Tuckentoaster
Ein Tuckentoaster ist das ultimative Sonnenersatzgerät für die kalte Jahreszeit.
Die Erfindung des Tuckentoasters
Erfunden haben es, nein, nicht die Schweizer! Nein! Diesmal nicht! Die Erfindung des Geräts fand in einer norwegischen Berghütte im Januar 1930 inmitten einsamster Wildnis statt. Ari Pekka Säämalainen, ein Finne, und seine beiden norwegischen Kumpels Jan-Petter Ægebrød und Olav Halvår Haanevoll waren wieder einmal hackedicht, als sie in tiefstem dunkelen norwegischen Winter beschlossen, mithilfe von Strom die Sonne in ihre Häuser zurückzuholen.
So erdachten sie eine Maschine, die sie auf das schöne norwegische Wort "Sol Ari kum!" tauften (dt.: "Sonne komm zu Ari!").
Die Verbreitung
Die Idee der drei Quartalssäufer verbreitete sich rasch in ganz Norwegen, Schweden, Island, Finnland, Dänemark, den Färöer Inseln, den äußeren Hebriden und sogar in Teilen Nordeuropas. Die Strompreise sind dort günstig und Sonne tut vor allem in den langen Wintermonaten, in denen die Sonne gar nicht scheint, echt not! Sogar eine feine gleichmäßige Bräunung der Haut kann man damit erzeugen! Inzwischen ist das "Sol Ari kum!" auf der ganzen Welt bekannt.
Der Einbruch der Verkaufzahlen
Als jedoch das Ding 1946 unter dem schönen, verkaufsfördernden Namen "Sonnenbank" in Nachkriegsdeutschland auf den Markt sollte, wurde, wie es in Deutschland ja so gerne gemacht wird, es verschiedenen Tests unterzogen. Der TÜV-Rheinland stellte in einer Reihe klinischer Studien zuverlässig fest, dass die Benutzung des Geräts schnell und unvermeidlich zu schlimmsten Hautkrebserkrankungen führt. Das möchte ja niemand riskieren!
Somit wagte sich von da an kein vernünftiger Mensch mehr unter die Geräte, höchstens noch Teile der niederen Bevölkerungsschichten, die aufgrund mangelnder Bildung die Gefahr nicht erkannten und/oder sie nicht richtig einschätzen konnte, bräunten sich regelmäßig.
Renaissance und Gegenwart
Die 80er Jahre entpuppten sich dann für Sonnenbänke im deutschsprachigen Europa als wahre Renaissance! Mehr und mehr geriet das Wissen um Hautkrebs in Vergessenheit. Zusätzlich wies ein großer grüner Aufkleber an der Seite der Sonnebänke auf die (angeblich!) stark verminderte Strahlenlast der neuen Geräte hin und die weniger bemittelten Bürger glaubten den Mist der Hersteller sofort. Vor allem bei den intellektuell unterbemittelten Bevölkerungsgruppen Mantafahrern, Frisösen und den schwulen Großstadttucken kam die Sonnenbank wieder in Mode und erhielt auch ihren neuen offiziellen Verkaufsnamen: Der Tuckentoaster.
Bis heute erfeut sich das Sonnenbad in schlimmste UV-Strahlung steigender Beliebtheit, gerade bei deutschen Jungschwuppen, die vom Voltigieren oder vom Synchronschwimmen gestresst sind. 2005 wurden alleine im Kölner Raum über 80.000 Exemplare verkauft, Tendenz steigend.
Warnhinweis (verpflichtend)
- Die EU-Gesundheitsminister und ihre Krankenkasse warnen: Die Benutzung von Sonnenbänken jedweder Art kann zu schlimmsten Erscheinungsformen von Pickeln, Runzeln und von Hautkrebs führen! Vor allem vor dem Modell Tuckentoaster wird ausdrücklich gewarnt! Bleiben Sie lieber bleich! Ihrer Gesundheit zuliebe!
- Ein Tuckentoaster aufgeklappt, gefährliche Strahlen strömen aus
- Eine junge, dumme Frisöse legt sich auf ein Gerät. Der Hautkrebs ist vorprogrammiert
- Ein junger homosexueller, heute warm und bleich, morgen warm und braun, übermorgen warm und gar!
- Der indische Testteilnehmer Mahatma G. aus Dehli, links vor der Anwendung, rechts danach