Der Ölpreis bezeichnet ein auf einem Markt festgestelltes Austauschverhältnis für eine bestimmte Menge einer Ölsorte. Die Vielzahl unterschiedlicher Ölsorten bedingt eine Vielzahl von Ölpreisen. Dabei hängt der Ölpreis von der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung insbesondere des Schwefelgehaltes und der Energiedichte ab. Öl mit geringerer Qualität zur industriellen Nutzung wird konstant zu geringeren Preisen gehandelt als Öl mit höherer Qualität.

Ein großer Teil des realen internationalen Ölhandels findet ohne Börsenbeteiligung direkt zwischen Lieferant und Abnehmer statt. Die Preise orientieren sich dabei an den Kursen der internationalen Ölbörsen New York Mercantile Exchange (NYMEX), ICE Futures in London (früher „International Petroleum Exchange“), Rotterdam (ARA), Chicago (CBoT), Shanghai (SHFE) und der Singapore Exchange (SGX). Wichtigste Rohölsorten sind in diesem Zusammenhang Brent für Europa und WTI für Nordamerika.

Der an den Ölbörsen festgestellte Marktpreis für Erdöl resultiert aus dem Angebot und der Nachfrage nach Erdöl. Die Nachfrage- und Angebotsseite werden dabei durch unterschiedliche Faktoren wie bspw. das Wirtschaftswachstum der Industriestaaten, die begrenzten Ölvorkommen sowie geologisch bedingte Fördermaxima, den Outputmengen der Raffinerien und den Fördermengen und Investitionen der Ölförderer bestimmt. Ebenfalls beeinflussen eine Vielzahl von Finanzmarktfaktoren wie beispielsweise Wechselkurse, Terminkontrakte und Zinssätze sowie verschiedene Ereignisse wie bspw. politische Konflikte, Kriege oder Naturkatastrophen den Ölpreis.

Determinanten des Ölpreises

Im Folgenden werden die Determinanten für den Ölpreis auf den internationalen Märkten genauer erläutert.

Nachfragefaktoren

Die Ölnachfrage hängt primär vom Wachstum des Bruttosozialprodukts, von strukturellen Veränderungen der Wirtschaft und vom technischen Fortschritt sowie der Entwicklung des Ölpreises ab. Die Nachfrage von erschöpfbaren Gütern kann unter bestimmten Bedingungen verschwinden, so durch technologischen Fortschritt oder die Einführung eines Substitutes. Auch der Fall der Enteignung der Ressource wird als Verschwinden der Nachfrage modelliert. In unterschiedlichen makroökonomischen Publikationen wurde gezeigt, dass je nach Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines dieser oben genannten Szenarien, der Produzent bzw. Förderer eine Beschleunigung der Produktion bzw. Exploration versucht.

Wirtschaftswachstum

Die konjunkturelle Entwicklung und somit die Nachfrage nach Erdöl in den Industrieländern und großen Schwellenländern wie z. B. China, Indien und Brasilien beeinflusst die Entwicklung des Ölpreises.

Bevorratung

Die Volatilität des Ölpreises wirkt sich auf die Bevorratung in zweifacher Hinsicht aus. Der Anreiz zur Bevorratung durch Verbraucher, Raffinerien und Regierungen ist in der Regel in einem volatilen Markt größer, dies wiederum führt bei gleichbleibenden Bedingungen zu kurzfristigen Preissteigerungen. Zweitens erhöht die Volatilität selbst den Wert der Kaufoption. Ferner unterliegt der Ölpreis einer gewissen Saisonalität. So liegt der Tiefpunkt für gewöhnlich im Hochwinter zwischen Dezember und Januar, trotz des hohen Verbrauchs an Heizöl. Die Höchststände erreicht der Ölpreis hingegen im Frühjahr, wenn in den USA die „Driving Season“ beginnt, und im Herbst wegen der allgemeinen Bevorratung mit Heizöl.

Preiselastizität der Nachfrage

Die Preiselastizität der Nachfrage misst die relative Änderung, die auf der Nachfrageseite auftritt, wenn eine relative Preisänderung eintritt. Die Nachfrage nach Öl zeigt sich dabei als sehr preisunelastisch, dies bedeutet, dass nur eine schwache Reaktion der Nachfrage auf Preisveränderungen eintritt. Dies ist häufig bei Gütern, die nicht schnell und einfach substituierbar sind, der Fall.

Die Internationale Energieagentur macht hauptsächlich die geringe Preiselastizität für die starken Schwankungen des Ölpreises in den Jahren 2007–2009 verantwortlich. In der Zeit von Januar bis Juli 2008 betrug der Preissprung 55 % bei gleichzeitigem Nachfragewachstum von lediglich 1 %.

Einkommenselastizität der Nachfrage

Wenn das verfügbare Einkommen steigt, steigt die Nachfrage nach Öl stärker. Mit steigendem Einkommen werden höhere Preise akzeptiert. Wenn das Realeinkommen konstant bleibt, dann würden höhere Preise die Nachfrage reduzieren.

Insbesondere die Aussagen zu der Marktsituation bei konstanten Realeinkommen sind jedoch in Frage zu stellen. Bei konstantem oder sinkendem Realeinkommen und steigendem Ölpreis findet eben auch eine Priorisierung des Konsums statt. Andere Güter werden dann weniger oder gar nicht mehr konsumiert bzw. nachgefragt, um den Preisanstieg bei einem definierten Budget und gegebenen Bedarf kompensieren zu können. Da Öl zu den Gütern der Grundversorgung der Menschen in den Industriegesellschaften zu zählen ist, sind solche Mechanismen jedoch von erheblicher Bedeutung in der (politischen) Beurteilung gesellschaftlicher und ökonomischer Realitäten.

Angebotsfaktoren

Die Angebotsseite wird überwiegend durch die Verfügbarkeit, die zukünftige Verfügbarkeit und die Einschätzung dieser, sowie der Marktstruktur bestimmt.

Erdölreserven

Die Unsicherheit über die tatsächlich vorhandenen Reserven und die unterschiedlichen Bewertungsansätze der Ölfirmen sind wichtige Faktoren zur Ölpreisbildung. Von dem globalen Ölvorkommen kann aufgrund physikalischer Grenzen nur ein kleiner Teil gefördert werden. Mit steigendem Ölpreis erhöht sich der ökonomisch sinnvolle Anteil an förderbaren Reserven.

Marktstruktur und Knappheitsrente

Im Unterschied zur vollkommenen Konkurrenz ist der Preis bei erschöpfbaren Ressourcen nicht der Schnittpunkt der Nachfrage mit den Grenzkosten. Die Hotelling-Regel besagt, dass für eine nicht-erneuerbare Ressource, die in begrenzter Menge zur Verfügung steht unter der Vernachlässigung von Lagerkosten, der Gewinn aus dem Verkauf der Ressource dann maximiert wird, wenn die Knappheitsrente (d. h. die periodischen diskontierten Zahlungen dieser Knappheitsrente) für jede Periode gleich ist. Die Knappheitsrente gibt dabei die Opportunitätskosten des Verkaufs einer zusätzlichen Ressourceneinheit an. Mit anderen Worten, in einem vollkommenen Markt wächst die Differenz zwischen Marktpreis und Grenzkosten von Periode zu Periode mit dem Zinssatz, und daher muss der Preis der erschöpfbaren Ressource im Laufe der Zeit unter der Annahme, dass die Grenzkosten konstant sind, zunehmen.

Wie bereits anfangs erwähnt beeinflussen auch geopolitische Unsicherheiten, Kapazitätsengpässe, niedrige Lagerbestände und Preisvolatilität den Marktpreis. Die Dynamik des Ölmarktes ist dabei meist zögerlich und eine (partielle) Gleichgewichtspreisfindung eher langfristig. Oben genannten Umstände können dazu führen, dass kurzfristig Spotpreise und Preise für Futures mit kurzer Laufzeit dramatisch über den Gleichgewichtspreis ansteigen können.

OPEC – Preissetzung und Angebotsverknappung

Der Rohölmarkt wird oft als Kartell bezeichnet. Diese Bezeichnung ist eine sehr starke Vereinfachung. Dennoch kommen die meisten makroökonomischen Studien bezüglich der Marktstruktur des Ölmarktes zum Ergebnis, dass die OPEC-Mitgliedsstaaten und einige Nicht-Mitglieder bei der Festlegung der Ölfördermengen zumindest stark kooperieren. Diese starke Kooperation wird teilweise als horizontale Kollusion bezeichnet, bei der es zu einer Preisverzerrung kommt. Das starke Kooperationsverhalten beeinträchtigt die Gleichgewichtspreisfindung durch die freien Marktkräfte Angebot und Nachfrage. Unter extremen Bedingungen können Angebotsbeschränkungen seitens der Förderländer und die daraufhin folgenden Preiserhöhungen die globale Finanzstabilität bedrohen.

Finanzmarktfaktoren

Im folgenden Abschnitt werden verschiedene Faktoren aufgezeigt, die Einfluss auf die Ölpreisbildung haben, die aber nicht direkt mit der fundamentalen Angebot- und Nachfragesituation nach physischem Öl verbunden sind.

Spekulation

Als „Spekulanten“ bezeichnet die US Commodities and Futures Trade Commission (CFTC) Marktteilnehmer, die nicht vorwiegend ein eigenes Betriebsrisiko absichern wollen, sondern grundsätzlich ein fremdes Handelsrisiko suchen.

Der Ölterminkontrakt, der in der Regel nicht zur physischen Lieferung führt, kann z. B. zur Absicherung der erdölverarbeitenden Industrie gegen unerwarteten Preisverfall des Ölfertigprodukts (durch eine Verkaufsoption, der Händler geht „short“) oder des Transportgewerbes gegen unerwartete Preissteigerungen (durch eine Kaufoption, der Händler geht „long“) dienen. Er wird in diesen Fällen den Kassapreis nicht maßgeblich beeinflussen, weil das Volumen der Kontrakte hinter dem physischen Kerngeschäft zurückbleibt. Der Kassapreis oder Spotpreis ist der Preis für den kurzfristigen Verkauf oder Kauf, wenn innerhalb von zwei Wochen geliefert wird.

Das Volumen des an den Terminbörsen über Futurekontrakte gehandelten Rohöls beträgt inzwischen ein Vielfaches der tatsächlich gelieferten Ölmengen. Dabei werden nur ungefähr 5 % aller Futurekontrakte physisch als Öllieferung zum Laufzeitende abgewickelt, der Großteil wird über Ausgleichszahlungen abgegolten.

Investments in Rohstoffindizes haben sich in der Zeit vom Jahre 2003 mit 13 Milliarden US-Dollar zum Jahre 2008 mit 260 Milliarden US-Dollar vervielfacht. Investoren in Rohstoffindexfonds sind keine Käufer physischer Ölmengen, sondern investieren über den Fondsmanager in Futurekontrakte. Dabei besteht das einzige Investmentinteresse der Anleger in steigenden Ölpreisen. Die Spekulation auf sinkende Preise ist hier die Ausnahme.

Das entscheidende Bindeglied zwischen Terminkontrakten bzw. den mit ihnen aufgelegten Rohstoffindizes und dem physischen Markt ist der Arbitragehandel, ein physischer Zwischenverkauf bei einem Contango. Von einem Contango spricht man, wenn der aktuelle Marktpreis niedriger liegt als der Terminpreis. Der grundsätzlich zur Bereinigung von Marktdisparitäten gewünschte Arbitragehandel führt in diesem Fall zu einer Anpassung an den Preis für die Terminoption. Mitunter spielen hier Rolleffekte eine Rolle.

Herding

Herdingeffekte im Ölmarkt insbesondere im Futuresegment sind Gegenstand mehrerer wissenschaftlicher Untersuchungen. Neuere Studien zeigen, dass das Herdingverhalten insbesondere bei Hedge-Fonds, Brokern und Händlern für Futurekontrakte auf Ebenen abläuft, die höher liegen als bislang in Studien angenommen worden ist und deutlich höher als zum Beispiel im Aktienmarkt ist. Makroökonomische und verhaltensökonomische Studien belegen, dass das Auftreten von Herdingverhalten in Märkten mit großer Informationsunsicherheit wahrscheinlicher ist als in Märkten mit hoher Informationssicherheit.

Wechselkursfaktor

Die Beziehung zwischen Wechselkursen und dem Ölpreis ist komplex. Wechselkurse können Auswirkungen auf den Ölpreis haben und umgekehrt. Ölexportierende Länder beispielsweise versuchen ihre Kaufkraft zu erhalten. Seitdem der US-Dollar die Standardwährung im Rohstoffmarkt ist, nimmt dessen Wechselkurs zu anderen Währungen eine bedeutende Rolle ein. Eine Veränderung im Dollar-Wechselkurs bedeutet dementsprechend auch eine Änderung der Terms of Trade zwischen zwei Ländern. Das Ausmaß dieser Veränderung hängt von dem Verhältnis von „Dollar-Gütern“ zu „Nicht-Dollar-Gütern“ in der jeweiligen Handelsbilanz des entsprechenden Landes ab. Da die Differenz zwischen dem Export und Import von „Dollar-Gütern“ für die erdölexportierenden Länder am größten ist, wird ihre Ertragslage am stärksten von Dollar-Wechselkursschwankungen betroffen. Dementsprechend haben diese Länder ein Interesse, bei Wertverlust des US-Dollars die Exportpreise für Erdöl zum Beispiel durch Angebotsverknappung anzuheben.

Zinssätze

Das Verhältnis zwischen Zinssätzen und dem Ölpreis kann sehr unterschiedlich sein und hängt von einer Vielzahl ökonomischer Variablen ab. Prinzipiell können der Ölpreis und die Zinssätze negativ oder positiv korrelieren. Negative Korrelation wird dann angenommen, wenn Zinssenkungen zum Anstieg des Ölpreises führen. Positive Korrelation wird dann angenommen, wenn die Zinssenkungen infolge eines Rückgangs der wirtschaftlichen Aktivität oder einer Rezession vorgenommen werden. Bei diesen Zinssenkungen kann der Ölpreis aufgrund der schwächeren Nachfrage auch sinken.

Manipulation

Man kann nicht prinzipiell davon ausgehen, dass der Ölmarkt als Markt per se funktioniert, nur weil es sich um einen Markt handelt. Es können durchaus strukturelle Ineffizienzen auftreten. Dazu gehören nicht nur Manipulationen, sondern auch mangelnde Transparenz, strukturelle Vorteile von Händlern mit großen Angebots- und/oder Nachfragepositionen und die durch diese ausgeübte Marktmacht. Insiderhandel und Insichgeschäfte sowie Handelspraktiken, die die Marktentwicklung beschleunigen.

Unter Manipulation des Ölpreises versteht man generell fünf verschiedene Varianten.

  1. Marktteilnehmer mit größerer Marktmacht können den Ölpreis durch die absichtliche und unabsichtliche Verbreitung falscher Nachrichten über ihre Absichten oder Verhalten manipulieren.
  2. Marktteilnehmer mit Insiderinformationen über Fundamentaldaten können absichtlich oder unabsichtlich falsche Ankündigungen in Bezug auf Faktoren, die wahrscheinlich Einfluss auf Fundamentaldaten haben, machen.
  3. Marktteilnehmer kaufen Ölvorräte in einem Markt mit einer unelastischen Angebotsfunktion, um sie dann zu einem Monopolgewinn verkaufen zu können.
  4. Marktteilnehmer akkumulieren eine höhere Anzahl an Forwardkontrakten als die zu den Fälligkeitszeitpunkten verfügbare Liefermenge. Zu den Fälligkeitszeitpunkten entsteht so ein Nachfrageüberhang, der den Basiswert, hier den Ölpreis, ansteigen lässt. Meist werden dann die Kontrakte über einen Barausgleich abgegolten.
  5. Marktteilnehmer mit größerer Marktmacht (Sprich: OPEC- und die acht OPEC-Plus-Staaten, wie z. B. Russland und Mexiko) treffen Absprachen über die maximale Ölförderung, um das Angebot, und damit die Preise, auf dem Weltmarkt zu beeinflussen. Diese werden seit 2017 abgehalten, zuletzt am 1. Juli 2019.

Produktionskosten nach Herkunftsland

Verschiedene Länder haben auf Grund ihrer geologischen Bedingungen sehr verschiedene Kosten, Erdöl zu fördern. Am billigsten produzierten im Jahr 2015 die Länder der arabischen Halbinsel (z. B. Kuwait und Saudi-Arabien für ca. 9 $ pro Barrel), im mittleren Bereich liegen Russland (17 $), Venezuela (23 $), Mexiko und China (29–30 $), im oberen Kostenbereich Norwegen (36 $), USA und Kanada (36–41 $), und vor allem Großbritannien (52 $). Wenn der Weltmarktpreis sinkt, können diese Länder oft nicht mehr kostendeckend produzieren und machen Verluste.

Ende 2022 lagen die Förderkosten für russisches Öl bei etwa 20 Dollar /Barrel, nach anderen Angaben je nach Sorte zwischen 30 und 44 Dollar. Selbst bei einem Ölpreis von 35 Dollar/Barrel hätte Russland immer noch einen lukrativen Deckungsbeitrag.

Historischer Preisverlauf

Der historische Ölpreisverlauf ist geprägt durch starke Schwankungen mit Ausnahme des sogenannten „goldenen Zeitalters des billigen Öls“ zwischen dem Ersten Weltkrieg bis zur ersten Ölkrise im Jahre 1973.

Vom Ölboom in Pennsylvania bis zur Ölkrise (1859–1973)

Zwischen 1859 und dem goldenen Zeitalter billigen Öls zeigt der historische inflationsbereinigte Ölpreis deutliche Preisschwankungen, die damaligen Preisspitzen wurden aber erst Ende des 20. Jahrhunderts wieder erreicht. Bereits die (realen) Preissteigerungen und Nachfragesprünge zu Anfang der modernen Ölförderung im 19. Jahrhundert waren mit den neuzeitlichen Ölkrisen vergleichbar. Schon in den 1860er Jahren konnte Erdöl gewinnbringend gefördert werden. Die ersten auch kommerziell erfolgreichen Erdölbohrungen weltweit fanden Ende Juli 1858 unter Leitung von Georg Christian Konrad Hunäus im niedersächsischen Wietze statt. In der Erde vermutet und eigentlich gesucht wurde Braunkohle, das Öl wurde in der Folgezeit gefördert und verwertet.

Die erste kommerzielle auf Erdöl ausgerichtete und erfolgreiche Bohrung führte Edwin L. Drake am 27. August 1859 am Oil Creek in Titusville, Pennsylvania, durch. Drake bohrte im Auftrag des amerikanischen Industriellen George H. Bissell und stieß in nur 21 Meter Tiefe auf die erste größere Erdöllagerstätte. Im selben Jahr produzierten in den Vereinigten Staaten 34 Unternehmen Petroleum mit einem Umsatz von fünf Millionen US-Dollar. Die ersten Erdölraffinerien entstanden. Bis 1864 stieg der Ölpreis auf den Höchststand von 8,06 Dollar pro Barrel (159 Liter). Inflationsbereinigt mussten damals im Jahresdurchschnitt 143,44 US-Dollar gezahlt werden.

Mit der Aufnahme russischer Erdölexporte und bedingt durch den Erfolg der elektrischen Glühlampe, durch die Öl im privaten Haushalt nicht mehr zur Beleuchtung (siehe Petroleumlampe) nötig war, fiel der Ölpreis 1876 auf 2,56 US-Dollar pro Barrel (inflationsbereinigt 66,78 US-Dollar).

Bald nach der Entwicklung des Automobils setzte die Familie Rockefeller als Mitbegründer der Standard Oil Company die Verwendung des Erdölprodukts Benzin als Ottokraftstoff durch, statt des von Henry Ford zunächst vorgesehenen Ethanols. Mit der Markteinführung des Ford Modell T 1908 wurde das Automobil in den USA zum kommerziellen Massenprodukt. Damit stieg auch die amerikanische Nachfrage nach Benzin rasant. Mitte der 1920er Jahre wurde die Automobilindustrie in den USA der größte Ölverbraucher. 1929 gab es hier rund 23 Millionen Kraftfahrzeuge, mehr als sechsmal so viel wie 1916. Der Verbrauch lag 1929 in den USA bei 2,58 Millionen Fass Rohöl pro Tag, 85 % davon für Benzin und Heizöl. Die Anzahl der Drive-in-Tankstellen betrug im gleichen Jahr 143.000. Es war der Beginn der motorisierten Gesellschaft und der Aufbruch ins Benzin-Zeitalter.

Am 24. Oktober 1929 ließ ein zuerst nur leichter Rückgang des Wachstums der weltweit führenden US-amerikanischen Volkswirtschaft den spekulativ überbewerteten Aktienmarkt der USA am sogenannten Schwarzen Donnerstag zusammenbrechen. Dies führte zu einer Umkehr der Finanzströme. Gelder, die in den Jahren davor in andere Volkswirtschaften investiert worden waren, wurden überstürzt abgezogen. Weltweit löste dieser Kreditabzug in vielen Industriestaaten schwerste wirtschaftliche Krisenerscheinungen aus. In der Kette der Ereignisse kam es unter anderem zu Unternehmenszusammenbrüchen, Massenarbeitslosigkeit, Deflation und einem massiven Rückgang des Welthandels durch protektionistische Maßnahmen. Während der Weltwirtschaftskrise verringerte sich die Nachfrage nach Erdöl und der Ölpreis sank auf seinen historischen Tiefststand. 1931 mussten 0,65 Dollar pro Barrel gezahlt werden (inflationsbereinigt 11,57 US-Dollar).

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Ölpreis auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Im Jahre 1948, während der Zeit des Wiederaufbaus in Europa, wurden 2,57 US-Dollar (inflationsbereinigt 28,93 US-Dollar) für ein Fass Rohöl verlangt. Seit dieser Zeit wird der Handel mit Erdöl hauptsächlich in US-Dollar abgerechnet. Das hierfür verwendete Geld wird auch als Petrodollar bezeichnet. Anfang der 1950er Jahre führten Krisen wie der Putsch im Iran und die Suezkrise nicht zu einem Ölpreisschock in der Bundesrepublik Deutschland, da sie damals noch 35 % ihres Ölbedarfs aus heimischen Quellen deckte.

Die DDR intensivierte die Prospektion von Erdöl. Erdöl wurde verstärkt zum Ausgangsprodukt der chemischen Industrie und die Fördermengen stiegen in den 1960er Jahren sprunghaft. Im allgemeinen Wettkampf um Marktanteile sank der Ölpreis auf Tiefststände. 1964 wurden für ein Fass Rohöl 2,92 Dollar verlangt (inflationsbereinigt 25,51 US-Dollar).

Politische Ölpreiskrisen (1970er und 1980er Jahre)

Im Herbst 1973 begann die erste Ölpreiskrise (auch Ölkrise genannt), als die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) nach dem Jom-Kippur-Krieg die Fördermengen drosselte (um etwa fünf Prozent) und damit politische Forderungen verband. Am 17. Oktober 1973 stieg der Ölpreis von rund drei US-Dollar pro Barrel auf über fünf US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg um rund 70 %. Im Verlauf des Jahres 1974 stieg der Weltölpreis auf 11,16 Dollar je Barrel (inflationsbereinigt 61,32 US-Dollar). Die Ölpreiskrise von 1973 demonstrierte die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossiler Energie, insbesondere von fossilen Treibstoffen. Dies führte unter anderem dazu, dass Erdölförderer viel Geld investierten, um in der Nordsee Öl und Gas fördern zu können.

In den Jahren 1979/1980, während der zweiten Ölpreiskrise, stieg der Ölpreis nach einem Rückgang kurzzeitig wieder. Ursachen des Anstiegs waren Förder-Ausfälle und Verunsicherung nach der Islamischen Revolution im Iran. Im Dezember 1979 kostete ein Fass Rohöl 32,50 Dollar (inflationsbereinigt 121,37 Dollar). Der Preisanstieg endete im April 1980 bei 39,50 Dollar für ein Barrel (inflationsbereinigt 129,94 Dollar).

1981 verringerte sich der Ölabsatz. Die Industriestaaten befanden sich in einer Rezession und wegen der hohen Erdölpreise investierten viele Länder in alternative Energiequellen und ins Energiesparen, was in den Jahren 1978 bis 1983 den weltweiten Ölverbrauch um 11 % senkte. Wegen weltweiter Überproduktion an Rohöl und dem Versuch einiger OPEC-Staaten, ihre Weltmarktstellung durch Preissenkungen zu verbessern, fiel der Preis um 75 %. Am 1. April 1986 kostete ein Barrel 9,75 US-Dollar (inflationsbereinigt 24,11 Dollar).

Niedrige Ölpreise (1990er Jahre bis 2001)

Die 1990er Jahre waren – abgesehen von Preissteigerungen 1990/1991 verursacht durch den Zweiten Golfkrieg – eine Phase sehr niedriger Ölpreise. Am 10. Oktober 1990 kostete ein Barrel Rohöl 41,15 Dollar (inflationsbereinigt 85,32 Dollar).

Während der Asienkrise sank die Nachfrage nach Erdöl. Am 11. Dezember 1998 wurden 10,65 Dollar pro Barrel verlangt (inflationsbereinigt 17,71 Dollar). Nach Überwindung der Krise wuchsen die Weltwirtschaft und damit auch der Ölbedarf schnell. Nach einem konjunkturell bedingten Anstieg des Ölpreises am 18. September 2000 auf 37,15 Dollar (inflationsbereinigt 58,47 Dollar) führten Anfang des Jahres 2001 das Platzen der Spekulationsblase im Technologiesektor sowie die Geschehnisse rund um die Terroranschläge am 11. September 2001 zu einer sinkenden Nachfrage nach Kerosin. Dies senkte kurzfristig die Nachfrage nach Öl und damit den Ölpreis.

Die Auswirkungen waren insgesamt geringer als in den 1970er Jahren.

Analog zum langfristigen Preisanstieg für andere Rohstoffe lagen die nominalen hohen Preise für Rohöl zum Ende des 20. Jahrhunderts noch unter den inflationsbereinigten und somit realen Werten am Anfang des 20. Jahrhunderts und auch unter den Werten um 1860 (zu Beginn der Industrialisierung). Die Ölintensität, das heißt die verwendete Rohölmenge je Sozialprodukteinheit, betrug laut Internationalem Währungsfonds IWF für die Jahre 1977 bis 1980 in der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) 1,07 und in den Jahren 2004 bis 2006 noch 0,57.

Preissteigerungen (2001 bis 2014)

Von einem Ölpreis von 17,10 Dollar am 19. November 2001 (inflationsbereinigt 26,17 Dollar) gab es in den folgenden Jahren erhebliche Preissteigerungen. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Volksrepublik China zum zweitgrößten Ölverbraucher der Welt. Mit dem Wirtschaftsboom stieg auch die Nachfrage des Landes nach Erdöl. Am 27. Februar 2003 kostete ein Barrel Rohöl 39,99 Dollar. Am 27. Oktober 2004 erreichte der Preis zeitweilig einen Stand von 55,63 US-Dollar in einem Umfeld politischer, wirtschaftlicher und spekulativer Belastungen. Am 30. August 2005 stiegen die Rohölpreise aufgrund des verheerenden Hurrikans Katrina, der die Ölförderung im Golf von Mexiko und die Raffination in den USA beeinträchtigte, auf 70,90 US-Dollar pro Barrel. Am 26. November 2007 stieg Ölpreis auf einen Jahreshöchststand von 99,04 Dollar. Am 2. Januar 2008 stieg der Ölpreis im Handelsverlauf erstmals auf die dreistellige Marke von 100 US-Dollar je Barrel der Sorte West Texas Intermediate (WTI).

Grund für den Anstieg war insbesondere der steigende weltweite Verbrauch, worauf nicht im gleichen Umfang mit Produktionserhöhungen reagiert worden ist. Es ist umstritten, warum das trotz einer Vervielfachung des Preises in wenigen Jahren nicht geschah. Einige Studien wie die der Energy Watch Group gehen davon aus, dass die Produktion nicht mehr ausgeweitet werden kann, da das globale Ölfördermaximum bereits 2006 erreicht worden sei. Andere Marktbeobachter wie die Internationale Energieagentur sehen zwar einen engen Markt, vertreten aber nicht die Auffassung, dass ein Fördermaximum bereits erreicht sei. Ursache für die Preissteigerungen seien vielmehr zu geringe Investitionen und Kapazitäten der Ölindustrie. Wesentliche Faktoren waren zudem die Krise um das iranische Atomprogramm, die Unruhen und Attentate im ölreichen Irak sowie Rebellenangriffe auf Ölförderanlagen in Nigeria. Auch Spekulation wird als preistreibend angenommen. Allerdings sind mit der Förderung von Erdöl aus Ölsand in Kanada, der Produktion von Biokraftstoff und neuen großen konventionellen Fördergebieten in beispielsweise Angola neue Ölfördergebiete hinzugekommen.

Am 11. Juli 2008 stieg der Ölpreis in London, an der ICE Futures, der größten Börse für Optionen und Futures auf Erdöl in Europa, auf eine neue Rekordmarke. Für die Nordseesorte Brent, die führende Referenzölsorte in Europa, lag der Preis im Handelsverlauf bei 147,40 US-Dollar pro Barrel. Der Preis für US-Leichtöl (WTI), die wichtigste Referenzölsorte für die Förderregion Nordamerika, erreichte am 11. Juli 2008 in New York, an der NYMEX, der weltgrößten Warenterminbörse, im Tagesverlauf einen neuen Rekordpreis von 147,16 US-Dollar pro Barrel.

Die Sorge vor einer Nachfrageschwäche aufgrund der globalen Finanzkrise, schlechte Konjunkturnachrichten und dem dadurch folgenden Nachfragerückgang nach Ölprodukten ließen den Ölpreis in der Folgezeit stark fallen. Die Nordseesorte Brent markierte am 24. Dezember 2008 mit 37,45 US-Dollar ein Vierjahrestief. Der Preis für die US-Sorte WTI sank am 24. Dezember 2008 auf ein Fünfjahrestief. Im Handelsverlauf wurden zeitweise 35,18 US-Dollar pro Barrel verlangt und damit 76,1 % weniger als fünf Monate zuvor.

Am 20. Oktober 2009 stieg der Ölpreis an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) erstmals seit Oktober 2008 wieder über die Grenze von 80 US-Dollar. Hauptgrund waren Hoffnungen auf eine baldige Erholung der Konjunktur und die damit verbundene Erwartung eines weltweit steigenden Ölverbrauchs. Zudem schwächte sich der US-Dollar zu den meisten Weltwährungen weiter ab. Dennoch fiel die Ölnachfrage im Verlauf der weltweiten Wirtschaftskrise seit Anfang 2008 stärker als das Angebot. Aus diesem Grund waren die Lager weltweit stark gefüllt. Die US-Öllagerbestände befanden sich am 1. Mai 2009 mit 375,258 Millionen Barrel auf dem höchsten Stand seit 1990.

Am 31. Januar 2011 stieg der Ölpreis für die Nordseesorte Brent erstmals seit dem 1. Oktober 2008 im Handelsverlauf über die 100-Dollar-Marke und am 1. März 2011 überwand auch der Preis für die US-Sorte WTI zum ersten Mal seit dem 1. Oktober 2008 die Grenze von 100 US-Dollar.

Am 11. April 2011 stieg der Preis für das Nordseeöl Brent auf 126,95 US-Dollar. Ein Grund für den Anstieg sind die Ereignisse des Arabischen Frühlings. Investoren fürchteten wegen des Bürgerkriegs in Libyen einen langfristigen Ausfall der Ölproduktion des Landes und ein Übergreifen der Unruhen auf Saudi-Arabien, einen der weltgrößten Ölexporteure. Auffällig ist der große Abstand des Brent zu anderen Ölsorten: Für ein Barrel der US-Referenzsorte WTI mussten am selben Tag 113,45 US-Dollar gezahlt werden.

Am 1. März 2012 notierte der Preis für die Ölsorte Brent bei 128,38 US-Dollar und für die Ölsorte WTI bei 110,55 US-Dollar. Hauptgrund waren die Spannungen um das iranische Atomprogramm. Vor diesem Hintergrund verhängte die EU ein Ölembargo gegen das Land. Der Iran wiederum drohte mehrfach mit der Sperrung der Straße von Hormus. Durch diese Meerenge im Persischen Golf werden rund 20 % der weltweit geförderten Menge an Erdöl transportiert.

Preiseinbruch 2014/2015

Die Verschuldung der Ölunternehmen, nicht mehr steigende Verbrauchsraten sowie die Ankündigung der OPEC im November 2014, die Förderquoten nicht zu senken, führten zu einem starken Absturz des Ölpreises im Dezember 2015 auf unter 30 USD pro Barrel (Brent). Grund für die weiterhin hohe Produktion sind die zunehmende Gewinnung von Erdöl in den USA durch Fracking. Hinzu kommen die relativ niedrigen Produktionskosten nach Inbetriebnahme vieler Förderquellen sowie die geringere Nachfrage auf Grund eines geringeren Wirtschaftswachstums vor allem in China und Lateinamerika. Bei einem Ölpreis von 30 USD pro Barrel können die operativen Kosten von nur sechs Prozent der globalen Fördermenge nicht mehr gedeckt werden. Dadurch ist es für viele Unternehmen sinnvoller, bereits bestehende Förderquellen weiter zu betreiben.

Preisanstieg 2022 und versuchte Deckelung durch die Europäische Union, G7-Staaten und Australien

Durch den Überfall Russlands auf die Ukraine stieg der Ölpreis (Brent) von 96,80 US-Dollar am 23. Februar (Tag vor dem Überfall) auf 129,80 US-Dollar am 8. März. Der Grund dafür war zunächst die Angst auf den Ölmärkten vor einen Exportstop von Russland, der bisher allerdings noch nicht erfolgt ist (Stand 16. März 2022). Die Folgen sind hauptsächlich starke Anstiege des deutschen Treibstoffpreises auf 2,33 € bei Diesel und 2,20 € bei Super (jeweils am 11. März 2022). Obwohl die Ölpreise (in Dollar) im März 2022 noch unter denen von 2008 lagen, erreichten sie im Euro-Raum aufgrund des inzwischen deutlich schlechteren Euro-Dollar-Wechselkurses neue Rekordstände, was dort auch die Treibstoffpreise deutlich über das Niveau von 2008 und 2012 ansteigen ließ.

Da Russland weiter Öl liefert, beruhigten die Preise sich, allerdings auf einem hohen Niveau meist oberhalb von 100 Dollar/Barrel. Erneute Preisanstiege im Spätfrühling und Frühsommer waren die Folge westlicher Sanktionen gegen Russland, das für sein vom Westen boykottiertes Öl nur teilweise Abnehmer auf anderen Märkten, vorzugsweise in Asien, findet und deshalb eine Angebotslücke auf dem Weltmarkt, die auch von der OPEC nicht ausgeglichen wird, hinterlässt. Russland war 2020 der zweitgrößte Ölexporteur der Welt; nach wie vor zählt das Land, zusammen mit den USA und Saudi-Arabien, zu den mit Abstand drei größten Ölförderern weltweit.

Anfang September 2022 stießen die G7-Staaten eine Preisobergrenze für russisches Öl an. Diese soll durch die Versicherungen durchgesetzt werden, die jedes Schiff benötigt und die vor allem im Westen ausgestellt werden. Die Preisobergrenze soll Russlands Einnahmen aus dem Ölverkauf verringern. Nachdem sich zum 5. Dezember 2022 die Europäische Union auf eine Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel (circa 57 Euro pro 159 Liter) einigen konnte, soll die Einigung der G7-Staaten und Australiens zum 6. Dezember „oder sehr bald danach“ in Kraft treten. Auf diese Weise soll Russland daran gehindert werden, von seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine zu profitieren. Außerdem sollen globale Energiemärkte stabilisiert und negative Auswirkungen auf ärmere Länder minimiert werden. Der neue Preis würde bis zu neun Euro unter dem bisher jüngsten Marktpreis für russisches Rohöl (Sorte: Ural) liegen. Der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki hatte zuvor kritisiert, dass die EU mit dem Preisdeckel ihre Energiesicherheit gefährde.

Höchststände

Bisherige Höchststände der Ölsorten Brent und WTI in US-Dollar und Euro pro Barrel.

Ölsorte Währung Preis/Barrel Datum
BrentUS-Dollar147,4011. Juli 2008
Euro118,228. März 2022
WTIUS-Dollar147,1611. Juli 2008
Euro114,268. März 2022

Jährliche Entwicklung

Nachfolgend sind die jährlichen Höchst-, Tiefst- und Schlussstände für die Erdölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) in US-Dollar pro Barrel angegeben. Aufgeführt ist auch die jährliche Performance in Prozent. Die Daten für das US-Leichtöl WTI beziehen sich bis 1982 auf die monatlichen Durchschnittspreise, wie sie von den Ölproduzenten veröffentlicht wurden, danach auf die Preise der Öl-Futures für WTI in Cushing, deren Handel 1983 an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) begann. Cushing in Oklahoma ist der Ort, an dem physisches US-Leichtöl formal gegen den NYMEX-Future angeboten wird.

Ölsorte Brent in US-Dollar
Jahr Höchst
-stand
Tiefst
-stand
Schluss
-stand
Verän-
derung
in %
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
198330,5226,6027,59
198429,9524,6024,95−9,57
198529,4523,3024,85−0,40
198625,139,2116,95−31,79
198721,4213,9215,67−7,55
198817,8011,4616,293,96
198920,9315,5720,6226,58
199038,8815,1726,8730,31
199129,2916,4918,07−32,75
199221,6816,7418,421,94
199319,9713,1913,39−27,31
199419,8213,1316,7825,32
199519,6115,6818,4710,07
199624,5316,1424,4932,59
199725,2616,5316,67−31,93
199817,069,5510,53−36,83
199925,909,9024,06128,49
200035,5021,5223,88−0,75
200131,0016,6519,90−16,67
200231,0218,2328,6644,02
200333,9422,9730,175,27
200451,8928,3940,3633,78
200568,8138,7859,0146,21
200678,6457,3660,722,90
200796,5150,7093,9954,79
2008147,4037,4545,24−51,87
200980,2439,4278,1472,72
201095,1767,8894,4920,92
2011126,9592,37107,2213,47
2012128,3888,50111,273,78
2013119,1496,76110,92−0,31
2014115,6955,8957,56−48,11
201569,5835,9937,61−34,66
201657,3027,1256,74+50,86
201764,6544,4266,87+17,85
201868,8349,7353,80−19,55
201975,6052,5166,00+22,68
202071,7515,9848,52−26,48
202186,0450,6079,13+63,09
2022139,1375,1185,91+8,57
Ölsorte WTI in US-Dollar
Jahr Höchst
-stand
Tiefst
-stand
Schluss
-stand
Verän-
derung
in %
19703,563,313,56
19713,563,563,560,00
19723,563,563,560,00
19734,313,564,3121,07
197411,164,3111,16158,93
197511,1611,1611,160,00
197613,9011,1613,9024,55
197714,8513,9014,856,83
197814,8514,8514,850,00
197932,5014,8532,50118,86
198039,5032,5037,0013,85
198138,0035,0035,00−5,41
198235,9328,4831,72−9,37
198332,3028,1529,20−7,94
198431,7026,0426,41−9,55
198531,1724,6626,30−0,42
198626,609,7517,94−31,79
198722,6714,7316,59−7,53
198818,8412,1317,243,92
198922,1516,4821,8226,57
199041,1516,0628,4430,34
199131,0017,4519,12−32,77
199222,9517,7219,501,99
199321,1413,9614,17−27,33
199420,9813,9017,7625,34
199520,7616,6019,5510,08
199625,9617,0825,9232,58
199726,7417,5017,64−31,94
199818,0610,6512,05−31,69
199927,6211,4125,60112,45
200037,1523,7026,804,69
200132,4017,1019,84−25,97
200233,6517,8531,2057,26
200339,9925,0832,524,23
200455,6332,2043,4533,61
200570,9040,9560,9940,37
200678,1157,0160,78−0,34
200799,0449,8995,8957,77
2008147,1635,1842,51−55,66
200981,9333,1779,6087,25
201092,0167,1391,3714,79
2011114,7874,9998,898,23
2012110,5577,3091,76−7,21
2013112,2285,9298,617,47
2014107,6752,4553,73−45,51
201562,5530,5532,15−40,16
201654,4826,0753,90+67,65
201759,0542,1260,42+12,10
201864,5647,2945,51−24,68
201966,6044,3561,06+34,17
202064,3110,1448,27−20,95
202185,4647,2276,59+58,67
2022129,7970,0980,26+4,79

Siehe auch

Literatur

Wiktionary: Ölpreis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  15. L. Hunt, G. Judge, Y. Ninomiya: Underlying trends and seasonality in UK energy demand: a sectoral analysis. In: Energy Economics, Issue 25, schätzen die langfristige Preiselastizität der Nachfrage in ihrem Modell, das auf Daten für den britischen Energiemarkt für die Jahre 1971–1997 auf −0,23 ein. D. Gately, H. Huntington: The asymmetric effects of changes in price and income on energy and oil demand. In: The Energy Journal. 2002, 23 schätzen langfristige Preiselastizität der Nachfrage in ihrem Modell, das auf Daten für den o. g. Zeitraum beruht, für OECD-Staaten auf −0,64 und Nicht-OECD-Staaten auf −0,18. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch M. Pearan, R. Smith, T. Akiyama: Energy Demand in Asian Developing Economies. A World Bank Study, Oxford University Press, 1998.
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  48. Als die Commodity Futures Trading Commission im August 2008 die Bücher der Vitol-Gruppe, ein Unternehmen, das sich nicht mit der tatsächlichen Lieferung von Brennstoffen beschäftigt, untersucht hatte stellte sie fest, dass Vitol zumindest an einem Zeitpunkt im Juli 2008, 11 % aller an der New York Mercantile Exchange regulierten Öl-Kontrakte besaß. Diese Entdeckung zeigte, wie ein individueller Spekulant enormen Einfluss auf den Ölmarkt, ohne das Wissen der Regulierungsbehörden, ausüben kann. Des Weiteren belegten Daten der CFTC, dass ein erheblicher Betrag der Handelsaktivität sich in den Händen von einigen wenigen Spekulanten konzentriert. Die CFTC stellte ebenfalls fest, dass Spekulanten und deren Kunden etwa 81 % aller an der NYMEX Öl-Kontrakten ausmacht. Dies ist ein wesentlich größeren Anteil als bisher von der Agentur angenommen. Einige Experten geben diesen Unternehmen die Schuld für die Volatilität der Ölpreise. CFTC-Dokumente zeigen, Vitol war einer der aktivsten Händler von Öl auf NYMEX als die Preise Rekordwerte erreichten. Am 6. Juni 2008 zum Beispiel hielt Vitol Verträge in Höhe von 57,7 Millionen Barrel Öl – etwa dreimal so hoch wie die Menge die die Vereinigten Staaten täglich verbrauchen. Washington Post bzgl. Vitol
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