Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7

Aufstellung 20. Februar 1797
Staat Preussen Konigreich/Preussen Konigreich/Preussen Konigreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Unterstellung V. Armee-Korps, VI. Armee-Korps
Ehemalige Standorte u. a. Posen, Breslau, Glogau, Liegnitz
Traditionsfolge 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment

Das Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Geschichte

Das Regiment wurde durch Kabinettsorder vom 23. August 1797 zum 1. Oktober 1797 (Stiftungstag) gegründet und hatte damals Standorte in Bartenstein, Schippenbeil, Friedland, und Preußisch Eylau. Mit einer kurzen Unterbrechung war der Verband von 1820 bis 1852 der 9. Infanterie-Brigade unterstellt. Anschließend kam sie in den Verbund der 18. Infanterie-Brigade. 1855/59 war sie der 19. Infanterie-Brigade unterstellt und wurde dann wieder der 18. Infanterie-Brigade zugeordnet.

Die Uniformen waren rot mit gelber Regimentsnummer.

Es nahm 1807 am Gefecht bei Christburg und an der Verteidigung von Danzig gegen das Erste Kaiserreich sowie 1812 am Gefecht von Olai gegen das Russische Kaiserreich teil. In den Jahren 1813 bis 1815 kämpfte das Regiment in mehreren Schlachten gegen das Erste Kaiserreich unter Napoleon Bonaparte und danach in Posen (1848), gegen das Kaisertum Österreich im Deutschen Krieg (1866) sowie im Deutsch-Französischen Krieg gegen das Zweite Kaiserreich.

Erster Weltkrieg

Am 7. August 1914 wurde das Regiment in den Ersten Weltkrieg unter der 18. Infanterie-Brigade, der 9. Infanterie-Division, dem V. Armee-Korps im Großverband der 5. Armee eingegliedert.

Verbleib

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne kehrte das Regiment in die Garnison nach Liegnitz zurück, wo der Verband ab dem 19. Dezember 1918 demobilisiert wurde. Aus Teilen bildete sich das Freiwilligen-Grenadier-Regiment 7 („Blücher“) mit zwei Bataillonen sowie einer MG- und MW-Kompanie. Das Freikorps gehörte zum Freiwilligen-Korps „Schlesien“ und kam zunächst bei Oels, ab März 1919 im Grenzschutzabschnitt Neiße zum Einsatz. Mit der Bildung der Vorläufigen Reichswehr wurden die Truppen in das Reichswehr-Schützen-Regiment 57 eingegliedert.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die in Liegnitz stationierte 7. und 8. Kompanie des 8. (Preußisches) Infanterie-Regiments.

Regimentschef

Zum ersten Regimentschef ernannte König Friedrich Wilhelm II. am 12. September 1797 den Generalleutnant und späteren Generalfeldmarschall Wilhelm René de l’Homme de Courbière. Nach dessen Tod erhielt der damalige Oberst und spätere deutsche Kaiser Wilhelm I. am 6. Juni 1817 diese hohe Stellung.

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum
Major/Oberstleutnant David von Neumann 17. September 1797 bis 11. September 1802
Oberstleutnant/Oberst August Heinrich von Schmettau 30. September 1802 bis 21. Januar 1808
Oberst Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz 22. Januar bis August 1808
Oberstleutnant/Oberst Georg Dubislav Ludwig von Pirch 4. September 1809 bis 7. März 1813
Major/Oberstleutnant Friedrich Wilhelm Karl Franz von Anhalt 8. März bis 6. Dezember 1813 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/Oberst Florian von Seydlitz 14. Dezember 1813 bis 28. März 1821
Oberstleutnant Franz von Steinäcker 29. März 1821 bis 10. September 1822
Oberstleutnant/Oberst Emanuel Joseph Sigismund von Borwitz 30. Oktober 1822 bis 26. März 1831
Oberstleutnant/Oberst August Ferdinand von Arnauld de la Perière 11. Dezember 1830 bis 9. Februar 1831 (mit der Führung beauftragt)
Oberst August Ferdinand von Arnauld de la Perière 10. Februar 1831 bis 29. März 1837
Oberstleutnant Michael Friedrich Kowalzig 30. März 1837 bis 13. Januar 1838 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/Oberst Michael Friedrich Kowalzig 14. Januar 1838 bis 24. März 1841
Oberstleutnant Wilhelm von Schuckmann 25. März bis 11. September 1841 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/Oberst Wilhelm von Schuckmann 12. September 1841 bis 15. Juni 1846
Oberstleutnant Karl von Kropff 16. Juni bis 24. September 1846 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/Oberst Karl von Kropff 25. September 1846 bis 2. August 1848
Oberstleutnant/Oberst Karl Maximilian von Mauschwitz 3. August 1848 bis 16. Februar 1853
Oberstleutnant/Oberst Karl von Plonski 17. Februar 1853 bis 3. April 1857
Oberstleutnant/Oberst Wilhelm vom Sommerfeld 4. April 1857 bis 30. Mai 1859
Oberst Robert von Frankenberg und Ludwigsdorf 31. Mai 1859 bis 16. Dezember 1863
Oberstleutnant/Oberst Fedor von Rekowski 17. Dezember 1863 bis 13. August 1865
Oberstleutnant/Oberst William von Voigts-Rhetz 14. August 1865 bis 13. Juli 1870
Oberstleutnant/Oberst Julius von Koethen 14. Juli 1870 bis 8. Mai 1871
Oberstleutnant Rudolf von Bercken 9. Mai bis 2. Juni 1871 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/Oberst Rudolf von Bercken 3. Juni 1871 bis 10. März 1876
Oberstleutnant/Oberst Wilhelm von Schlieffen 11. März 1876 bis 14. Dezember 1881
Oberst Fritz Malotki von Trzebiatowski 15. Dezember 1881 bis 6. Dezember 1886
Oberstleutnant Maximilian von Buch 7. Dezember 1886 bis 14. Januar 1887 (mit der Führung beauftragt)
Oberst Maximilian von Buch 15. Januar 1887 bis 23. März 1890
Oberst Raimund von Caprivi 24. März 1890 bis 24. März 1893
Oberst Otto von Liebermann 25. März 1893 bis 17. Oktober 1896
Oberst Otto von Lüdinghausen genannt Wolff 18. Oktober 1896 bis 15. November 1899
Oberst Eugen von der Osten 16. November 1899 bis 26. Januar 1902
Oberst Georg von Lüttwitz 27. Januar 1902 bis 18. Dezember 1905
Oberst Erwin von Kleist 19. Dezember 105 bis 21. März 1910
Oberst Siegfried von der Borch 22. März 1910 bis 21. März 1912
Oberst Bodo von Unruh 22. März 1912 bis 13. Juni 1914
Oberst Gustav von Waldersee 14. Juni bis 6. August 1914
Major Oskar von Preußen 7. August bis 5. Oktober 1914
Oberstleutnant Friedrich von Raumer 5. Oktober 1914 bis 20. Dezember 1917
Major Friedrich von Amann 21. Dezember 1917 bis 17. Dezember 1918

Literatur

  • von Lewinski, von Brauchitsch: Geschichte des Grenadier-Regiments König Wilhelm I. (2. Westpreußisches) Nr. 7. Erster Band, Verlag Carl Flemming, Glogau 1897
  • von Lewinski, von Brauchitsch: Geschichte des Grenadier-Regiments König Wilhelm I. (2. Westpreußisches) Nr. 7. Zweiter Band (Anlagen), Verlag Carl Flemming, Glogau 1897
  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 46.
  • Günther Voigt.: Die Garde- und die Grenadier-Regimenter 1–12 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 1. Biblio-Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1199-4.

Einzelnachweise

  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 60–62.
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