Spiegelwelten:Königsfamilie Santiagos
Dieser Artikel behandelt ein Thema oder ein geschichtliches Ereignis, das vor dem Dimensionscrash in Ozeanien oder der Alten Welt von hoher Bedeutung war. Laut der veralteten Ozeanischen Zeitrechnung, die in entsprechend alten Artikeln vorkommen könnte, wäre heute Mittwoch, der 23. Dezember 1813. Was sind die Spiegelwelten? • Ozeanien • Alte Welt |
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Familie
Das Lied des Dichters Will Grenoble ist der heut'ge Held. |
In vielen Familien kommt es ja immer mal vor, dass bestimmte Traditionen über Jahre hinweg gepflegt werden. Auch bei der Familie Grenoble ist das so. Allen männlichen Nachfahren wird zum achtzehnten Geburtstag eine schlichte Kette mit einem Holzkreuz überreicht. Dies zeugt, laut Ahnenforschern, von Religiosität und Pflichtbewusstsein, denn bis heute wurde die Tradition noch nicht gebrochen, auch wenn der eigentlich Sinn längst verflogen ist." "Seit Tagen schon hatte ich nichts anderes mehr als staubige, karge Steppen gesehen und nichts anderes als den ewigen Kanonendonner in der Ferne gehört. In ein paar Stunden würden unsere Kameraden kommen, um uns abzulösen. Um für uns die Drecksarbeit zu vollrichten, um den anrückenden Feind im Schach zu halten, der so unaufhaltsam näher rückte. Im Moment herrschte zwar eine kleine Feuerpause, doch das konnte sich jederzeit ändern. Mein Gefährte James und ich wollten gerade etwas von unserem ohnehin schon knappen Proviant essen, welches wir erst in 2 Tagen wieder auffüllen könnten, als es erneut zu einem Schusswechsel kam. Direkt neben meinen Augen wurde ein Soldat erschossen. Mittlerweile ließ mich das kalt, ich hatte schon viele Tote gesehen. Ich kannte ihn nicht und er war schnell tot. Direkt ins Herz - keine lang anhaltenden Schmerzen. James Grenobe war ein tapferer Soldat, einer der wenigen, die nicht murrten, wenn sie wieder erwachten und realisierten, dass sie wieder in die Schlacht mussten. Doch ich war mir sicher, dass auch er es nicht mochte jeden Tag erneut in die Schlacht ziehen zu müssen - sein Leben an den seidenen Faden zu hängen. Ich bewunderte ihn trotzdem dafür, wie locker er jedes Mal blieb, wenn es darum ging die anderen Einheiten abzulösen. Heute mussten wir an die westliche Front, dort brauchte man dringend Verstärkung, es sah so aus, als ob der Gegner bald den Kampf dort gewinnen würde. Alle verfügbaren Soldaten, teils verletzt, waren nun also auf dem Weg dorthin. Es war das letzte Mal, dass ich James Grenobe sah. Es traf ihn ein Schuss und er wurde schwer verwundet, wir mussten ihn schweren Herzens liegen lassen, zu groß war sein Blutverlust, jegliche Überlebenschancen sanken von Sekunde zu Sekunde." Verfassertext: James Grenobe hat diese Verletzung wahrscheinlich überlebt, denn sein einziges Kind, dass er mit seiner Ehefrau zeugte kam erst 3 Jahre nach der Schlacht auf die Welt. Enzo Disques selber schrieb plötzlich kein Tagebuch mehr, er stoppte mitten im Satz. Trotzdem kann man aus seinen Schriften rund 560 Tage der damaligen Zeit nachlesen und versuchen jene Zeit nachzuvollziehen. Der Rest verbleibt in den Spekulationen des Lesers. "Im Süden von Verdun gab es im 13. und 14. Jahrhundert ein Dorf, welches von Fischerfamilien gegründet wurde. Damals fischte man noch mit kleineren Netzen und deswegen war der Fang auch nicht so groß, wie bei uns heute, Alejandro. In der Zukunft werden die Menschen vermutlich noch raffiniertere Methoden entwickelt haben, die es ihnen ermöglichen noch mehr Fische zu fangen. Vielleicht werden es deine Kinder sein, die diese Methoden entwickeln, oder die Kinder deiner Kinder. Auf jeden Fall wohnte in diesem Dorf ein entfernter Verwandter von uns. Er ist natürlich schon längst gestorben. Seine Fischerhütte stand auf Pfählern ins Meer herein gebaut, das war sehr praktisch. Er konnte fischen, während er auf seiner Terrasse saß. Bald übernahmen viele Leute diese Idee und das kleine Dorf wurde größer. So hat die Familie Grenoble die Fischerei in Verdun revolutioniert." Doch es gab nicht nur Glanzlichter zu jener Zeit in der Familie Grenoble, eine Geschichte erzählt beispielsweise von einem Brudermord aus Eifersucht. "Die drei Männer saßen auf geflochtenen Liegestühlen am Meer und blickten hinaus ins helle Blau. Vor ihnen im Wasser spielten zwei junge Burschen mit einem ledernen Ball. Plötzlich richtete sich einer der drei Rentner auf - so viel bewegt wie jetzt hatte er sich die letzten drei Jahre nicht - alte Knochen knarzten und Gelenke quietschten. Nach einer gefühlten Ewigkeit dann kam auch schon die Reaktion der anderen beiden. Sie blickten ihn verwirrt an - seit Monaten benutzten die drei nur noch ihren Mund und vernachlässigen den Rest ihres Körpers. Reden und essen - mehr brauchten sie nicht. Der Alte öffnete seinen Mund: "Hab mich vertan" und legte sich so langsam und behutsam es nur ging wieder auf den Liegestuhl. Die Jungen im Wasser spielten immer noch. Aber bei so angenehm warmen Temperaturen war das auch kein Problem. Hector, der Rentner mit dem plötzlichen Anfall an Bewegung blinzelten. Plötzlich war da nur noch ein Junge im Wasser. Ein Körper schwamm jedoch weiter draußen an der Oberfläche - falschrum. Alejandro Grenoble füllte normale Bierfässer mit Meereswasser und stellte diese in die Sonne. Durch die natürliche Verdunstung kam es dann dazu, dass nur das Meersalz in den Fässern zurückblieb und leicht entnommen werden konnte. Und da Alejandro Grenoble mehrere Fässer gleichzeitig füllte und leerte kam er in ein, zwei Wochen auf eine beträchtliche Menge Salz. Das Salz wurde zu einem Preis, welcher den normalen Marktpreis von Salz zu jener Zeit um weites unterbot, auf dem Wochenmarkt verkauft. Das Salz war sowohl zum Salzen von Speisen zu gebrauchen, als auch als Einlage für Fleisch, damit dieses länger haltbar gemacht wurde. Wer Alejandro Grenoble kannte, der wusste, dass dieser nie genug bekam. Während der Zeiten, in denen das Meereswasser verdunstete hatte er nichts zu tun, und obwohl er bereits ein reicher Mann war beschloss er sich in der Fischerei zu probieren und somit seinen Verdienst, der ohnehin schon sehr hoch war, etwas aufzubessern. Drum baute er sich zwei Fischerbotte aus einfachem Holz und stellte im seichten Gewässer Netze auf, in welche die Fische schwimmen sollten. Anfangs bereiteten ihm das Einholen der Netze, das Entschuppen der Fische und das richtige Zubereiten eines Tiefseefisches noch einige Schwierigkeiten, doch er arbeitete hart an sich und eröffnete schließlich sogar ein nobles Fischrestaurent, das Beste seiner Art. Das Restaurant brachte ihm irgendwann schließlich sogar so viel Gewinn ein, dass die Arbeit in der Salzindustrie nicht mehr nötig war. Alejandro Grenoble wurde somit im ganzen Land und weit über dessen Grenzen hinaus bekannt. Es kam sogar dazu, dass ein Reisender es sich zum Ziel gemacht hatte Alejandro Grenoble zu besuchen. Aus den Tagebüchern des Reisenden war später zu besagtem Treffen folgendes zu entnehmen: Nach einem beschwerlichem Fußmarsch gelangte ich an die Südküste von Verdun, wo ich den besten Fisch des Landes erwartete. Ich stellte mich an den Strand und beobachtete die emsig arbeitenden Fischer in ihren Booten auf dem Meer. Es war schon spät geworden, als sie mit ihren Netzen voll Fischen zurück an Land kamen und die Boote in einem Holzverschlag verstauten. Einer der Fischer kam auf mich zu und begrüsste mich, da er mich als Nicht-Ortskundigen erkannte. Der Mann entpuppte sich als Alejandro Grenoble, Erfinder der Meersalzgewinnung und erfolgreichster Fischkoch in ganz Ozeanien. Manchmal weist einem der Zufall eben den Weg zum Glück. Ich erzählte ihm von der Geschichte der alten Frau und meiner Wanderung. Ich hatte den richtigen Nerv getroffen. Alejandro Grenoble war sofort bereit zu helfen und erwies sich als bereit mit zu der Frau zu reisen und ihr ein Festmahl zuzubereiten. Noch am selben Tag fuhren wir mit der hauseigenen Kutsche der Grenobles ab. Die alte Frau konnte gar nicht glauben, was sie sah, als wir ankamen. Das Essen schmeckte köstlich." Die sowieso schon verhältnismäßig reiche Familie Grenoble gönnten ihren Konten noch einmal einen Aufschwung, als sie in die Politik gingen. Sie waren zuvor schon als angesehene Kaufmänner einflussreiche Leute, doch ihr Einstieg in die Politik brachte ihnen noch einmal zusätzliche Kontakte. Den Schritt in diese Richtung machte Will Grenoble Jr., das "Oberhaupt" der Familie, der 1712 einer sozial-demokratischen Partei beitrat und es dort bis in die Spitze schaffte, was aus seiner Politik geworden ist sieht man am aktuellen Staatsoberhaupt König Antonio."
König Antonio ist charaktertechnisch als freundlich, eitel, risikofreudig, stolz und offen zu bezeichnen. Seine etwas eigene Art und seine Meinung immer alles ein Stück weit besser zu sein als alle anderen helfen ihm im täglichen Regierungsgeschäft weiter, fördern aber nicht unbedingt Freundschaften. Mit mittlerweile 91 Jahren auf dem Buckel ist er nicht mehr der jüngste, doch sein von nur wenigen Falten duchzogenes Gesicht lässt ihn deutlich jünger erscheinen.
In jungen Jahren war König Antonio Senior noch an der Politik überaus interessiert und auch heute verfolgt er das Geschehen, wenn auch ohne Einzugreifen, noch mit. Das Handeln hat er mittlerweile seinem ältesten Sohn überlassen, der das politische Tagesgeschäft regelt. Während seiner aktiven Zeit in der Politik war er dem Lager der Sozialdemokraten zugeneigt und half oft bei Entscheidungsfindungen mit. Ein Stück wei war er jedoch auch patriotischer als andere Staatsmänner es vielleicht sind, denn König Antonio Sr. sind Begriffe wie Tradition und Nationalstolz sehr wichtig. Deshalb versucht er auch stets sein Bestes für Santiago zu geben, damit er auf sein Land stolz sein kann.
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