Spiegelwelten:Pressekonferenzen des Weissen Hauses zur !Mondlandung

Hier finden interessierte Historiker, Nachteulen und Hardcore-Leser alle Pressekonferenzen, die das Weisse Haus, beziehungsweise John F. Kennedy im Verlaufe des Wettlaufes zum !Mond veröffentlichte. Es ist eine Geschichte des Pioniergeistes und des Mutes.

Die Sortierung erfolgt der Lesefreundlichkeit wegen mit dem ältesten, also dem ersten Beitrag und endet mit dem letzten.


02 Februar 2008

Liebe MitbürgerInnen,

John F. studiert die Pläne der KESA

Es ist Imbolg, das Lichterfest!
Es brennen die Kerzen. Und die Tischdecken, wenn Sie Erstere unbeaufsichtigt gelassen haben.
Imbolg verheisst uns die Rückkehr des Lichts. Es ist ein Tag, um neue Pläne zu schmieden. Und eben dies, liebe MitbürgerInnen, tat auch Ihr geliebter König Präsident.

Nach dem Imbolg-Festmahl ging ich auf die Terrasse. Ich schaute hinaus in die kalte, klare Nacht und sah die Monde am Himmel. Und irgendwo zwischen Ganymed und Saturo sah ich das verheißungsvolle Schimmern des !Mondes wie er gerade wieder in die Himmel unserer Welt eintaucht. Ich schluckte das zähe Stück Hirschbraten, an dem ich seit gut einer Stunde kaute, hinunter und traf folgende Entscheidung:
Noch in diesem Jahr werde ich einen Ozeanier zum !Mond schicken und wieder sicher zurückholen!

Jawohl, liebe Landsleute! Wir werden es tun, nicht weil es einfach ist, sondern weil es so sauschwer ist! Und weil sich sonst früher oder später sonst ein Arschloch dort breit macht. Mit Grausen vernahm ich, dass der grausame Imperator Blocher von seinem jämmerlichen Exil aus, einen Flug zum !Mond plant. Das können wir nicht zulassen!
So habe ich mit unserem treuen Verbündeten, Jesus Christoph telefoniert und wir haben beschlossen, eine gemeinsame !Mondmission zu starten! Wir fliegen den Himmelskörper von unserer Seite an und die Franzosé von ihrer aus. Auf dem !Mond werden wir uns dann treffen! Auf das der !Mond nicht in die Hände eines Tyrannen, sondern in die wohlwollende Obhut unserer großen Reiche fällt! Ich berichte ab hier täglich über den Fortschritt unserer Mission. Ein gesegnetes Imbolg Euch allen.

John F. Kennedy

03 Februar 2008

Liebe MitbürgerInnen,

Ich hoffe, Sie hatten ein schönes Imbolg-Fest. Es freut mich Ihnen mitteilen zu können, dass die üblichen Großbrände infolge umgekippter Kerzen heuer so gut wie ausblieben. So war es uns möglich, Feuerwehreinheiten kurzfristig nach Port Trodogne zu entsenden um bei den "Aufräumarbeiten" nach dem Le Chandeleur Fest auszuhelfen.
Ich war heute auf Cap Carnaval um die Arbeiten an der Flying Saucer 1 zu inspizieren, jenes Gefährt, welches den !Mond erobern soll.
Als Antrieb hat unser geschätzter Druide und Chefingenieur Ronan MacNamara die uralte, druidische Antigravitations-Technik neu entwickelt und ausgearbeitet. Und ich kann Ihnen sagen, es funktioniert! Kaum dass ich das Antigraviatuonsfeld betrat, wurde ich hoch gerissen und knallte mit dem Arsch an die Decke der Werkshalle. Ich bin begeistert !

Wenn sich unsere Flying Saucer ebenso flott von den Fesseln der Anziehungskraft befreit, dann sind wir ja in Null Koma Nix auf dem !Mond. Und das wird auch nötig sein, denn unaufhaltsam rollt derweil die grausige Maschnerie des Erzschurken Blochers an, um den !Mond in seine blutigen Finger zu kriegen. Mein Freund Jesus Christoph und ich sind jedoch fest entschlossen, dies zu verhindern.

Viele haben mich heute gefragt, wie unser !Mondlandeteam aussehen wird, genauer gesagt, wer dabei sein wird. Nun, es war mir wichtig, Repräsentanten des gesamten Reiches auszuwählen, auf dass das Imperium Kenneduae möglichst vollständig vertreten sein wird. Mit von der Partie werden also sein:

Richtig verstanden, letzterer bin ich.

Mit an Bord werden wir als besondere Fracht haben:

  • 20 Dosen Hirschgulasch und 30 Bogen Pferdewurst zur Verpflegung.
  • Einen Enschen (zum Verrichten gefährlicher Arbeiten an der Außenhülle und als Verpflegung)
  • Einen kapitalen Frosch aus meinem persönlichen Palastweiher, als Geschenk an die Franzosé Besatzung, die wir auf dem !Mond zu treffen hoffen.

11 Februar 2008

Liebe MitbürgerInnen,

Sicher ist da keiner unter Euch, der nicht von der furchtbaren Tragödie gehört hat, die über unsere französischen Freunde hereingebrochen ist. Unsere Gedanken weilen bei den Angehörigen der Opfer und unsere Genesungswünsche bei den Verwundeten.
Ich habe meinen Freud Jesus Christoph ein Beileidtelegramm geschickt, in dem ich ihm nicht nur den Ausdruck der Trauer und Anteilnahme der Bevölkerung des Kennedy Reiches mitgeteilt habe, sondern ihm auch jede nur erdenkliche Unterstützung zusicherte. Sei es beim Wiederaufbau und natürlich bei der Verfolgung der Täter.
Wie wir soeben erfuhren, hat sich Christoph Blocher zu diesem feigen Anschlag bekannt. So soll er nach eigenen Angaben vier Selbstmord-Attentäter zur Durchführung dieses Verbrechens eingesetzt haben.
Abscheu und Zorn erfüllt uns, angesichts dieser gigantischen Sauerei. Blocher wird sich warm anziehen müssen, denn ab jetzt wird das Universum nicht groß genug sein, um sich vor den demokratischen Kräften, die ihn jagen und zur Strecke bringen werden, zu verstecken.
Ebenfalls am Ende mit unserer Geduld sind wir mit diesen widerlichen, mietbaren Terror-Ausbildungslager in den Steierischen Bergen, die für den ekligen Warlord Jörg Haider eine lukratve Nebeneinkunft darstellen, und so unermesslich viel Leid verursachen.

Ich werde Morgen über die Fortschritte unseres !Mondprojektes berichten. Heute scheint mir allgemein Trauer angemessen. Die Fahnen sind auf Halbmast und im Radio und TV wurden belustigende Sendungen abgesagt.

12 Februar 2008

Liebe MitbürgerInnen,

Die gemeinsame Flagge

Nach den schweren Tagen nach diesem furchtbare Attentat, die uns allen eine Zeit der Einkehr und der Stille aufgenötigt hatte, sind wir nun dabei, die Tränen zu trocknen und mit neuem Mut nach vorne zu sehen. Wie mir mein Freund Jesus Christoph mitteilte, haben die französischen Arbeiter in allen Ecken des Kaiserreichs Frankreich und in jeder Republik übermenschliches geleistet und neues Perrier produziert und nach Kopfhaut verfrachtet. Eine Leistung, die uns Respekt abnötigt – wenn ich bedenke, dass mein Kammerdiener manchmal bedeutend länger braucht, um mir meinen Tee zu bringen…

Angesichts dieser beeindruckenden Kraftanstrengunen unserer Freunde sind unsere eigenen Schwierigkeiten geradezu lächerlich.
Aber ja, wir hatten derer ein paar: Als ich gestern Cap Carnaval besuchte, musste ich leider einige Unregelmäßigkeiten feststellen. So war der Ensch nicht aufzufinden. Wir suchten den ganzen Nachmittag wie blöd, bis sich schließlich herausstellte, dass ein fauler Azubi den Enschen kurzerhand geopfert und gegessen hatte. Zur Rede gestellt, gab der junge Halunke zu Protokoll, dass er auf der Berufsschule etwas Ärger mit seiner Freundin habe und daher dringend ein Opfer für die Liebesgöttin brauchte, welches er selbigen darbringen könne, auf dass sich die Angelegenheit für ihn zum Guten wende. Und so hat er dem Enschen einfach auf dem Werksgelände aufgelauert und auf dem Platz mit seinem Taschenmesser geopfert.

Der Azubi wurde natürlich verwarnt und die zwei Thaler für den Enschen von seinem Gehalt abgezogen. Offenbar war dem Spitzbuben nicht klar, wie viel Mühe es macht, einen Enschen auszubilden, auf dass er die auf unserer Mission nötigen Handgriffe erledigt. Klügere, aber teurere Menschenaffen können wir uns nicht leisten, von den moralischen Bedenken mal abgesehen. Nun, es hilft ja nichts. Ich habe den Befehl gegeben, sofort für Ersatz zu sorgen.

Des Weiteren musste ich feststellen, dass die Ausrüstung, die für den Zweiten !Mondflug vorgesehen ist und die der Erstbesiedlung dienen soll - Planwagen, Pferde und Proviant - immer noch nicht ausgeliefert ist! Die Kutschenfabrik in Detroit wird sich nicht mehr länger mit dem Beinamen "präsidiale Hofmanufaktur" schmücken dürfen, wenn das nicht endlich schneller geht.

12 Februar 2008 - Nachtrag

Sie werden das nicht glauben, liebe MitbürgerInnen, aber LN-9000, dieser unheimliche Bordcomputer der Ariane Rakete der Franzosé hat mir soeben eine sinnfreie SMS geschickt. Der Inhalt lautet: "Jack, mein süßer Bengel, isch kann es kaum erwarten Disch zu **** Deine Hélène."
Ich werde Jean-Jacques Schlass de Pété davon in Kenntnis setzen müssen. Es handelt sich wohl um eine bizarre Fehlfunktion.

20 Februar 2008

Wir näheren uns dem Mond

Liebe MitbürgerInnen,

Als mir gestern per Eilboten ein Telegramm-Fell überbracht wurde, auf dem zu lesen war, dass Blocher und seine Schergen bereits in den Weltraum gestartet seien, hieß es auch für mich: HANDELN!
Und so ging ich erst mal mit all meinen Frauen ins Bett und natürlich auch mit meinen Männern. Schliesslich musste ich mich, für den Fall, dass ich nicht wiederkomme, gebührend verabschieden.
Dann ritt ich im gestreckten Galopp nach Cap Carnaval und ließ alles startklar machen. Auch der Rest der Crew, Ossy, Mel und Al wurden aus dem Bett, bzw aus der Kneipe geholt, in die Pferdetränke geworfen um sie zu wecken und dann in die Raumanzüge gesteckt.
Schliesslich betraten wir unsere Flying Saucer. Die Bodenkontrolle aktivierte das Anti-Gravitationsmodull und wie von einem Katapult hochgeschleudert rasten wir nach oben, durchbrachen die Decke der Halle und flogen direkt in die Stratosphäre. Nach Verlassen derselben drangen wir in den interstellaren Raum ein. Und nun beobachten wir, wie die Erde stündlich kleiner und der !Mond indes größer wird.

Die Stimmung an Bord ist ausgelassen. Nur zum Spass schalten wir die künstliche Schwerkraft ab und albern mit den Lebensmittel-Tuben herum. Ich hoffe sehr, dass unsere französischen Freunde ihrerseits einen guten Start haben werden!

25 Februar 2008

Der !Mond

Liebe MitbürgerInnen,

Seit vier Tagen gleiten wir nun elegant durchs All. Alles ist hier himmlisch ruhig, kein Verkehr. Vor einer Stunde wurden wir allerdings von einem Weltraumraser überholt und übelst geschnitten. Die rote Schrottkiste, die zudem Schlangenlinien flog, war nicht etwa ein obskurer Weltraum-BMW, sondern die wohlbekannte, miese Mühle von Blocher! Unser Ensch an Bord wollte schon das Fenster runterkurbeln um den Stinkefinger rauszustrecken, ein Vorhaben, von dem Al und Ossy ihn gerade noch abhalten konnten.
Wie ein Geisteskranker raste die Blocherkiste auf den !Mond zu und verschwand hinter dessen Horizont. Diese Beobachtung musste unbedingt unseren franzosischen Freunden mitgeteilt werden! Ich öffnete unseren Kommunikationskanal zum zentralen Bordcomputer der 3 Raummodule der Franzosé Mission, LN_9000, besser unter dem Namen Hélène bekannt. Das "Gespräch" wurde aufgezeichnet:

JFK: "Kommandant Kennedy an Hélène, kannst Du mich hören?"
LN-9000: "Aber ja, mon trésor".
JFK: "Hélène?"
LN-9000: "Ja, mon chéri?"
JFK:"Würdest Du bitte Kommandant Nîle Brasforce benachrichtigen? Ich muss ihm etwas mitteilen."
LN-9000:"Nîle ist abör nischt da, mon amour."
JFK: "Dann hole bitte Jean Reno an die Leitung"
LN-9000: "Désolée, Jean ist gerade anderweitig beschäftigt. Und das kann dauern. Es ist ein sehr eiliges Geschäft, weißt Du."
JFK: "Dann Dr. Jean Cránquel!"
LN-9000: "Der verschreibt gerade Pillen gegen Durchfall. An Jean Reno.".
JFK: "Kannst du ihnen dann wenigstens etwas ausrichten, Hélène?"
LN-9000: "Für Disch mache ich alles, mon poussin!"
JFK: "Sag Kommandant Brasforce, dass wir gerade von der Blocher-Rakete überholt wurden. Blocher ist vermutlich auf dem !Mond gelandet!"
LN-9000: "Aber gerne, mon chou. Wenn ich Zeit 'abe."

Kommunikation beendet.

Ich bin zugegebenermaßen etwas irritiert ob Hélène's Art. Mir ist schon klar, dass man diesen Computer auf "menschlich" programmiert hat, um den Umgang mit ihm angenehmer zu machen. Aber meiner Meinung nach braucht es da ein paar Nachjustierungen.

8 März 2008

Liebe MitbürgerInnen,

Die Flying sauer setzt zum Landeanflug an.

Ich sitze gerade nackt in einem wunderbaren, kleinen See. Das Wasser ist klar wie ein Glas aus der Geschirrspülmaschine (die ich wegen der Umweltbelastung in Amerikanien zwar verboten habe, aber egal). Der Grund des Sees ist herrlicher, weicher Lehm. Der See liegt in einem weiten Grasland, wo ab und zu malerische Felsbrocken-Findlinge liegen. Ich bin auf dem !Mond!

Aber der Reihe nach…

Der !Mond naht


Seit Tagen flogen wir also durchs All. Einmal wären wir fast mit diesem verflixten, chinesischen Satelliten zusammengestoßen, der da unablässig das Entenrezept ins All schleudert. Zum Glück waren wir über Funk vom Bordcomoputer der l'Aigle, L.N 9000 gewarnt worden. Und so konnten wir im rechten Moment ausweichen, als das taumelnde Geschoss unsere Flugbahn kreuzte.
Überhaupt Hélène! Sie schickte mir in den letzten Tagen unablässig Liebes-SMS, Faxe und MMSe. Offenbar hat sie auch ein Video besungen und auf Youtube hochgeladen. Das ist ja alles ganz nett, wird mir aber auf die Dauer etwas viel.

Vorgestern, also am 6. März schließlich, erreichten wir die Umlaufbahn des !Mondes. Wie vereinbart koordinierten wir uns mit der l'Aigle und bestimmten den Landeplatz.

Geduld ist angesagt

Den ganzen 7. März mussten wir jedoch noch im Orbit kreisen, weil Nîle Brasforce laut Dr. Crânquel wegen heftigen Kopfschmerzen einfach nicht in der Lage war, die Landesequenz einzuleiten. Der arme! Hat wohl etwas falsches gegessen.

Der Ensch dreht durch

Heute Morgen war es dann aber soweit! Wir leiteten das Landemanöver ein. Majestätisch schwebten wir herab und traten in die !Mondatmosphäre ein. Doch dann kam es zu einem Zwischenfall: Unser Ensch fing an wie blöd zu lachen und haute auf den Knöpfen und Tasten herum.
Als er anfing, sogar die Drähte herauszureißen, übermannten wir ihn und fesselten ihn mit dem Kabel meines Laptops. Damit er mit dem Lachen und Gekreische aufhört, stopften wir ihm zusätzlich den Inhalt des Papierkorbes ins Maul.

Ein kleiner Schritt

Dann endlich setzten wir zur Landung an. Wir flogen auf das Zielgebiet zu, rasierten ein paar Baumkronen ab, scheuchten eine Herde Mondkälber auseinander und knallten wuchtig in eine riesige Sanddüne.

Wir entstiegen unserer Flying Saucer und betrachteten unsere Umgebung. Einfach herrlich! Eine Scheiß Einöde Freies, Weites Land, soweit das Auge reicht!

Und unsere Freunde?

Dr. Jean Crànquel – ein fesches Mannsbild

Am Himmel sahen wir einen hellen Lichtkometen, dann gab es ein dumpfes "Walummpp" jenseits des großen Hügels im Süden. Das musste die l'Aigle sein!
Sofort rannten wir los. Ossy Skeletton erst, nachdem er sich einen Stein aus seiner Latsche entfernt hatte. Auf dem Hügel angekommen, sahen wir mit Erleichterung, dass die l'Aigle sicher in einem kleinen Weiher gelandet war.
Empört sprangen dutzende rotkarrierte !Mond-Frösche auseinander. Nun, wenn das mal kein gutes Omen und das perfekte Willkommen für unsere französischen Freunde ist!
Die Luke ging auf. Wir gingen hin und halfen der Besatzung aus ihrem Gefährt zu kriechen. Nîle Brasforce musste sich als erstes tüchtig übergeben. Der Anflug war wohl sehr strapaziös gewesen.
Dann kam Jean Reno heraus, gefolgt von Dr. Crànquel.

Aber Hallo! Ich hatte ja keine Ahnung, dass der gute Doc ein so hübscher Mann ist! Wäre ich nicht schon bis zu den Hüften in einem Teich gestanden, hätte ich jetzt in einen springen müssen, um meine Unpässlichkeit zu kaschieren.

Die französische Crew erbat einige Stunden Ruhezeit um sich sammeln zu können und so gingen wir wieder auf unsere Seite des Hügels. Dort schlugen wir ein Lager auf. Irgendwann bemerkten wir, dass sich der Ensch hatte befreien können und offenbar das Weite gesucht hatte. Nicht ohne zuvor in unsere Schlafsäcke zu koten.

Herz und Kopf

Während wir das Lager aufschlugen, konnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Ich musste dauernd an Jean denken. Dr. Jean Crànquel! Sein österreichisch-französischer Akzent ist einfach zum Wegschmelzen.
Als das Handy einmal mehr mit einer Liebes-SMS von Hélène aufpiepste schnappte ich es mir und tippte aufgebracht "Ich liebe Dr. Crànquel, also lass mich in Ruhe, Du alte Schraubenschlampe" ein. Absenden.
Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen, aber eine einmal abgeschickte SMS kann man nicht rückgängig machen.
Jedenfalls hörte ich von Hélène darauf hin nichts mehr und das ist mir fast ein bisschen unheimlich. Was diese verrückte Kiste wohl ausheckt?

Der historische Augenblick

Gegen Abend, als die untergehende Sonne eine besonders schöne Kulisse lieferte, war es dann soweit. Nîle und ich trafen uns auf dem Hügel und während unsere Crews die Digitalkameras klicken ließen, was das Zeug hält, gaben wir uns die Hand.
Der !Mond war erobert!

Wir pflanzten das riesige Hirschgeweih des 18Enders, den Jesus Christoph für diese Gelegenheit erlegt hatte, auf einen Pfahl auf dem Hügel. Als ewiges Denkmal an diesen historischen Augenblick. Gleichzeitig markiert dieser Ort die Grenzziehung zwischen den beiden neuen Territorien. Während ich das Land im Norden des Hügels in Besitz nahm, nahm Nîle den Süden für das Kaiserreich Frankreich.

Danach brieten wir das Hirschfleisch am Lagerfeuer und unterhielten uns mit allerlei Bonmots. Als es mir sehr warm geworden war, nahm ich ein kleines Bad in dem kleinen Lehmsee und hier bin ich nun und hoffe, dass sich Jean noch dazu gesellen wird.

Historisches Shakehand auf dem !Mond: Nîle Brasforce (links) und John F. Kennedy (rechts)

9. März 2008

Liebe MitbürgerInnen,

Dr. Jean Crànquel und ich haben uns die Nacht nach dem Bad maximal angenehm gestaltet. Ich habe ihm angeboten, mit uns nach Ozeanien zu fliegen, da für hochqualifizierte Natur-Medizinmänner bei uns immer alle Türen offen stehen. Er scheint mir etwas hin und her gerissen:
Einerseits findet er die Idee sehr attraktiv, andererseits würde ihm als leidenschaftlichen Wahlfranzosen die Heimat auch sehr fehlen. Wir beschlossen, dass er einstweilen hier den Aufbau der medizinischen Versorgung der Kolonisten beiderseits der neuen Gebiete übernimmt.

Ich werde dieser Tage ja zurückfliegen müssen. Wir werden jedoch über Funk in Verbindung bleiben. Es ist gut zu wissen, dass ein geliebter Mensch hier die Stellung halten wird.

Ich habe heute unser neues Territorium so exakt es der derzeitige Stand der Landvermessung zulässt, abgesteckt. Unser Land hier soll EIRE heissen. Denn ein neues Irland sind die weiten Hügel, das endlose Grasland und die Berge wahrhaftig!

An meine lieben MitbürgerInnen zu Hause ergeht daher das Angebot: Wer in Eire siedeln möchte, bekommt nicht nur den Flug geschenkt, sondern auch einen Planwagen, zwei Pferde, drei kräftige Kühe und das Recht, 1000 Morgen Land abzustecken.
Im Süden von Eire plane ich eine neue Kultstätte und Nekropole. Hügelgräber und Opferhaine sollen dort entstehen, sobald das Land von den einzufliegenden Druiden und Priesterinnen gesegnet ist.
In der kargen Steinwüste im Norden, wo die kalten Sümpfe liegen, plane ich hingegen ein Hochsicherheitsgefängnis. Der ultimativ härteste Knast, den es in meinem Reich je gegeben hat!

Dies mag Sie vielleicht verwundern. Ich war früher eher für mein Eintreten zu Gunsten eines liberalen Strafvollzuges bekannt. Nach den schmerzlichen Erfahrungen der vergangenen Leben - Krieg, Attentat und Mord - bin ich jedoch zum Schluss gekommen, dass es für manche Subjekte keinerlei andere Möglichkeit mehr gibt. Nachwievor werde ich unsere Justiz anhalten, weise und nach Möglichkeit milde zu urteilen. Wer es jedoch definitiv verschissen hat, wird hier eine Endstation finden. In der Festung der Verdammten.

Oh? was höre ich da? Ein Problem im französischen Lager?

11.–21. März

— Inhalte aus Gründen der Nationalen Sicherheit zensiert — Mit freundlicher Empfehlung, Ihre CIA.


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