Rotary-Club
Ein Rotary-Club (auch "Rotarier", "Rotary Club") ist eine kleinstädtische Versammlung feister, rotgesichtiger gutverdienender älterer Herren und deren Frauen zum Behufe des Linderns ihrer kollektiven schlechten Gewissen. Sollte es trotzdem Probleme geben, werden die Herren zur gemeinsamen Beichte geschickt. Deswegen werden bevorzugt Katholiken als Mitglieder aufgenommen, Freimaurer dagegen haben keinen Zutritt.
Geschichte
Der erste Rotary-Club wurde -natürlich- in den USA gegründet, denn nirgendwo sonst ist die Gelegenheit günstiger, hemmungslos abzukassieren und anschließend alles unter dem Vorwand, nur das Beste für alle anderen gewollt zu haben, zu rechtfertigen. Auch in Deutschland sprach sich die Möglichkeit, dass verschiedene Berufstätige eines Pisskaffs sich gegenseitig Rechnungen, Spendenquittungen und Bewirtungsbelege mit dem Ziel ausstellen, nie wieder auch nur einen einzigen Pfennig oder Cent Einkommens- oder Gewerbesteuer zu bezahlen, schnell rum. Bezugnehmend auf die vorauszusehende Bewegung eines Finanzbeamten in seinem Grab, wenn er von dieser Art "Vereinsgründung" Wind bekäme, wurde der Name dieser Vereinigung festgelegt und einige grundlegende Regeln und Anforderungen an mögliche Mitglieder zur Gründung eines Ortsvereins vorgeschrieben.
Ein Verein wurde besonders bekannt, weil er Windmühlen in Cuxhaven bauen wollte um sich ein Denkmal zu setzen. Der Versuch ist kläglich gescheitert, weil beim nächsten Sturm alle Windmühlen umgekippt sind. Seitdem besteht die einzige produktive Tätigkeit des Vereins in der Herstellung von Rotary-Plaketten.
Ziele
Rotary kommt von Rotieren. Um rotieren zu können, ist ein gewisser Alkoholpegel erforderlich, was auch die meist geröteten Gesichter der Herren erklärt. Die Herstellung der Rotary-Plakette, die ungefragt an jedes Hotel geschraubt wird, auch wenn es dort noch keinen Rotary-Club gibt, wird geheim gehalten.
Ursprünglich sollte in einem Klub immer nur ein Vertreter aus einer Berufsgruppe Mitglied sein, damit keine Konkurrenz entsteht, wenn zum Beispiel zwei Ärzte im selben Klub sind. Außerdem wäre es langweilig, weil die beiden Ärzte sich dauernd über berufliche Angelegenheiten unterhalten würden, was die meisten andern dann nicht verstehen. Dazu wurde eine Anwesenheitspflicht eingeführt. Im Laufe der Zeit wurde dann eine Ablösesumme eingeführt, wenn jemand der Anwesenheitspflicht nicht folgen konnte oder wollte. Da alle ziemlich ehrgeizig in ihrem Beruf sind und Geld verdienen wollen, kam dadurch ordentlich Geld in die Kasse. Dadurch sank die Zahl der Teilnehmer an den Klubabenden. Schließlich konnten die Ärzte es erreichen, dass sie mehrheitlich aufgenommen wurden, wobei als Begründung die häufigen Noteinsätze genannt wurden, so dass mehrere Ärzte in jedem Rotary-Club vertreten sein mussten. Insbesondere wegen der häufigen Besäufnisse waren immer wieder ärztliche Noteinsätze erforderlich. Hinzu kam die Spezialisierung in Fachärzte, woraus sich die Notwendigkeit ergab, aus jeder medizinischen Fachrichtung einen Vertreter im Klub zu haben. Das hatte außerdem den Vorteil, dass sich die Klubmitglieder über die Höhe der Honorarrechnungen für die ärztlichen Tätigkeiten verständigen konnten, die selbstverständlich von der privaten Krankenversicherung übernommen wurden. Dies sorgte schließlich für einen gewaltigen Geldsegen.
Anforderungen an Mitglieder eines Rotary-Clubs
Feiste Fresse: Das Gesicht eines Rotariers muss mindestens wöchentlich ein Mal im Käseblatt abgedruckt werden. Am besten in Farbe und mit glänzender Stirn, nachdem schon einige Pilsettchen verhaftet wurden - zu rein karitativen Zwecken, versteht sich. Deshalb eigenen sich besonders raumnehmende und auffällige Gesichter mit schelmischen Grinsen dazu, diese repräsentativen Ämter auszufüllen.
Waffelbackende Frau: Jedes Rotarier-Mitglied muss mindestens eine ältere Frau am Start haben, die im Advent mal ganz uneigennützig ein paar Waffeln in einer Schule für Körperbehinderte oder auf einem Weihnachtsmarkt backt. Dabei glänzen die Brillanten der Damen an Ohren und Dekolleté genau so schön wie die ausgelegte Weihnachtsdekoration.
Pseudobescheidenheit: Zu jeder noch so kleinen Gelegenheit muss ein Rotarier-Mitglied sich als ein solches zu erkennen geben, dabei erwähnen, dass man einem Rotarierclub ja NICHT beitreten kann, sondern dazu eingeladen wird, sodass sich alle Umstehenden fragen, wann genau dies denn wohl geschieht und direkt danach fällt allen ein, dass es wohl am Geld liegen könnte und man besser nicht nachfragt, um sich selbst nicht die Blöße zu geben, selbst bislang nicht eingeladen worden zu sein.
Mindestbesetzung eines Rotary-Clubs
- 70% niedergelassene Ärzte, da diese mit dem Vortäuschen eines Gutmenschentums (s. auch: Ärzte ohne Schamgrenzen) sowie Steuerhinterziehung am geübtesten sind und sich in der Lokalpresse am leichtesten mit den Adjektiven "honorabel", "angesehen" und "erfahren" titulieren lassen.
- 10% Arbeitgeber aus mittelständischen Unternehmen, welche innerhalb ihrer Betriebe nach Müttern behinderter Kinder schauen, denen man eine Delfintherapie in Florida angedeihen lassen könnte, zu deren Begleitung der ganze Club zur Sicherheit mal mitreist.
- 5% Steuerberater, welche das korrekte Ausstellen von Spendenquittungen und gegenseitigen Privatrechnungen supervidieren.
- sonstige skrupellose Arschkriecher, welche einen wie auch immer gearteten gesellschaftlichen Scheinaufstieg über Leichen planen und dabei nicht ihre bisherigen Werte offiziell über Bord werfen wollen.