Fitnessstudio
Das Fitnessstudio auch Kalorien-Killer-Haus genannt, ist im engeren Sinne ein Gebäude, in dem übergewichtige Menschen ihren Körper so formen (lassen) wollen, dass sie mit ihrer Körpergröße von 1,60 bis 1,80 m Kinderkleidergrößen tragen können. Menschen, die größer als 1,80 m sind, wurden bisher noch in keinem Fitnessstudio gesichtet; wahrscheinlich legen sie keinen Wert auf Kleidung mit niedlichen, bunten Aufdrucken.
Fitnessstudios gibt es vornehmlich dort, wo es halbstarke Jugendliche, untergroße Erwachsene oder plätzchensüchtige Bürohengste git - also überall. Zu unterschieden sind je nach Lokalität und Ausstattung das klassische Fitnessstudio, die Muckibude und der Hüttengaudi.
Das klassische Fitnessstudio
Ins klassische Fitnessstudio gehen nur die echt „harten“ Jungs. Es wird nicht nur trainiert, sondern auch geübt, wie man die Anabolika-Spritze richtig setzt. Die Sportgeräte sind nur für den Notfall gedacht, wenn mal alle Aufputsch- und Dopingpräparate injiziert oder „aufgefressen“ sind und somit kein Muskelwachstum mehr erfolgt. Das Training besteht aus Doping, Eiweiß fressen oder trinken, spritzen (von Nährstoffen, nicht Doping) und aus Blutwäsche, um die Menge an roten Blutkörperchen zu maximieren. Besonders beliebt ist das Zirkeltraining, bei dem alle genannten Disziplinen in wechselnder Abfolge und Intensität absolviert werden. Erst wenn alle Drogen- und Dopingspritzen verbraucht sind, wird auf herkömmliche Weise trainiert, meist an Geräten, die stark an die Stühle in gynäkologischen Praxen erinnern und eine ähnliche Körperhaltung erfordern. Wenn alles nichts bringt, lassen sich ganz Verzweifelte zusätzliche Muskelmasse von gekillten Bodybuildern transplantieren. Erst wenn der Bizeps geplatzt ist, findet dieser Teufelskreis ein bitteres Ende. Die herum(f)liegenden Muskelfasern werden aufgesammelt und fein säuberlich nach Größe und Hormonspiegel getrennt, um sie wieder in andere Bizepse einzupflanzen.
Typische Besucher von Fitnessstudios
Die häufigsten Besucher der klassischen Fitnessstudios sind:
- Gelbe Schwämme mit eckigen Köpfen
- Rollmöpse
- Nutella-Liebhaber
- Cola-Koma-Säufer
- Instant-Pfirsich-Tee-Kokser
- Männer und männliche Transvestiten, die ihr Spiegeleiersyndrom bekämpfen wollen
Die Muckibude
Eine Muckibude zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht in einem echten Haus, sondern in einer Gartenhütte oder einem Baumhaus installiert ist. Trainiert wird an selbst gebastelten Geräten, was die Übungen sehr viel anspruchsvoller als die im Fitnessstudio macht. Beliebt sind Hanteln aus einem Stück Rohr mit Pflastersteinen als Gewichten oder auch Bankdrücken mit einer ausgemusterten Autoachse. Das Gewicht der Geräte ist oft so hoch, dass der Baum, auf dem die Bude eingerichtet ist, umzukippen droht. Für die gut trainierten Muskelmänner ist dies jedoch kein Problem; es kostet sie kaum Kraft, den etwaig umgestürzten Baum samt Muckibude wieder aufzustellen und zur Not auch ein paar Tage festzuhalten.
Muckibuden haben den großen Vorteil, dass sind sowohl kostenlos als auch schnell und bequem auf dem eigenen Grundstück erreichbar sind. Wenn in solchen Buden bei Musik und Lachkrämpfen trainiert wird, spricht man vom Hüttengaudi. Für echte Möchtegern-Bodybuilder ist das nix; sie ziehen das trostlose Fitnessstudio-Ambiente vor, wo sie zwar nichts sehen, aber gesehen werden könnten - theoretisch.
Der Hüttengaudi
Im Gartenhüttenfitnessstudio wird trainiert, gelacht, wenn jemandem die ölige Hinterachse aus der Hand rutscht, und Musik gehört. Wie der Name schon sagt, treten Hüttengaudis immer in Gartenhütten auf. Richtig Pepp kommt in die Bude, wenn die richtige Musik läuft und die Muskeln so weit anschwellen, dass sie die Kleidung zerfetzen. Im Hüttengaudi macht das Training sogar Spaß, anders als im öden Fitnessstudio in der Stadt. Vor allem gilt, dass Doping im heimischen Vorgarten alles andere als erwünscht ist. Gestattete Ausnahmen sind Kaffee, Tomaten und eiweißfreie Müsliriegel.