İsmail Demiriz | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 1. April 1962 | |
Geburtsort | Manisa, Türkei | |
Größe | 182 cm | |
Position | Abwehr | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
bis 1979 | İzmirspor | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1979–1980 | İzmirspor | |
1980 | Kocaelispor | |
1980–1981 | İzmirspor | |
1981–1982 | Denizlispor | |
1982–1983 | Göztepe Izmir | |
1983 | İzmirspor | |
1983–1984 | Gençlerbirliği Ankara | 34 (2) |
1984–1993 | Galatasaray Istanbul | 218 (7) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1980 | Türkei U-18 | 3 (0) |
1982–1983 | Türkei U-21 | 5 (0) |
1983–1988 | Türkei | 27 (0) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1995–1996 | Kasımpaşa Istanbul | |
1996–1997 | Nişantaşıspor (Jugendtrainer) | |
1998–1999 | Karabükspor (Co-Trainer) | |
1999–2000 | Siirtspor (Co-Trainer) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
İsmail Demiriz (* 1. April 1962 in Manisa) ist ein ehemaliger türkischer Fußballspieler und -trainer. Durch seine langjährige Tätigkeit für Galatasaray Istanbul wird er stark mit diesem Verein assoziiert. Auf der Fan- und Vereinsseite wird er als einer der bedeutenden Spieler der Klubgeschichte dargestellt. Aufgrund seiner nervös wirkenden Spielweise bei Ballbesitz wurde er zu seiner Spielerzeit Titrek İsmail (dt.: Zappel İsmail o. Zitter İsmail) genannt. Entgegen seinem Spitznamen war er für seine sichere, kontrollierte und fehlerarme Spielweise bekannt. Weitere Spitznamen waren Sarı İsmail (dt.: Blonder İsmail) und Tarikatci İsmail (dt.: Orden İsmail). Letzterer Spitzname entstand, weil ihm Verbindungen zu verschiedenen religiösen Orden nachgesagt wurden, u. a. der Nurculuk Bewegung. Seit dem Frühjahr 2012 ist er als Spielsichter für die türkische Fußballnationalmannschaft tätig.
Spielerkarriere
Verein
Demiriz begann mit dem Vereinsfußball in der Jugend von İzmirspor. Zur Saison 1978/79 wurde er in den Kader der in der dritthöchsten Liga spielenden Profimannschaft aufgenommen. Zum Saisonende erreichte man die Meisterschaft der TFF 2. Lig und damit den direkten Aufstieg in die TFF 1. Lig.
Zur neuen Saison wechselte er zum Süper-Lig-Aufsteiger Kocaelispor. Hier blieb er einige Monate ohne ein Spiel für seinen neuen Verein absolviert zu haben. Noch im Jahr 1980 kehrte er zu İzmirspor zurück und blieb hier bis zum Saisonende.
Im Sommer 1981 verließ er erneut İzmirspor und ging zum Zweitligisten Denizlispor. Hier gelang ihm auf Anhieb der Sprung in die Stammelf. Durch seine überzeugenden Leistungen qualifizierte er sich auch für die türkische U-21-Nationalmannschaft.
Zum Saisonende wechselte er innerhalb der Liga und spielte diesmal für Göztepe Izmir. Hier spielte er bis zum April 1983 und kehrte erneut zu İzmirspor zurück. Bei diesem Verein stieg er zum Nationalspieler auf und wechselte daraufhin zum Süper-Lig-Aufsteiger Gençlerbirliği Ankara. Bei seinem neuen Verein eroberte er sich auf Anhieb einen Stammplatz und wurde zu einem der Shootingstars der Saison.
Bereits während der Saison 1983/84 äußerte Galatasaray Istanbuls Trainer Tomislav Ivić den Wunsch Demiriz in seiner Mannschaft sehen zu wollen. Der Transfer kam am Saisonende zustande allerdings wurde Ivićs Vertrag nicht verlängert. Zu diesem Zeitpunkt hatte Galatasaray den Anschluss an die anderen Spitzenteams verloren und hatte eher die Rolle eines Mitläufers. Nach der letzten Meisterschaft in der Spielzeit 1972/73 versuchte man vergeblich an diese Erfolge anzuknüpfen. Zur anstehenden Saison verpflichtete man überraschend den zurückgetretenen Bundestrainer Jupp Derwall. Dieser versuchte mit jungen und ungeschulten Spielern eine neue Mannschaft zu formen. Der neu eingekaufte Spieler Demiriz zählte zu diesen Spielern. In seiner ersten Saison absolvierte er 48 Spiele, davon 33 in der Süper Lig, und wurde damit der Spieler mit den meisten Einsätzen für Galatasaray. Man holte den türkischen Fußballpokal. In seiner zweiten Spielzeit zeigte er eine ähnlich gute Bilanz. Mit dem ebenfalls Blonden Semih Yuvakuran bildete er fortan sowohl bei Galatasaray als auch in der türkischen Nationalmannschaft über Jahre die beiden Abwehrflügel. In der Spielzeit 1985/86 verlor man die Meisterschaft wegen der schlechteren Tordifferenz an Beşiktaş Istanbul. Die nächste Spielzeit gelang dann der lang ersehnte Erfolg und man gewann nach 14 Jahren wieder das erste Mal die Meisterschaft der Süper Lig. Nach diesem Erfolg gab Derwall seinen Rücktritt bekannt und übergab seine Trainerposition an seinen Co-Trainer Mustafa Denizli. Dieser setzte ebenfalls auf Demiriz. Die nachfolgende Saison gewann man erneut die Meisterschaft, diesmal mit der Rekordpunktzahl von 90 Punkten. Zum Tabellenzweiten Beşiktaş erzielte man eine Punktedifferenz von 12 Punkten. In der Saison 1988/89 verpasste man weit abgeschlagen die Meisterschaft. Dafür sorgte man auf internationaler Bühne für Aufsehen. Zu dieser Zeit war es die Regel, dass türkische Mannschaften in den Europapokalwettbewerben in den ersten beiden Runden ausschieden. Galatasaray schaffte es im Europapokal der Landesmeister 1988/89 völlig überraschend bis ins Halbfinale. Von der Vereinsgeschichte wird besonders das Rückspiel gegen Neuchâtel Xamax als legendär aufgefasst. Zuerst verlor man in der zweiten Runde das Hinspiel mit 3:0. Das Rückspiel in Istanbul gewann man sensationell mit 5:0 und kam ins Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister. Hier traf man auf den amtierenden französischen Meister AS Monaco. Auch hier setzte man sich überraschend durch und schied erst im Halbfinale gegen Steaua Bukarest aus. Demiriz spielte dabei in allen Begegnungen über die volle Distanz. Trotz dieser Erfolge entschied die Vereinsführung, Denizli durch den deutschen Trainer Sigfried Held zu ersetzen. Dieser blieb weit hinter den Erwartungen zurück und ließ aber Demiriz bis auf einige Ausnahmen immer spielen. So reagierte die Vereinsführung ein weiteres Mal und verpflichte zur Saison 1990/91 ein zweites Mal Mustafa Denizli. Unter Denizli spielte Demiriz wie gewohnt. Die Meisterschaft vergab man an Beşiktaş, konnte aber den türkischen Fußballpokal und den türkischen Fußball-Supercup gewinnen. Die nächste Saison konnte man erneut den türkischen Fußballpokal gewinnen. In der Meisterschaft belegte man abgeschlagen den dritten Tabellenplatz. Im Europapokal der Pokalsieger 1991/92 kam man bis ins Viertelfinale und schied hier gegen den späteren Pokalsieger Werder Bremen aus. Am Ende reagierte die Vereinsführung und verlängerte den Vertrag mit Denizli kein weiteres Mal. Stattdessen wurde mit Karl-Heinz Feldkamp ein neuer Trainer verpflichtet. Dieser krempelte nach eigenen Vorstellungen die Mannschaft um und ersetze viele gestandene Spieler durch junge, unbekannte Spieler. Auf die Dienste von Demiriz verzichtete Feldkamp teilweise und ließ ihn lediglich bei drei Ligapartien über die volle Distanz spielern und wechselte ihn eher ein bzw. aus. Zum Saisonende gelang mit dem Gewinn der Meisterschaft und des türkischen Fußballpokals nach 1973 wieder das Double. Zum Saisonende gab Feldkamp seinen Rücktritt bekannt und wurde durch seinen Co-Trainer Reiner Hollmann ersetzt. Dieser setzte Demiriz gleich zu Saisonbeginn auf die Ersatzbank und verzichtete auf dessen Dienste. Zum Saisonende gab Demiriz das Ende seiner aktiven Fußballerlaufbahn bekannt.
Nationalmannschaft
Demiriz spielte das erste Mal für die türkischen Nationalmannschaften während seiner Zeit bei İzmirspor. Bei einem Freundschaftsspiel der türkischen U-18-Nationalmannschaft gegen die U-18 Bulgariens spielte er über die volle Spiellänge. Im gleichen Jahr absolvierte er zwei weitere Spiele für die türkische U-18.
Nachdem er zweieinhalb Jahre für keine weitere Nationalmannschaftsstufe aktiv war, wurde er durch seine überzeugenden Leistungen bei Denizlispor im Februar 1982 für die türkische U21-Nationalmannschaft nominiert und machte am 16. Februar 1982 gegen die U21-Nationalmannschaft der UdSSR sein Debüt in dieser Altersklasse.
Im April 1983 wurde vom damaligen Nationaltrainer Coşkun Özarı im Rahmen eines Qualifikationsspiel der EM 1984 gegen die deutsche Nationalmannschaft zum ersten Mal in das Aufgebot der türkischen Nationalmannschaft nominiert, saß bei dieser Begegnung allerdings nur auf der Ersatzbank. Zu dieser Zeit spielte er beim Zweitligisten Gençlerbirliği Ankara und wurde damit einer der ersten Zweitligaspieler die für die Nationalmannschaft nominiert wurden.
Sein Debüt für die türkische Nationalmannschaft gab er beim nächsten Qualifikationsspiel am 11. Mai 1983 gegen die Albanische Nationalmannschaft. Bei seiner zweiten Nationalmannschaftsbegegnung spielte er bereits von Anfang an. In diesem Qualifikationsspiel gegen die Nordirische Nationalmannschaft am 12. Oktober 1983 gelang ihm ein ansehnlicher Lauf entlang des rechten Spielfeldrandes. Diesen Lauf krönte er mit einer ansehnlichen Flanke, die Flanke wiederum verwertete dann Selçuk Yula per Kopfball zum 1:0-Sieg für die Türkei. Nordirland besaß zu dieser Zeit eine starke Mannschaft und belegte vor dieser Partie mit drei Punkten Vorsprung vor der deutschen Nationalmannschaft die Tabellenspitze in der Qualifikationsgruppe 6. Durch die Niederlage gegen die Türkei verlor man in den kommenden Qualifikationsspielen die Tabellenführung und hatte gegen Deutschland das Nachsehen. Nach diesem Spiel erhielt Demiriz in der Nationalmannschaft einen Stammplatz und war lange Jahre unumstritten auf der Position des rechten Verteidigers bzw. des rechten Außenmittelfeldspielers.
Nach der Qualifikation der EM 1984 nahm er mit der Nationalmannschaft an der Qualifikation der Fußball-Weltmeisterschaft 1986, Qualifikation der Fußball-Europameisterschaft 1988 und Qualifikation der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 teil. Während man bei den ersten drei Qualifikationen relativ früh ausschied verpasste man die Qualifikation zur WM 1990 knapp. Hier war man bei den Spielen gegen die Österreichische Nationalmannschaft mit einer 3:2-Auswärtsniederlage und einem 3:0-Heimsieg die überlegene Seite, belegte jedoch mit unnötigen Punktverlusten wie zum Beispiel einer Heimniederlage gegen die Isländische Nationalmannschaft mit zwei Punkten Abstand hinter Österreich den Dritten Tabellenplatz und verpasste so die Qualifikation.
Demiriz absolvierte insgesamt 27 Länderspiele.
Trainerkarriere
Nach seiner aktiven Laufbahn als Spieler übernahm er 1995 den Cheftrainerposten vom damaligen Drittligisten Kasımpaşa Istanbul und betreute diesen Verein etwa eine Spielzeit lang. Im Anschluss arbeitete er eine Saison lang als Jugendtrainer bei Nişantaşıspor.
Ab Sommer 1998 assistierte er bei Karabükspor dem Cheftrainer Ahmet Akcan. Akcan war jahrelang bei Galatasaray als Co-Trainer tätig und betreute Demiriz während dessen Spielerzeit bei diesem Klub. Die Saison 1999 arbeitete er mit seinem ehemaligen Mitspieler Uğur Tütüneker als dessen Co-Trainer beim Drittligisten Siirtspor zusammen.
Erfolge
- Mit İzmirspor:
- 1979/80 Meisterschaft der TFF 2. Lig
- 1979/80 Aufstieg in die TFF 1. Lig
- Mit Galatasaray Istanbul
- Türkischer Meister (4): 1986/87, 1987/88, 1992/93, 1993/94
- Türkischer Pokalsieger (4): 1985, 1989, 1991, 1993
- Türkischer Supercup (4): 1987, 1988, 1991, 1993
- Başbakanlık Kupası (1): 1985, 1989, 1990
- TSYD Kupası (5): 1987, 1991, 1992
Weblinks
- İsmail Demiriz in der Datenbank von weltfussball.de
- İsmail Demiriz (Spielerprofil) in der Datenbank der Türkiye Futbol Federasyonu (englisch)
- İsmail Demiriz in der Datenbank von mackolik.com (türkisch)
- İsmail Demiriz in der Datenbank von transfermarkt.de
- İsmail Demiriz in der Datenbank von EU-Football.info (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ tff:org:"Milli Takımlar İzleme Komitesi, Süper Lig maçlarını izleyecek" (abgerufen am 21. Januar 2012)
- ↑ Spielbericht Türkei (U18)-Bulgarien (U18) am 26. Januar 1980 in tff.org.
- ↑ Spielbericht Türkei (U21)-Sowjetunion (U21) am 16. Februar 1982 in tff.org.
- ↑ Spielbericht Türkei-Deutschland am 23. April 1983 in tff.org.
- ↑ Spielbericht Albanien-Türkei am 11. Mai 1983 in tff.org.