Regiment zu Fuß & Name des Inhabers

Aktiv 1683 bis 1806 (Kapitulation)
Staat Kurfürstentum Brandenburg/ Preußen
Truppengattung Infanterie
Ehemalige Standorte Herford, Bielefeld
Herkunft der Soldaten Ursprünglich Ostpreußen, Grafschaft Ravensberg, z. T. Fürstentum Minden
Spitzname „das gelbe Regiment“
Inhaber 1683 Alexander von Kurland, 1686 Ferdinand (Kettler) von Kurland, 1689 Friedrich von Heiden, 1703 Friedrich von Hessen-Kassel, 1714 Georg von Hessen-Kassel, 1730 Dietrich von Anhalt-Dessau, 1750 Dietrich Erhard von Knobloch, 1757 Gottlob Ernst von Pannewitz, 1759 Friedrich Wilhelm von der Mosel, 1768 Eggert Christian von Petersdorff, 1781 Sylvius Ferdinand von Stwolinsky, 1787 Friedrich Wilhelm Siegmund von der Marwitz, 1788 Friedrich Gisbert Wilhelm von Romberg, 1799 Wilhelm Albrecht von Burghagen, 1799 Ehrenreich Wilhelm Gottlieb von Besser, 1803 Karl Alexander von Wedell
Stammliste Altpreußische Infanterieregimenter
Stammnummer No. 10
Kriege & wichtige Schlachten Spanischer Erbfolgekrieg, Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Koalitionskriege

Das Infanterieregiment mit der späteren Nummer No. 10 war eines der ältesten brandenburgisch-preußischen Regimenter. Es wurde 1683 als Kurland zu Fuß gegründet und hatte seine Basis in der westfälischen Grafschaft Ravensberg.

Allgemeine Geschichte

Ein erstes Bataillon wurde im Mai 1683 in Ostpreußen für Prinz Alexander von Kurland geworben. Am 21. Januar 1685 durch ein zweites Bataillon ein neues „Regiment Kurland“ gebildet, um es im Großen Türkenkrieg einzusetzen. 1689 wurde ein Bataillon an das Regiment Dohna zu Fuß abgegeben. Zugänge erhielt es durch Kompanien des Regimentes Spaen zu Fuß. 1702 gab das Regiment wieder Soldaten ab, diesmal an das westfälische Regiment Schlabrendorf zu Fuß.

Garnison, Ersatz und soziale Verhältnisse

Ursprünglich aus Kurland/Ostpreußen stammend, lag das Regiment ab 1714 in der westfälischen Grafschaft Ravensberg in Garnison: je ein Bataillon in Bielefeld und in Herford. Seinen Ersatz bezog es aus der Grafschaft Ravensberg, zum Teil auch aus dem benachbarten Fürstentum Minden.

Beurteilung

Das Regiment gehörte im Siebenjährigen Krieg zu den durchschnittlich guten Regimentern. Friedrich II. bezeichnete seine beiden westfälischen Regimenter (spätere No. 9 & 10) als "grob, aber zuverlässig". Das Regiment wurde insbesondere in den "Russenschlachten" Kunersdorf und Kay "verschlissen" und wurde kaum noch in erster Linie eingesetzt, behielt aber dennoch das Wohlwollen des Königs.

Verbleib und Nachfolge

Das Regiment löste sich am 16. Oktober 1806 durch Kapitulation in Erfurt auf.

Uniform, Ausrüstung

Im 18. Jahrhundert bestand die Regimentsuniform aus einer blauen Uniformjacke mit gelben Ärmel- und roten Rockausschlägen und weißen Litzen auf der Brust. Die Mütze der Flügelgrenadiere war gelb, Goldmessingbeschlag mit gelbem Püschel. Die Regimentsfahne war blass meergrün.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753–1786. In: Die bibliophilen Taschenbücher. Nr. 444. Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9 (Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5). Band I, S. 89ff.
  • Karl Friedrich Pauli: Einige Nachrichten von dem jetzigen Moselschen Regiment. In: Leben grosser Helden des gegenwärtigen Krieges, Band 8, Halle 1763, S. 57–74

Einzelnachweise

  1. Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753 - 1786. In: Die bibliophilen Taschenbücher. Nr. 444. Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9 (Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5). Band I, S. 89.
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