tagesliste: Mittagspause!

Ostbosnien - ein schönes Land, voller Seen, Berge und Wälder - fast wie Österreich, nur ohne Lederhosen und Opernball. Es war also kein Wunder, als das Heer der Republik Srpska dieses Juwel 1994 im Zuge der "Säuberung Bosniens" besetzte und zu Staatseigentum erklärte. Während des gesamten Bosnienkriegs hatte man dies auf Seite der Serben schon öfters gemacht, jedoch stieß man noch nirgendwo auf eine solche Gegenwehr. Besonders an der Stadt Srebrenica, wo sich ein Zentrum der Aufständischen bildete, biss sich das bosnisch-serbische Militär die Zähne aus. Die Aufständischen Bosniaken verteidigten ihre inmitten von feindlichen Lagern gelegene Stadt tapfer - und das ganz ohne Zaubertrank. Was folgte, war ein regelrechter Wettkampf der Gräueltaten. Während die Bosniakische Paramilitärs mit dem Abbrennen serbischer Dörfer brillierten, zeigte das bosnisch-serbische Heer seine ganze Raffinesse im Töten bosnischer Frauen und Kinder. Irgendwann wurde es Radovan Karadžić, seines Zeichens Präsident der Republika Srpska, zu bunt. 15.000 Mann sollten den Srebenicianern Srebenicern Bewohnern Srebrenicas das Fürchten lehren. Doch kurz bevor diese Armee Srebrenicas Grenze überschritt, mischte sich doch tatsächlich die UNO ein. Irgendwie dürfte bei einer Konferenz der Vereinten Nationen, inmitten heftigster Diskussionen über verdurstete Kamele im Libanon, das Wort Srebrenica gefallen sein. Phillipe Morillon, Kommandant der UNO-Sicherheitstruppen, besuchte Srebrenica, das mittlerweile ein regelrechtes Flüchtlingsproblem hatte. Er versprach den Bürgern absoluten Frieden, gewährleistet durch bis an die Zähne bewaffnete Blauhelme.

Errichtung einer Schutzzone

Tarnanzug und Sturmgewehr: Er hier steht für Frieden!

Als hätten es die Bewohner Srebrenicas nicht schon schlimm genug gehabt, kamen zu ihrer prekären Lage auch noch hunderte Holländer und Kanadier hinzu, die eine "Safe Area" rund um die Stadt bilden sollten. Doch waren die Diskussionen im UN-Sicherheitsrat damit noch nicht beendet. Die Staaten, die Truppen für Srebrenica zur Verfügung stellten, lehnten militärische Gewalt ab. Man würde damit nur unnötig feindliche Angriffe provozieren. Die Staaten, die es vorzogen ihre Soldaten nicht nach Bosnien zu schicken, sprachen sich jedoch für Waffeneinsatz in Srebrenica aus, schließlich wären sowieso nur die Soldaten der erstgenannten Staaten betroffen müsse man eine gewisse Sicherheit für die Stadt garantieren. Langsam aber sicher schien sich die Lage jedoch zu entspannen, denn die bosnisch-serbischen Soldaten, unter der Leitung von Ratko Mladić, zogen sich erst einmal zurück. Sie verblieben aber in ihren Stützpunkten und kontrollierten weiter Ostbosniens Grenzen, somit konnte auch kein Essen nach Srebrenica gelangen - eine Situation, mit der sich die verwöhnten UNO-Truppen noch nie konfrontiert sahen. Nach einigen Tagen ohne feste Nahrung wurden erste Truppen ausgesandt, um Fleisch und Früchte zu finden. Diese Truppen gelten bis heute als "verschollen". Die Serben hingegen holten zum großen Schlag aus.

Einmarsch in die Schutzzone

Pumuckel Radovan Karadžić

Das bosnisch-serbische Heer war sofort angriffsbereit und marschierte im Juli 1995 in Richtung Srebrenica. Am 9.Juli war es nur noch einen Kilometer vor Srebrenicas Grenze. Gegenwehr der UNO-Truppen blieb fast völlig aus, schließlich war der Auftrag für die Blauhelme gewesen, den Bewohnern Srebrenicas ein Gefühl der Sicherheit zu geben, nicht diese Sicherheit auch zu gewähren. Die wenigen kämpfenden Soldaten forderten mehrmals Luftunterstützung der UNO, diese blieb jedoch aus, da man die neuen Flugbomber noch nicht im Extremfall einsetzen wollte. Als die Bosniaken von dem Treiben Wind bekamen, flüchteten an die 25.000 Männer, Frauen und Kinder zu den Bataillons der Vereinten Nationen. Weil man dort jedoch Essensvorräte sparen wollte, wurden die sie wieder nach Srebrenica geschickt.

Massaker

Terror im Flüchtlingslager

Nicht viele Bosniaken kehrten nach Srebrenica zurück. Die meisten suchten auf einem verlassenen Flugplatz in Potocari Zuflucht, da sich dieser nahe an den Stützpunkten der UNO befand. Die wenigen, die es wagten, ihre alte Heimat aufzusuchen, wurden noch in der Nacht durch serbische Einheiten gefoltert und getötet. Dadurch erfuhren die Serben, wo sich der Rest befand. Die ersten Nächte in Potocari waren chaotisch. Eine Folter aller sieben Sinne stand in Potocari Tag und Nacht auf dem Programm. Schüsse der heranrückenden Serben waren zu hören, einige Späher der bosnisch-serbischen Armee wurden am Stadtrand gesichtet und die enorme Juli-Hitze ließ die 25.000 Personen schwitzen. Das Vermeiden von Duschen, sowie menschliche Ausdünstungen jeglicher Art trugen zur Folter des Riechorgans bei. Während der Nacht wurden immer wieder vereinzelt bosniakische Geisel genommen, sodass die Anzahl der in Potocari lebenden Bosniaken rapide zurückging. Bald befanden sich nur noch wenige 1000 Personen am Gelände, jedoch wurden auch diese in kürzester Zeit von bosnisch-serbischen Soldaten verschleppt. Die UNO Soldaten griffen erneut nicht ein, man wollte "die natürliche Selektion nicht bei ihrer Arbeit behindern!" Nach wenigen Tagen waren alle Bosniaken aus Potocari gebracht worden. Sie befanden sich nun in größeren Fabrikhallen oder ehemaligen Militärstützpunkten der Serben, vorausgesetzt sie lebten noch.

Abtransporte

Bosnien - Schauplatz des Massakers

Diejenigen, die bis zu diesem Zeitpunkt überlebten, wünschten sich nur, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Zu groß war die mentale Folter, die ihnen zuteil wurde. Berichte der damals gefolterten Bosniaken zeigten ein verstörendes Bild. Stundenlang eingesperrt, mussten die Gefolterten die Klänge einer jugoslawischen Gusla vermischt mit serbischen Kirchenliedern ertragen und die Nahrung, die die Gefangenen zu Gesicht bekamen, bestand die ganzen Wochen lang nur aus Cevapcici und Sliwowitz (für die eher westlich veranlagten Mägen der Bosniaken eine reinste Qual). Nach zwei Wochen erfolgte endlich ein Abtransport aus den Gefangenenlagern. Obwohl einige Bosniaken mit der Frage haderten, was nun kommen würde, waren sich alle einig, dass dies wohl besser sei, als ihre jetzige Situation. Mit Bussen wurde die Reise zu den Zwischenlagern angetreten. Der ursprüngliche Plan der Blauhelme, die Busse die ganze Fahrt über zu eskortieren, wurde nicht in die Tat umgesetzt - aus Geldnot hatten einige holländische Soldaten die Autos an die Serben verkauft. Direkt nach der Ankunft in den Lagern fand eine Auslese der Bosniaken statt. Die Frauen, Kinder und Alten wurden über die Grenze gebracht und in irgendwelchen Wäldern ausgesetzt, die Männer blieben jedoch in den Zwischenunterkünften.

Exekutionen

Ratko Mladić

Einige Männer im waffenfähigen Alter unternahmen einen Fluchtversuch. Als das bosnisch-serbische Militär dieses Unterfangen stoppen konnte, wurden die Vorgänge in den Lagern beschleunigt. Schon einige Tage später wurden die Gefangenen für den Abtransport bereit gemacht und nach Bratunac, heute bekannt als das "bosnische Auschwitz", gebracht. Dort wurden sie dann erschossen. Alleine, zu zweit oder in Gruppen - den Serben war es egal, wie, wo und wann sie den "Feind" abknallten. Aus Gründen des serbischen Umweltbewusstseins wurden mehrmals Ort und Stelle der Hinrichtungen gewechselt. Auch die Massengräber für die Bosniaken wurden nicht nur an einem Ort gegraben. So wurde die Suche nach Überresten zu einer lustigen Schnitzeljagd. In den Medien wurden schon in den darauffolgenden Tagen echte Horrorzahlen bekanntgegeben, doch so schnell wie diese Zahlen auftauchten, so schnell wurden sie wieder dementiert. Zwei Wochen später dann das Aufatmen: Anstatt der 20.000 getöteten Bosniaken, von denen die Rede war, hatte es sich laut offiziellen Angaben Serbiens "nur um 8.000 getötete Männer gehandelt".

Reaktionen

Kritik an Rolle der UNO

Kofi Annan

Zahlreiche Staaten, vor allem jene, die ihre Soldaten nicht in Bosnien stationiert hatten, übten heftige Kritik an der Rolle der Vereinten Nationen. Die Türkei, Russland und China meinten beispielsweise, dass ihre Soldaten den Serben gezeigt hätten, wo es lang geht, diese wurden leider selber benötigt, um bei Demonstrationen im eigenen Land mit Waffengewalt zuschlagen zu können. Kofi Annan, Zwillingsbruder von Morgan Freeman und Nelson Mandela sowie offiziell coolster Hund im UN-Generalsekretariat, analysierte das Geschehen in seinem Bericht über die Lage in Srebrenica und kritisierte darin das Verhalten der Blauhelme. Weiteren Gesprächsstoff zu diesem Thema lieferte ein Video, welches Ratko Mladic gemeinsam mit holländischen Soldaten bei einem Trinkspiel aufzeichnete. Trotz diesem und mehreren anderen Fehltritten der holländischen Blauhelme, verlieh der Staat Holland seinen Soldaten ein Verdienstkreuz.

Rolle in den Medien

Die Bild-Zeitung titulierte in ihrer Ausgabe vom 15.Juli "Wer schreibt denn da das Drehbuch für einen Blockbuster? Ratko Mladić und Radovan Karadžić töten, zerstören und bauen nebenbei noch das Fundament für einen Oscar!". Die "Volkszeitung Srpska" erklärte, "dass alles schon seinen Grund haben wird!" Andere serbische Tagesblätter bestritten, dass es ein Massaker überhaupt gegeben hat. Die "Belgrader Morgenpost" stellte die These auf, dass muslimische Extremisten ihre eigenen Leute massakrierten und es den Serben in die Schuhe schoben. Im serbischen Radio und Fernsehen wurde wiederum mehrmals die offizielle Zahl an toten Bosniaken angezweifelt. Den Rest an Meldungen in den westlichen Medien kann man in wenigen Wörtern beschreiben: Schockierend, teuflisch, Kommunisten, Komplott, die absolute Wahrheit über das Massaker!

Strafrechtliche Folgen

Nachdem 1997 offiziell Klage gegen die Republika Srpska eingereicht wurde, starteten die Prozesse gegen bosnisch-serbische Kriegsverbrecher. Auch diese gerieten wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Texanische Zeitungen empfanden beispielsweise die lebenslange Haftstrafe für Radovan Karadžić als "zu mild". Laut Zeitungen wäre es am besten gewesen, wenn man Karadžić gleich am nächsten Baum aufgehängt hätte. Da man in Den Haag jedoch kein "Texas Punishment" betreibt, wurden auch die anderen Schuldigen am Massaker mit lebenslangem Gefängnisaufenthalt abgestraft. Die Entscheidung, das Massaker als "Völkermord" zu deklarieren, stieß besonders in Serbien auf Unmut. Dort wird noch heute vehement abgestritten, dass es sich um einen "Genozid" handelte, schließlich habe man zwei Drittel der Bevölkerung Srebrenicas - die Frauen und Kinder - am Leben gelassen.

Literatur

  • Mirko Vuković: Als die Bosnier laufen lernten, 2000, Nationalverlag
  • Bojan Bojanović: Tod, Tod den Serben! - Eine neutrale Anschauung der Taten aus bosnischer Sicht, 1998, Bosanakiverlag
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