Taubensaft
Taubensaft ist eine nicht alkoholische Flüssigkeit und das derzeit angesagteste Modegetränk in der Volksrepublik China.
Herstellung
Die Herstellung folgt einem uralten Ritual, das schon in urzeitlichen Höhlenmalerien in der Vorderen Mandscherei um ca. 2000 v. Christus dargestellt wurde. Dabei werden Tauben zwischen zwei flachen Steinplatten fein zermahlen. Der ausfliessende Saft wird aufgefangen und kann sofort abgefüllt werden. Durch die sofortige Verarbeitung behält er seine blutrote Farbe. Die Maschengröße des Siebs entscheided über die Reinheit des gewonnen Saftes. Enge Maschen führen zu einer geringeren Ausbeute, die aber ungleich reiner und mit weniger Feststoffrückständen belastet ist. Weitere Maschen führen zu Schwebepartikeln im fertigen Saft, dem sogenannten Fruchtfleisch. Um weißen Taubensaft zu gewinnen, muss man das Primäreluat anschließend noch filtrieren. Dabei wird zusätzlich noch das bei vielen Leuten ungeliebte Fruchtfleisch abgetrennt.
Je nach Reifegrad, Zustand und Herkunft der Tauben erhält man 70-200 ml Saftausbeute pro Taube. Tauben aus Wüstengebieten enthalten natürlicherweise weniger Saft als Tauben aus eher maritimen oder tropischen Gegenden. Aufgrund der weitgehend unkomplizierten Verfügbarkeit des Grundstoffes in allen Teilen der Welt ist Taubensaft ein beliebtes Getränk von Freeganern. Lebensmittelkonzerne arbeiten seit kurzem an verschiedenen Varianten, wie z.B. glutenfreiem oder Diät-Taubensaft. Ein österreichischer Getränkekonzern hat sich für seinen coffeinhaltigen Taubensaft bereits den Slogan “Taubensaft – verleiht Flügel” gesichert. Lediglich vegetarischer und genfreier Taubensaft dürfte ein unerfüllbarer Traum der Lebensmittelchemiker bleiben, will man nicht auf komplett synthetischen Saft umsteigen.
Alternative Verfahren
Auf den Osterinseln wird einem archaischen Ritus zufolge ebenfalls Taubensaft hergestellt. Dort allerdings, auch heutzutage noch, aus verstorbenen gehörlosen Stammesmitgliedern. Diese werden in großen Töpfen, über offenem Feuer, langsam ausgekocht. Der entstehende Saft wird schließlich durch ein Maniokwurzelgeflecht abgeseiht um die verbliebenen Feststoffe zu entfernen.
Dem alkoholfreien Taubensaft kann durch Gärung Alkohol hinzugefügt werden. Dazu wird der Primärtaubensaft mit Zucker versetzt und einige Tage in der Sonne stehen gelassen. Im Saft vorhandene Hefekulturen verwandeln den Zucker auf natürlichem Wege in Alkohol. Auf ähnlichem Weg hatte schon Jesus damals Wasser in Wein (und seine Jünger in einem weiteren Prozessierungsschritt in Urin) verwandelt. Auf den Osterinseln hat sich auch hier ein alternatives Ritual entwickelt. Hierbei verwenden die findigen Insulaner einfach taube Diabetiker. Durch den Verzicht auf künstliche Zusätze kann dieser alkoholische Taubensaft von den Osterinseln in China sogar mit dem “Bio”-Label verkauft werden. Kritiker bemängeln allerdings, dass auch dieser Saft nicht 100%-genfrei ist.
Taubensaftcocktails
In der westlichen Küche ist der Taubensaft noch nicht generell angekommen, in einigen gehobenen Restaurants bieten bekannte Sterneköche aber bereits eine Auswahl an exotischen Cocktails mit der besonderen Zutat an:
- Schwalbennestersuppe: Taubensaft mit drei rohen Eiern, in der eigenen Schale.
- Turteltaube: Liebeselixir mit Taubensaft und Grenadine.
- Winterreifen: Crushed Ice, Black Currant, Taubensaft und ein paar Federn zur Deko. Salzrand am Glas nicht vergessen!
- Coitus Petraeus: Taubensaft mit sehr geheimer Zutat.
In der traditionellen chinesischen Küche wird Taubensaft gerne als Getränk zu Meisenknödeln gereicht.