Spiegelwelten:Geschichte Hurricanias
Für ein Land, das gerade mal Halb so groß ist wie das winzige Wanne-Eickel, hat Hurricania einiges an Geschichte vorzuweisen. Weltpolitisch sind die hier gesammelten Anekdoten aus 500 jahren Inselgeschichte zwar komplett Belanglos, allerdings dienen sie als ein gutes Beispiel für Zwergstaaten, wie man sich nicht Verhalten sollte.
Satellit! Der nachstehende Text erweitert den Zusammenhang des Hauptartikels Hurricania. |
Gründungszeit
Die Ureinwohner Hurricanias sind Auswanderer aus Katastrophilia, die im 16. Jahrhundert ihrer mörderischen Heimat entflohen. Die Gruppe verließ das Land gemeinsam mit den späteren Gründern Gallatoniens auf selbst gebauten Flößen. Da die Koordination einer Floßflotte, vorbei an feindlichen Schlachtschiffen schon mit moderner Technik schwierig ist, verlor sich die Flotte auf See. Die Flüchtlinge die Hurricania erreichten, gründeten an der Ostküste das Dorf Schees.
Die Siedler machten das Land urbar und erschufen eine florierende kleine Siedlung. Diese wurde von Großbauern geführt, die die Geschicke des Dorfs leiteten. Die Bauern, komplette Selbstversorger, etablierten ein System des Tauschhandels unter den verschiedenen Höfen.
So tauschte man Weizen gegen Milch, Kartoffeln gegen Rüben und Kühe gegen Töchter. Das Haus voller Rüben oder Töchter zu haben ist zwar eine Form des Reichtums, doch einige Bewohner gelüstete es eher nach Macht und Gold.
Gerade wer keinen grünen Daumen besaß, um Rüben zu züchten, führte im Dorf ein unterprivilegiertes Dasein. So fand sich bald eine kleine Gruppe von Händlern zusammen, die bestrebt waren das Dorfleben zu ihren Gunsten zu ändern.
Sie trafen sich in einer kleinen, verrauchten Kaschemme, die Art von Gebäude die schon von Weitem "Revolution!" zu Schreien scheint. Dort heckten die Verschwörer, im Schein der üblichen klischeehaften Öllampe, einen Plan aus, die Macht auf der Insel an sich zu reißen. Sie beschlossen heimlich, nach Katastrophilia zurückzukehren und dort einige Stämme zur Umsiedlung zu überreden. Auf der Insel angekommen, würden die Katastrophilianer in Lager geschafft, die sich abschotten und kontrollieren ließen. Mit Tausenden gewalttätigen Stammesbewohnern unter ihrer Kontrolle wären die Händler nun in der Lage den Bauern ihre Herrschaft aufzuzwingen. Während zwei der Verschwörer nach Katastrophilia aufbrachen, machte sich der Rest daran Vorbereitungen für die Ankunft der Stämme zu treffen.
Die beiden Abgesandten überquerten nun die Meerenge zu Katastrophilia und landeten auf dem Gebiet der heutigen Provinz Unterasen. Bei der Ankunft stellten sie jedoch fest, dass das Land begonnen hatte, sich in einem gewaltigen Bürgerkrieg selbst zu zerfleischen. Die Kommunikation gestaltete sich anfangs schwierig, es ist nämlich unmöglich mitten in einer Schlacht, eine konstruktive Diskussion zu beginnen.
Im heutigen Unterrasen trafen sie allerdings auf einen großen Strom von ungefähr einhunderttausend Katastrophilianern die vor der Schlacht an den Ölseen flüchteten.
Die Stämme, vereinigt von einem Intriganten Häuptling Namens Scorpion, waren zu den Ölseen gezogen, um in die dortige Schlacht einzugreifen.
Da aber Vorbereitungen wie Mut antrinken oder sich bemalen Zeit Kosten waren sie zu spät gekommen. Die restliche Bevölkerung schwamm schon auf dem Bauch in den Seen. Obwohl einige Häuptlinge den Vorschlag äußerten "Sik selbzt anz uf de Rüba zu Haun!" wurde dieser Vorschlag vom Großteil der Stammesleute abgelehnt.
Die Spätankömmlinge gehörten nämlich großteils zu den gemäßigten Katstrophillianern, die sich zwar gerne prügelten, plünderten und brandschatzten, vor Mord allerdings zurückschreckten.
Die Verschwörer überredeten die Häuptlinge nun, ihrem trostlosen, sterbenden Land den Rücken zu kehren und ihnen in eine neue Heimat zu folgen. In dieser sollten ausgelassene Feste in einem tropischen Paradies auf die Stammesleute warten.
Nachdem die Verhandlungen abgeschlossen waren, reisten die Verschwörer umgehen nach Hurricania zurück. An der Küste begegneten sie allerdings einer versprengten Gruppe Söldner.
Die Truppen hatten den ehemaligen Besatzern gedient, waren nach dem deren Abzug allerdings im Land geblieben. In Ermanglung eigener Truppen, warben die Verschwörer sie an, vorallem um die Stammesleute in Zukunft wenigstens teilweise kontrollieren zu können. Bezahlt wurden die Söldner mit der Aussicht auf Gewalt und Geld, das man den Bauern abknöpfen wollte. Mit ihrer neuen Privatarmee setzten die Händler nun in ihre Heimat über.
Die Häuptlinge führten den chaotischen Zug unterdessen zur Küste, wo man mit dem Zimmern unzähliger Flöße begann.
Diese Flotte setzte nun auf die Insel Hurricania über, wo ihre Ankunft Angst und Entsetzen verursachte. Wie schon bei der ersten Auswanderungswelle bereitete die Koordination den Flüchtlingen große Probleme. So verstreuten sich die Flöße auf See und über drei Tage hinweg landeten Katastrophilianer an den Küsten der Insel.
Am ersten Tag der Landung, dem Katastrophilianischen "Druff-Hau Tag", im Volksmund bald als D-Tag bekannt, stellten die Verschwörer den Bauern ihre Bedingungen.
Sie, die Händler würden die marodierenden Stämme im Zaum halten und dafür würden sie zu den Offiziellen Herrschern der Insel erklärt werden.
Zähneknirschend stimmten die Bauern diesen Bedingungen zu, vor allem weil die Eindringlinge begonnen hatten, sich an diversen Kühen und Töchtern zu vergreifen.
Ehemalige Söldner und einige der Bauernsöhne begannen nun auf Befehl der Verschwörer, die marodierenden Stammesleute, in der Inselmitte zusammenzutreiben. Hier wurde ihnen nun Land zugewiesen, auf dem sie ihre mitgebrachten, mottenzerfressenen Zelte aufschlagen konnten. So bildeten sich die Slums, die fortan vom Ordo Secura, dem neuen Namen der Wach-Söldner und Bauern unter Kontrolle gehalten wurden.
Man Verständigte sich darauf, dass die Scheeßer fortan Nahrung und Verbrauchsgüter für das Lager produzieren sollten. Im Gegenzug versprachen die Händler, die Flüchtlinge vom Dorf fernzuhalten.
Wie Hunde und Katzen, die man gemeinsam in einen Sack steckt, begannen die Bewohner in den Slums nun aufeinander loszugehen. Die Verschwörer, die sich unterdessen zu einer Oligarchischen Rats Regierung zusammengeschlossen hatten, richteten einen Versorgungsapperat für das Lager ein.
Außerdem wurden Schwache und verzweifelte Slumbewohner als "Lotsen" rekrutiert und zur Fronarbeit gezwungen. Der Rat traf derweil in endlosen, ermüdenden Sitzungen mal diese, mal jene Entscheidung und begann den neuen Staat nach dem heutigen Bild zu formen.
Auch schloss man ein Geheimhaltungsabkommen, nicht mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Fremde Mächte hätten nur die mühevoll erkämpfte Machtposition der Ratsherren gefährdet.
Problematisch blieb unterdessen die Sicherheitsfrage. Der Ordo Secura verfügte einfach über zu wenig Truppen, um mit den häufigen Aufständen und Ausschreitungen fertig zu werden. Auch die Bauern Schees, denen es zwar gelang eine funktionierende Nahrungsproduktion auf die Beine zu stellen, sehnten sich nach einer vernünftigen Verteidigung, die Mistgabeln und Fackeln einfach nicht gewährleisteten.
Die Schützen
1867 traf die erste Siedlergruppe aus dem den Hurricaniern unbekannten Nachbarstaat Gallatonien in Hurricania ein.
Bei diesen handelte es sich um die Schützen, Revolutionäre die eine Entscheidungsschlacht vermeiden wollten.
Im Nachbarland hatte ein machthungriger Großbauer Namens Astor die macht an sich gerissen und begonnen es in die Moderne zu peitschen. Fabriken schossen wie Pilze aus dem Boden und wär im Vollrausch auf einen Holzvogel schoss wurde Festgennomen.
Die Schützen waren mit diesen Neuerungen unzufrieden und hatten sich zu einer der zahllosen Widerstandsbewegungen zusammengeschlossen.
Zwar waren sie schon immer eine paramilitärische Gruppierung gewesen, hatten allerdings nie Waffen verwendet, da diese in Gallatonien nicht bekannt waren.
Das Schützen-dasein hatte darin bestanden, in einer schicken Uniform an einem Biertisch zu sitzen, zu Trinken und sich Blassmusik anzuhören. Ab und zu wurde erwähnter Vogel hervorgeholt und mit Steinen zu beworfen.
Mit Astors Machtübernahme kamen die Schützen in Kontakt mit Schusswaffen, von denen sie begeistert, waren.
Sie knallten schön, stanken noch mehr als ein Schützenbruder und verarbeiteten Holzvögel zu Sägespänen. Astor allerdings, der nicht zulassen, wollte das sein Volk sich bewaffnete verbot die Schützen, das Vogelschießen und die Blasmusik.
Also gingen sie in den Untergrund. In Kellern und Werkstätten wurden Gewehre hergestellt und an geheimen Stammtischen wütende, undeutliche Hassreden gegen das Astorregime geschwungen.
Als nun aber die anderen Widerstandsgruppen begannen, auf einen bewaffneten Konflikt zu bestehen, fassten die Schützen den Entschluss zu flüchten.
Sie luden Frauen, Kinder und ihre Blasskapelle auf Karren und zogen zur Westküste. Dort bestiegen sie heimlich ein Schiff und segelten auf das offene Meer hinaus.
Nach einem Tag stießen sie auf Land, genauer auf die Nordküste Hurricanias. Ausgesandte Späher berichteten, das im Inneren des Landes "eine Horde betrunkener Affen (niemand hatte die Schützen darauf hingewiesen, dass Affenvölker in der Spiegelwelt verboten sind) lebt".
Im Westen allerdings solle sich eine reizende Siedlung befinden, deren Bewohner gesittet und fleißig wirken und die eine gute Heimat abgeben würde. Nun berieten die Schützen sich wie man die Bewohner überreden könnte sie aufzunehmen.
Einer der Späher berichtete, er habe gehört, wie sich die Bauern über die Wilden im Landesinneren beklagten und die Tatsache verfluchten, dass sie ihnen schutzlos ausgeliefert seien. Die Schützen kamen nun zu der Einigung das es das Beste sei sich als Armee auszugeben, um so im Dorf bleiben zu können.
Das Schiff lief nun Scheeß an, wo die Schützen versuchten möglichst würdevoll und militärisch aufzutreten. In reih und Glied marschierten sie in ihren Uniformen, mit geschultertem Gewehr vom Schiff und die Blaskapelle spielte einen Marsch dazu. Die Bewohner Scheeßs, die sich nach und nach am Hafen versammelten waren begeistert, endlich war eine Armee eingetroffen. Den Schützen wurde der Stadtschlüssel überreicht und Hartwig ihr König von der Jubelnden Menge postum zum Stadtoberhaupt erklärt.
In der Folgezeit ließen sich die Schützen in Scheeß nieder. Sie bauten Häuser und den "Besoffene Jäger", der Stammkneipe und Rathaus in einem wurde. Nach und nach wurde das drängen der Bevölkerung, nach einer Schlacht und der Vertreibung der Slumbewohner lauter.
Schließlich sahen sich die Schützen gezwungen doch in den Kampf zu ziehen. Die trunkenen Schlachtreihen torkelte die Prachtstraße nach Hurricania hinauf und stellte sich am Rand der Lower Slums zur Schlacht.
Nach der ersten Salve der schützen, die in Boden, Bäumen und der Luft einschlug, nahmen die Slumbewohner Notiz von den Neuankömmlingen. Das folgende Bombardement aus Campingstühlen, Dosen und Müll trieb die Schützen zurück ins Dorf.
Kurze Zeit später erschien ein Ratsherr in Schees um einen Waffenstillstand anzubieten. Die Schützen wahrten so ihr Gesicht und für die Slums blieb alles beim Alten.
Der Orden
Im Jahre 1868 kam es in Gallatonien zur Revolution. Der ehemalige Großbauer Sidal Astor hatte das Land jahrelang mithilfe seiner Truppen unterjocht und als Diktator über dieses geherrscht.
Nach einem zweiwöchigen Kampf beendete er die Revolution in klassischer Alleinherrscher-Drückeberger Manie. Er brachte sich um.
Das siegreiche Volk setzte nun die verbliebenen Truppen des Diktators in Boote und legte ihnen, mit vorgehaltener Waffe, nahe das Land zu verlassen.
Bei den Überlebenden Soldaten handelte es sich um den Orden des Stählernen Stocks, Astors Leibgarde. Dieser wurde von Astors Sohn, Kalimbri Astor gegründet und kommandiert. Er achtete peinlich genau auf die Einhaltung jedes noch so lächerlichen Gesetzes, das der Diktator erließ, welche im grundsätzlichen Gesetz zusammengefasst wurden und als Kodex des Ordens dienten.
Auch die Dauer der Gefechte, trotz der Überlegenheit der Rebellen waren dem Orden gutzuschreiben. Und das, obwohl dessen Soldaten nur mit Rüstungen, Langschilden und Schlagstöcken bewaffnet waren.
Die gallatonische Geschichtsschreibung spricht hier von "überlegener Waffentechnologie. Allerdings ist anzumerken das auch ein Höhlenmensch ein Schwert als überlegene Waffentechnologie beschreiben würde. Die unerfahrenen und unterbewaffneten Revoluzzer, nahmen also auch den Orden als überlegen wahr.
Die Ankunft der Garde löste auf Hurricania Angst und Entsetzen aus. Panische Menschen rannten durch die Slums und brüllten fortwährend: "Die Bullen kommen, versteckt das Graß". Den Hurricaniern, Bauern wie Slumbewohnern waren Pferde nämlich völlig unbekannt.
Als nun eine berittene Kolone auf die Hauptstadt zu marschierte, nahmen sie an es handelte sich um riesige Kühe. Die Ordensritter begaben sich zu dem ersten Ort, der so etwas wie Kultur vermuten ließ.
Dies war die Baustelle des monolithischen Skorpion Palastes, der gerade von Hunderten zwangsverpflichteten Lotsen errichtetet, wurde.
Auf ihrem Marsch durch die Slums stieg ihre Verachtung für deren Bewohner, die sich anscheinend rätliche Mühe gaben jegliches grundsätzliche Gesetz zu brechen und den Ordenskodex so unbewusst zu verspotten. Qualmende Grills waren nicht abgedeckt, Lotsen wurden mit Bier bekippt und über allem hing wie ein Dunst Trunkenheit, Wollust und Verwahrlosung.
Am Palast angekommen machten die Ratsherren den Neuankömmlingen ihre Aufwartung. Ordensmeister Kalimbri hatte sich, durch die Eindrücke des Marsches bestärkt, entschlossen das der Orden im Land bleiben und dieses von Trunksucht und Sittenlosigkeit reinigen würde. Mit diesem Ansinnen traf er beim Rat auf offene Ohren, da dieser mit dem Orden über eine schlagkräftige Polizeitruppe verfügen würde die in der Lage währe die ständigen Unruhen einzudämmen.
Die Garde wurde nun im Land aufgenommen und direkt dem Rat unterstellt. Der Schlaf der Lotsen wurde restlos gestrichen, um eine gewaltige Burg im Regierungsviertel zu errichten, die zum Sitz des Ordens wurde.
Kalimbri und dem Scorpionrat gingen allerdings bald auf, das der Orden nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellte.
Der Rat bemühte sich nun um eine endgültige Lösung des Problems. Sie ließen unter dem Motto: "Niemand hat vor einen Zaun zu bauen" das Lager einzäunen und unterbanden so vorläufig die Plünderungen des Hurricanischen Umlandes.
Das Volk reagierte hierauf mit einer Hurricanischen Tradition, einem Aufstand. Die Securas- und Ordensritter konnten gegen die Massen der Slumbewohner nichts ausrichten und so zogen diese zum Palast. In dem großen, protzigen Marmorbau verschanzte sich der Rat mit einigen Lotsen.
Als der Mob sich gerade daranmachte, die Palasttore mit einem umgestürzten Dixi-Klo aufzubrechen, erklang plötzlich ein lautes Dröhnen, gefolgt von rhythmischen Bässen. Die Bevölkerung unterbrach daraufhin, schlagartig ihr Zerstörungswerk und lauschte der "Musik". Als diese nach einigen Stunden verstummte, begann die Menge nach mehr zu schreien.
Der Rat, in für ihn bedrohlichen Situationen zu schnellen Reaktionen in der Lage, scheuchte daraufhin einige, mit Instrumenten bewaffnete Lotsen auf die Rednerbühne vor dem Palast. Nachdem diese einige Zeit gespielt hatten, legte der Mob, seine Zeltstangen und Fackeln nieder und kehrte in die Slums zurück.
Die Regierung etablierte nun in der Folgezeit tägliche Konzerte, bei denen jeder spielen durfte, der ein Instrument halten konnte. So konnte die Bevölkerung von größeren Aufständen abgehalten werden.
Sie fand sich mit ihrem Schicksal ab, begann aber um die Lebensbedingungen zu ertragen, Unmengen von Bier zu trinken. Als der Rat erkannte, dass Alkohol, die Flüchtlinge ruhigstellte und sie durch ihn ihre Aggressionen gegeneinander richteten, wurde dieser fester Bestandteil der Versorgung.
Durch die andauernde Trunkenheit verfielen die Slums noch mehr. Durch die ständigen Unruhen war die Regierung gezwungen ihren Einfluss, auf die Lagerränder zu beschränken.
Müllsack
Bei der Benutzung eines der verdreckten Dixis, erhielt ein lokaler Warlord wie er sagte eine Vision, die ihn zum Herrscher Hurricanias ausrief.
Von nun an nannte er sich Müllsack, nach dem seiner Meinung nach göttlichsten aller Kleidungstücke einem alten Müllsack den er nun permanent trug. Müllsack begann Anhänger um sich zu scharren und seine Beliebtheit zu steigern in dem er von den Lotsen gestohlene Nahrung sowie Tabak und Alkohol an die Bevölkerung verteilte.
Straßenzug um Straßenzug viel so unter die Kontrolle des selbstherrlichen Propheten. Seine Anhänger, zumeist Heimatlose Schnorrer, bekannt als Bettelmönche zogen Missionierend von Pavillon zu Pavillon, verbreiteten seine kruden Ideen und hetzten gegen die Regierung.
Die Predigten von Freiheit, Bier und berauschende Kräuter für alle vielen bei den Slumbewohnern auf fruchtbaren Boden. Viele schlossen sich Müllsack auch an, um vor seinen marodierenden Gefolgsleuten verschont zu bleiben. Durch diese Mischung aus Versprechungen und Terror gelang es ihm, die gesamten Lower Slums unter seine Kontrolle zu bringen.
Auf dem Höhepunkt seiner Macht angekommen, forderte Müllsack vom Scorpion Rat abzudanken und ihn zu Alleinherrscher der Insel zu erklären.
Der 14-Jährige Ratsprotector Scorpio reagierte auf diese dreiste Forderung, mit einem seiner typischen hysterischen Wutanfälle und forderte schrill kreischend den Tod aller Rebellen. Sein Vormund Gregor von Störten konnte ihn jedoch von diesem Vorhaben abringen und leitete Persönlich eine Gewaltlose Maßnahme in die Wege. Er veranlasste die Einstellung aller Lieferungen in die Slums und ließ Securas sowie Ordensritter entsenden jeglichen Alkohol der Bewohner zu beschlagnahmen.
Diese Vorgehensweise traf auf Unverständnis bei den langsam Ausnüchternden Bürgern deren lang aufgestaute Wut sich nun in einem Inferno entlud,den Sauf-Unruhen .
Der Hurricanische Bürgerkrieg
Die Aufstände, die sich zu einem Internationalen Krieg entwickeln sollten, begannen kaum merklich in den Hurricanischen Slums. In den frühen Morgenstunden des zweiundzwanzigsten Julis begaben sich die ersten Hurricanier, nach einer durchzechten Nacht, zu den Ausgabestationen in den Lowerslums um ihre aufgebrauchten Biervorräte aufzufüllen. Hier wurden sie von verschüchterten Lotsen auf das verhängte Embargo aufmerksam gemacht und zurück zu ihren Zelten geschickt.
Die unzufrieden Slumbewohner weigerten sich jedoch dieser Aufforderung folge zu leisten. Unruhe breitete sich in der Menge aus und erste Sprechchöre ertönten, in denen mehr Bier sowie eisgekühlter Bommerlunder gefordert wurden. Mit dem auftauchen des lokalen Slumlords Müllsack an der Ausgabestation, eskalierte die Situation. Wie ein Silo voller Mehl, in dem sich ein dummer Bauer eine Kippe angesteckt hatte, entbrannte ein ungeahnter Aufstand in den Slums.
Die wütenden Aufständischen zogen marodierend durch die Slums, rissen Zelte nieder, setzten Dixi-Klos in Brand und beraubten jeden lotsen der ihnen über den Weg lief. Die Ausschreitungen ergriffen bald jeden Winkel des gigantischen Zeltlagers. An den Aussgängen des Elendsvirtels, sahen sich die überforderten, wie Verkaterten Sicherheitssöldner der Securas bald einer übermacht aus Zeltstangen schwingenden Vandalen gegenüber, die sie in wüste Schlägereien verwickelten. Im Angesicht einer solchen Übermacht, folgten die Wachmänner einem uralten Söldnerinstinkt und nahmen nebst Diverser von den Slumbewohnern gestohlenen Wertsachen ihre Beine in die Hand.
Dadurch öffneten sie dem Mob den Weg in die Kommune Greenslums. Deren Bewohner Beschwerten sich aufs zunächst erbost bei den verbliebenen Wachmännern über die unzumutbare Ruhestörung, als die wütende Menge begann an ihre Zäune zu hämmern. Als diese fielen und die ersten Baummwollzelte in Flammen aufgingen, fokussierte sich die Nörgelei der Hippies auf die hohe Schadstoffbelastung, die das Vorgehen der Slumbewohner zur folge hatte. Die Grennslums wurden geplündert, wären deren Insassen in einem Gesprächskeis in der Slummitte versuchten ihr vorgehen abzustimmen.
Ein weiteres Kontingent Anarchisten zog den Schlachtruf " Alee,Alee eine Straße viele Bäume..." grölend nach Schees. hierbei vergriffen sie sich an Zahlreichen Kühe und Töchter und plündert sowie zerstampften die Rübenvorräte der Bauern. Diese flohen panisch ins Stadtzentrum von Schees, wo sich die ihre Armee, die Schützen in ihrer Stammkneipe verbarrikadiert hatten. Die Brüder waren nämlich dank eines Hoffest am Vortage bei Bauer Harms und dem damit Verbundenen Kater Unfähig das Städtchen effektiv zurückzuerobern. Währen Schees geplündert wurde und die Fälle von Ruhestörung und Öffentlichem Urinieren sich häuften, begnügten sich damit aus ihrer Kneipe in die Hauswände zu feuern, was den Mob auf allerdings auf Abstand hielt.
Derweil ließen die randalieren in der Hauptstadt von den Greenslums ab, um das Regierungsviertel samt Ratspalast zu stürmen. Und obwohl der Orden des Bullen, die Hurricanischen Elitetruppen, ihnen dabei Einhalt geboten, wurde die Lage für die Regierung immer Aussichtsloser. Deshalb führte Scorpio, der Protector des Rats, einen Ausfall der Ordenritteter an, mit dem Ziel einen Hilferuf an die Spiegelwelt vom einzigen Radiosender des Landes aus abzusetzen. Das Vorhaben gelang und die Loylisten flohen zurück zum Palst, Augenblicke bevor der Warlord Müllsack mit seiner Leibgarden die Station erreichte. auch er bat in einer Ansprache um weltweite Unterstützung.
Durch die Hilferufe wurde die Spiegelwelt auf Hurricania Aufmerksam. Nachdem Ausbleiben jeglicher Militärhilfe, entschloss sich die Ratsregierung dazu, das Hurricanische regierungsystem von einer Oligarchie in eine Monarchie zu verwandeln, um der heiligen Allianz beitreten zu können. Nacheinander traten Schwedien,Jenchu der Franzosébund,New England,Florentianische und gegen Kriegsende Animalien ind den Konflikt ein, der als Hurricanischer Bürgerkrieg in die Geschichte eingehen sollte.