Das Wort des Jahres wurde in Deutschland erstmals 1971 und regelmäßig seit 1977 von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden als sprachlicher Jahresrückblick herausgegeben und seit 1978 in der Zeitschrift Der Sprachdienst publiziert. Seit 1991 wird zudem jährlich ein Unwort gewählt; von 2001 bis 2003 auch ein Satz des Jahres. Seit 2008 existiert zudem eine Ernennung zum Jugendwort des Jahres.
Ausgewählt werden nach Angaben der GfdS Wörter und Ausdrücke, die die öffentliche Diskussion des betreffenden Jahres besonders bestimmt haben, die für wichtige Themen stehen oder sonst als charakteristisch erscheinen („verbale Leitfossilien“ eines Jahres). Es geht nicht um Worthäufigkeiten. Auch ist mit der Auswahl keine Wertung bzw. Empfehlung verbunden.
Zwischen 1977 und 1999 war das deutsche Wort des Jahres zugleich das deutschsprachige Wort des Jahres. Da aber immer häufiger Wörter gewählt wurden, die einen reinen Deutschlandbezug hatten, begannen die anderen Länder des deutschsprachigen Raumes, ihre eigenen Wörter des Jahres zu wählen. In Österreich geschieht dies seit 1999, in Liechtenstein seit 2002 und in der Schweiz seit 2003.
Im Jahr 1999 wurden die für das 20. Jahrhundert als besonders bezeichnend angesehenen 100 Wörter des Jahrhunderts in verschiedenen Medien vorgestellt.
Gesamtübersicht
Wort des Jahres
Jahr | Wort des Jahres | Erklärung |
---|---|---|
1971 | aufmüpfig | 1970/71 im allgemeinen Sprachgebrauch neu aufgekommen; bezog sich anfangs vor allem auf die 68er-Bewegung |
1977 | Szene | Steht für verschiedene Komposita (Terrorszene, Sympathisantenszene, Unterstützerszene) im Zusammenhang mit dem deutschen Herbst |
1978 | konspirative Wohnung | Im Zusammenhang mit der Entführung Hanns Martin Schleyers durch die Rote Armee Fraktion |
1979 | Holocaust | Etablierung des Begriffs nach der Ausstrahlung der Fernsehserie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss |
1980 | Rasterfahndung | Einführung der Fahndungsmethode aufgrund der terroristischen Bedrohung der 1970er Jahre |
1981 | Nulllösung | Im Zusammenhang mit der Debatte um den NATO-Doppelbeschluss |
1982 | Ellenbogengesellschaft | Steht für den Vorwurf der SPD an die neue schwarz-gelbe Regierung, sozial Schwache zu benachteiligen und den Egoismus in der Gesellschaft zu fördern |
1983 | heißer Herbst | Beschreibung der Proteste der Friedensbewegung gegen die Nachrüstung im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses |
1984 | Umweltauto | Diskussion um die Verpflichtung, Autos mit Katalysatortechnik herzustellen |
1985 | Glykol | Infolge des Glykolwein-Skandals |
1986 | Tschernobyl | Nach der Reaktorkatastrophe am 26. April |
1987 | Aids, Kondom | Zunehmende Angst vor der Immunschwächeerkrankung, die „im Begriff [ist], alle anderen gesellschaftlichen Ängste zu überwuchern“ |
1988 | Gesundheitsreform | Versuch der Bundesregierung, die Medikamentenkosten zu begrenzen |
1989 | Reisefreiheit | Einführung derselben in der DDR |
1990 | Die neuen Bundesländer | Aufgrund der Wiedervereinigung |
1991 | Besserwessi | Das Portmanteauwort aus Besserwisser und Wessi ist ein Ausdruck, der nach der deutschen Wiedervereinigung entstanden ist |
1992 | Politikverdrossenheit | Zunehmende Unzufriedenheit und Skepsis der Bürger gegenüber der Politik, ihren Vertretern, Institutionen und Ergebnissen |
1993 | Sozialabbau | Bezieht sich auf eine breit geführte Diskussion über den Abbau staatlicher Leistungen im Sozialbereich |
1994 | Superwahljahr | Aufgrund der Bundestagswahl, der Europawahl, acht Landtagswahlen und zehn Kommunalwahlen |
1995 | Multimedia | „Leitwort für die Reise in die ‚schöne neue Medienwelt‘“ |
1996 | Sparpaket | Bündelung von Maßnahmen, um ein bestimmtes Einsparungsziel zu erreichen |
1997 | Reformstau | Schlagwort, mit dem das Unterbleiben als nötig angesehener politischer oder struktureller Reformen kritisiert wird |
1998 | Rot-Grün | Erstmaliges Auftauchen dieser Koalition auf Bundesebene nach der Bundestagswahl 1998 |
1999 | Millennium | Aufgrund des darauffolgenden Jahres 2000 |
2000 | Schwarzgeldaffäre | Aufdeckung der illegalen Spendenpraxis der CDU in den 1990er Jahren unter dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl |
2001 | Der 11. September | Aufgrund der Terroranschläge in den USA |
2002 | Teuro | Gefühlte Preissteigerungen nach der Euro-Einführung |
2003 | Das alte Europa | Aussage des US-amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld |
2004 | Hartz IV | Bezeichnung für Vorschläge der „Kommission für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ |
2005 | Bundeskanzlerin | Nach der Bundestagswahl 2005 wurde mit Angela Merkel erstmals eine Frau in das Amt des Bundeskanzlers gewählt. |
2006 | Fanmeile | Im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 |
2007 | Klimakatastrophe | Die Folgen von unkontrollierter globaler Erwärmung |
2008 | Finanzkrise | Globale Banken- und Finanzkrise als Teil der Großen Regression, die im Sommer 2007 als Immobilienkrise in den USA begann |
2009 | Abwrackprämie | Eine Prämie für Pkw-Halter, die ihr älteres Auto verschrotten ließen und gleichzeitig ein neues kauften |
2010 | Wutbürger | Aufkommen einer Protestkultur aus Enttäuschung über bestimmte politische Entscheidungen |
2011 | Stresstest | Durchführung zahlreicher derartiger Tests in verschiedenen Bereichen (v. a. Banken, Atomkraftwerke, Stuttgart 21) |
2012 | Rettungsroutine | Das Wort wurde nahezu nie verwendet, soll aber beschreiben, dass „alle paar Wochen […] neue (Rettungs-)Pakete geschnürt“ wurden. |
2013 | GroKo | Die Abkürzung „GroKo“ steht für die Große Koalition aus Union und SPD. |
2014 | Lichtgrenze | Bezieht sich auf die Lichtinstallation zum Anlass der Feierlichkeiten „25 Jahre Mauerfall“ in Berlin. |
2015 | Flüchtlinge | Im Kontext der Migration von Menschen, die 2015 vor den Kriegen im Mittleren Osten nach Europa und insbesondere Deutschland flüchten. Diskutiert wurde von den Sprachwissenschaftlern auch die unterschiedliche Bewertung der Nachsilbe „-linge“ als Pejorativsuffix. |
2016 | postfaktisch | Kunstwort, das darauf verweist, dass es zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten geht und ein Teil der Bevölkerung bereit ist, auf den Anspruch auf Wahrheit zu verzichten, Tatsachen zu ignorieren und offensichtliche Lügen zu akzeptieren. |
2017 | Jamaika-Aus | Bezeichnet das Scheitern der Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition auf Bundesebene nach der Bundestagswahl 2017. |
2018 | Heißzeit | Begriff für den extremen Sommer 2018 und den Klimawandel. Außerdem ist „Heißzeit“ eine Wortbildung mit lautlicher Analogie zur „Eiszeit“. |
2019 | Respektrente | Aus sprachlicher Sicht handelt es sich um die Neubildung eines Hochwertwortes in der politischen Debatte, die der Selbstaufwertung durch Fremdaufwertung dient. |
2020 | Corona-Pandemie | „Die Zusammensetzung benennt das beherrschende Thema nahezu des gesamten Jahres.“ |
2021 | Wellenbrecher | „Das Wort steht für alle Maßnahmen, die getroffen wurden und werden, um die 4. Corona-Welle zu brechen.“ |
2022 | Zeitenwende | Das Wort wurde von Bundeskanzler Scholz verwendet. Der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 markiere eine „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinentes.“ Ursprünglich hatte er das Wort in seinem Buch „Hoffnungsland“ im Jahr 2017 im Vorwort verwendet – in einem etwas anderen Kontext. |
Unwort des Jahres
Das Unwort des Jahres wird seit 1994 jährlich von einer politisch und institutionell unabhängigen und ehrenamtlichen Jury bestimmt.
Jugendwort des Jahres
Das Jugendwort des Jahres wird seit 2008 jährlich von einer Jury unter Leitung des Langenscheidt-Verlags aus 15 in einer Internet-Abstimmung nominierten Kandidaten ausgewählt.
Jahr | Platzierung | Jugendwort des Jahres | Erklärung |
---|---|---|---|
2008 | 1. Platz | Gammelfleischparty | Party für Menschen über 30 Jahren, Ü30-Party |
2. Platz | Bildschirmbräune | Blässe von Computerfreaks | |
3. Platz | unterhopft sein | Lust auf Bier zu haben | |
2009 | 1. Platz | hartzen | Arbeitslos sein, „rumhängen“ |
2. Platz | bam | Variante von „cool“ | |
3. Platz | Bankster | Kombination aus Banker und Gangster | |
2010 | 1. Platz | Niveaulimbo | Ständiges Absinken des Niveaus, aus dem Ruder laufende Partys und sinnlose Gespräche unter Jugendlichen |
2. Platz | Arschfax | Unterhosenetikett, das hinten aus der Hose hängt | |
3. Platz | Egosurfen | Seinen eigenen Namen in Suchmaschinen im Internet eingeben | |
2011 | 1. Platz | Swag | Beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung |
2. Platz | (epic) Fail | Grober Fehler, misslungenes Vorhaben, Versagen, riesiger Fehler | |
3. Platz | guttenbergen | Abschreiben | |
2012 | 1. Platz | YOLO | Abkürzung von „you only live once“; Aufforderung, eine Chance zu nutzen |
2. Platz | FU! | vom Englischen „Fuck you“: 1. Scheiße, 2. Fick dich! | |
3. Platz | Yalla! | aus dem Arabischen: Los! Beeil dich! Lass uns gehen! Verschwinde! | |
2013 | 1. Platz | Babo | Boss, Anführer, Chef |
2. Platz | fame | Berühmt, toll, super | |
3. Platz | gediegen | Super, cool, lässig | |
2014 | 1. Platz | Läuft bei dir | Wenn jemand Erfolg oder Glück hat. „Du hast es drauf!“; cool, krass; wird auch ironisch genutzt |
2. Platz | Gönn dir! | Viel Spaß dabei! | |
3. Platz | Hayvan | Tier, Vieh, Lümmel, aus dem Türkischen und Arabischen | |
2015 | 1. Platz | Smombie | Ein Kofferwort aus den Begriffen „Smartphone“ und „Zombie“. Damit sind Menschen gemeint, die durch den ständigen Blick auf ihr Smartphone so stark abgelenkt seien, dass sie ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen würden. |
2. Platz | merkeln | abgeleitet von Angela Merkels Regierungsstil, nichts tun, keine Entscheidung treffen | |
3. Platz | rumoxidieren | Chillen, entspannen, abhängen; quasi nur atmen (Sauerstoff aufnehmen) | |
2016 | 1. Platz | fly sein | Etwas oder jemand geht besonders ab |
2. Platz | bae | before anyone/anything else, Bezeichnung für beste Freundin o. ä. | |
3. Platz | isso | „[es] ist so“, Zustimmung, Bekräftigung | |
2017 | 1. Platz | I bims | „Ich bin’s“ (in der sog. Vong-Sprache) |
2. Platz | napflixen | Nickerchen während eines Filmes; Kofferwort aus dem Englischen „nap“ (Nickerchen) und „Netflix“ | |
3. Platz | tinderjährig | alt genug sein, um Tinder nutzen zu dürfen; Ähnlichkeit zu „minderjährig“ | |
2018 | 1. Platz | Ehrenmann / Ehrenfrau | Mann/Frau, den/die eine ehrenhafte Gesinnung und Handlungsweise auszeichnet bzw. etwas Tolles, Gutes oder Besonderes für jemanden getan hat, freundlicher Mensch, „Gentleman“, „Lady“ |
2. Platz | glucose-haltig | süß; Glucose als Grundlage von Zucker, i. S. v. „Zucker-haltig“. | |
3. Platz | verbuggt | fehlerhaft, von englisch bug = Wanze, Ungeziefer (i. S. v. Programmfehler); Verwendung: „Du bist sau [= sehr/stark] verbuggt“, „Das Spiel ist total verbuggt“. | |
2019 | keine | – | Im Jahr 2019 fiel die Wahl aus. |
2020 | 1. Platz | lost | ahnungslos, verloren, verirrt von englisch lost = verloren, verschollen, verirrt; Verwendung: „Du bist / ich bin total lost“ |
2. Platz | cringe | Bezeichnung für etwas Peinliches, eine Situation oder Handlung einer Person, für die man sich fremdschämt. Von englisch cringe = zurückschrecken, erschaudern. | |
3. Platz | wild/wyld | Bezeichnung für eine Situation oder Handlung, die „zu wild“ ist und starke Emotionen auslöst, meint auch verrückt oder etwas Besonderes. Von englisch wild = wild, ungezügelt, ausgelassen. | |
2021 | 1. Platz | cringe | Bezeichnung für etwas Peinliches, eine Situation oder Handlung einer Person, für die man sich fremdschämt. Von englisch cringe = zurückschrecken, erschaudern. |
2. Platz | sus | Zustimmung, dass ein benannter Sachverhalt oder eine Situation verdächtig (englisch suspicious bzw. deutsch suspekt) ist. Ursprung ist wahrscheinlich das Online-Spiel Among Us. | |
3. Platz | sheesh | Mit dem Ausruf „Sheesh“ wird Erstaunen, Erschrecken oder auch „Genervtsein“ zum Ausdruck gebracht. Die enthaltene Emotion ist stark abhängig vom Kontext. Die Herkunft ist nicht sicher, vermutet wird unter anderem eine Abwandlung von „Jeez“, d. h. von Jesus. | |
2022 | 1. Platz | smash | Mit jemandem etwas anfangen, jemanden attraktiv finden; umgangssprachlich „mit jemandem Sex haben“. Von englisch smash = zertrümmern. |
2. Platz | bodenlos | Kontextabhängig, kann sowohl für ein negatives als auch positives Verhalten benutzt werden. | |
3. Platz | Macher | Ein „Macher“ ist jemand, der Dinge ohne Zögern umsetzt. |
Anglizismus des Jahres
Der Anglizismus des Jahres wird seit 2010 jährlich von der „Aktion Anglizismus des Jahres“ unter dem Gründer und Vorsitz von Anatol Stefanowitsch aus Vorschlägen ausgewählt, die Leser auf der Webseite der Aktion einreichen können. Das Siegerwort muss dabei ganz oder teilweise aus dem Englischen stammen, im jeweiligen Jahr erstmals im allgemeinen Sprachgebrauch zu beobachten sein und in den Augen der Jury eine wichtige Lücke im deutschen Wortschatz füllen. Die Aktion will damit zum besseren Verständnis von Lehnwörtern beitragen. Sie fand auch internationale Beachtung.
Jahr | Platzierung | Anglizismus des Jahres | Erklärung |
---|---|---|---|
2010 | 1. Platz | leaken | Anonymes Veröffentlichen geheimer Informationen |
2. Platz | entfrienden/entfreunden | Löschen einer Person aus den Facebook-Kontakten | |
3. Platz | Whistleblower | Person, die interne, geheime Informationen (zumeist Missstände) einer Organisation öffentlich macht | |
2011 | 1. Platz | Shitstorm | Welle der Entrüstung im Internet, besonders in sozialen Netzwerken |
2. Platz | Stresstest | Test, bei dem die Reaktion eines Systems auf Belastung gemessen wird | |
3. Platz | circeln | Jemanden im sozialen Netzwerk Google+ zu einer Kontaktliste hinzufügen | |
2012 | 1. Platz | Crowdfunding | Kapitalbeschaffung durch viele kleine Einzelbeträge über das Internet |
2. Platz | Hipster | Person, die sich gezielt dem kulturellen Mainstream verweigert und dies bewusst zeigt | |
3. Platz | Fracking | Technik zur Gewinnung von Erdgas und Erdöl | |
2013 | 1. Platz | -gate | Nachsilbe zur Bezeichnung von Skandalen |
2. Platz | Fake- | Unecht, gefälscht, unaufrichtig | |
3. Platz | Whistleblower | Geheimnisverräter (Publikumsliebling) | |
2014 | 1. Platz | Blackfacing | Das (als rassistisch interpretierte) Umschminken von weißen Schauspielern zu schwarzen Personen |
2. Platz | Big Data | Große (unüberschaubare) Datenmengen und deren Erfassungsmechanismen | |
3. Platz | Selfie | Digitales Selbstporträt (Publikumsliebling) | |
2015 | 1. Platz | Refugees Welcome | Flüchtlinge willkommen, siehe Willkommens- und Anerkennungskultur (Publikumsliebling) |
2. Platz | -(e)xit | Austritt/Ausschluss aus einer geopolitischen Einheit, Grexit, Brexit u. a. | |
3. Platz | spoilern | Wichtige Teile oder gar das Ende eines Buches, Films oder Videospiels verraten | |
2016 | 1. Platz | Fake News | Falschinformationen, Fehlerhafte Nachrichten (Publikumsliebling) |
2. Platz | Darknet | Nicht ohne weiteres zugängliches Netzwerk im Internet, auch als Metapher für die negativen Seiten des Internets verwendet | |
3. Platz | Hate Speech | Beiträge in sozialen Netzwerken, die zwischen Volksverhetzung und diskriminierender Beleidigung liegen | |
2017 | 1. Platz | Influencer | Online-Berühmtheiten, die Einfluss auf ihr Publikum ausüben, häufig genutzt für Instagram-Models (Publikumsliebling) |
2. Platz | Blockchain | kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen, „Blöcke“ genannt, die mittels kryptographischer Verfahren miteinander verkettet sind | |
3. Platz | nice | als Teil der Jugendsprache für „schön, gut, toll“ | |
2018 | 1. Platz | Gendersternchen | Genderzeichen zur geschlechtergerechten Schreibung bei abkürzender Beidnennung: Schüler*innen |
2. Platz | Framing | (Publikumsliebling) Prozess einer Einbettung von Ereignissen und Themen in Deutungsraster | |
3. Platz | nice | (Sonderpreis gesprochene Sprache) Teil der Jugendsprache für „schön, gut, toll“ | |
2019 | 1. Platz | […] for future | Phraseologismus, stammend vom Namen Klimaschutzbewegung Fridays for Future; zunächst benannten sich andere Bewegungen analog (z. B. Students for Future), später wurde die Phrase auch anderen Wörtern angehängt, um klimafreundliche Verhaltensweisen nahezulegen (etwa Silvester for future, Ferien for future) |
2. Platz | OK Boomer | Sarkastische Bezeichnung der Baby-Boomer-Generation (Publikumsliebling) | |
3. Platz | Deepfake | Auf neuronalen Netzwerken beruhende Technik zur Erzeugung oder Verfälschung statischer oder bewegter Bilder | |
2020 | 1. Platz | Lockdown | (zudem Publikumsliebling) Kombination von Ausgangsbeschränkungen, Einschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit und Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung einer Pandemie |
2. Platz | Social Distancing, Superspreader, Homeoffice, Homeschooling | Auswahl weiterer englischer Lehnwörter, die im Zuge der COVID-19-Pandemie eine wichtige Rolle gespielt haben | |
2021 | 1. Platz | boostern | Auffrischimpfung (Wiederholungsimpfung) der Grundimmunisierung im Rahmen der COVID-19-Pandemie. |
2022 | - | - | Für das Jahr 2022 wurde ohne Angabe von Gründen kein Anglizismus des Jahres gekürt. |
Das beste eingewanderte Wort
Im Jahr 2008 kürte eine Jury auf Initiative des Goethe-Instituts und des Deutschen Sprachrats hin das Wort „Tollpatsch“ zum besten eingewanderten Wort in der deutschen Sprache. Es wurden über 3500 Wort-Vorschläge aus 42 Sprachen eingesandt. Die Initiative fand in der deutschsprachigen Presse durchweg eine positive Resonanz. Matthias Wermke, Jury-Mitglied und Leiter der Dudenredaktion, äußerte, er glaube trotz solcher Importwörter nicht, „dass sich das Deutsche in 50 Jahren von der heute gesprochenen Sprache deutlich unterscheiden“ werde. Im deutschen Wortschatz habe es schon immer eingewanderte Wörter gegeben, und das Klagen über den Verfall der deutschen Sprache sei so alt wie die deutsche Sprache selbst.
Weitere Wörter des Jahres
In Deutschland fanden oder finden folgende weitere hier nicht aufgelistete Wort-Aktionen statt:
- Schönstes deutsches Wort (mit Abschnitt zum Schönsten bedrohten Wort)
- Plattdeutsches Wort des Jahres
Literatur
- Jochen A. Bär (Hrsg.): Von „aufmüpfig“ bis „Teuro“. Die „Wörter der Jahre“ 1971–2002. Dudenverlag, Mannheim / Leipzig / Wien / Zürich (Thema Deutsch 4), 2003, ISBN 3-411-04201-X.
- Heidi Friemuth: Altenplage / Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz Deutsches Unwörterbuch. Gute Gesellschaft, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-9809429-6-6.
- Oliver Mayer: Das „Wort des Jahres“ im Kontext politischer und gesellschaftlicher Ereignisse. In: Studien zur deutschen Literatur und Sprache (Japanische Gesellschaft für Germanistik, Sektion Tokai). Nr. 43, 2011, S. 89–95. Volltext des Artikels.
- Wörter erzählen Geschichte. Ein zeitgeschichtliches Ratespiel der Worte des Jahres. Konzipiert und gestaltet von Studierenden der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg. Edition Büchergilde, Frankfurt am Main 2011. EAN 4260118010469.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wort des Jahres
- ↑ Nina Janich: Unwort des Jahres 2011: Döner-Morde. (PDF; 457 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Sprachkritische Aktion UNWORT DES JAHRES, 17. Januar 2012, archiviert vom am 31. Januar 2012; abgerufen am 17. Januar 2012.
- ↑ faz.net
- ↑ GroKo ist Wort des Jahres 2013.
- ↑ Nina Janich: Pressemitteilung: Wahl des 24. „Unworts des Jahres“. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres, 13. Januar 2015, archiviert vom am 13. Januar 2015; abgerufen am 13. Januar 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 1 2 Gesellschaft für deutsche Sprache, Pressemitteilung: GfdS wählt „Respektrente“ zum Wort des Jahres 2019. In: GfdS.de. 29. November 2019, abgerufen am 3. Dezember 2020.
- 1 2 Gesellschaft für deutsche Sprache, Pressemitteilung: GfdS wählt „Corona-Pandemie“ zum Wort des Jahres 2020. In: GfdS.de. 30. November 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
- ↑ Klimaterroristen ist das Unwort des Jahres 2022 In: spiegel.de
- ↑ Die Zeit vom 1. Mai 1987, online.
- ↑ Gerhard Müller, Anja Steinhauer: Wörter des Jahres 1995. Bemerkungen zur Gegenwartssprache. In: Der Sprachdienst. 40 (1996), S. 3.
- ↑ Krisenrhetorik – „Rettungsroutine“ ist Wort des Jahres; in SPON vom 14. Dezember 2012, online
- ↑ GroKo ist Wort des Jahres 2013.
- ↑ n-tv.de
- ↑ Gesellschaft für deutsche Sprache, Pressemitteilung: GfdS wählt „Corona-Pandemie“ zum Wort des Jahres 2020. In: GfdS.de. 3. Dezember 2021, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ GfdS wählt »Zeitenwende« zum Wort des Jahres 2022 | GfdS. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
- ↑ Geschichte – Unwort des Jahres. Abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ Jugendsprache unplugged www.jugendwort.de
- ↑ Jugendwort des Jahres „Gammelfleischparty“ und „Computerbräune“, Süddeutsche Zeitung, 12. Dezember 2008
- ↑ „Niveaulimbo“ ist Jugendwort des Jahres. In: Spiegel Online am 29. November 2010.
- ↑ Das Jugendwort des Jahres ist gewählt! jugendwort.de, abgerufen am 5. Dezember 2011.
- ↑ Das Jugendwort des Jahres 2012. jugendwort.de, abgerufen am 26. November 2012.
- ↑ Das Jugendwort des Jahres ist gewählt! jugendwort.de, abgerufen am 10. Dezember 2012.
- ↑ Yalla!: Alles zu Bedeutung, Übersetzung und mehr. giga.de, abgerufen am 16. Juli 2018.
- ↑ Das Jugendwort des Jahres 2013. jugendwort.de, abgerufen am 25. November 2013.
- ↑ Das Jugendwort des Jahres 2014. jugendwort.de, abgerufen am 25. November 2014.
- ↑ Das Jugendwort des Jahres 2015. jugendwort.de, abgerufen am 13. November 2015.
- ↑ Sprache: Jugendwort des Jahres 2016 ist „fly sein“. In: Spiegel Online. 18. November 2016, abgerufen am 18. November 2016.
- ↑ I bims ist „Jugendwort des Jahres 2017“. 17. November 2017, abgerufen am 17. November 2017.
- ↑ „I bims“ ist „Jugendwort des Jahres 2017“. 17. November 2017, abgerufen am 17. November 2017.
- ↑ Deutsche Sprache: „I bims“ ist Jugendwort des Jahres. In: Spiegel Online. 17. November 2017, abgerufen am 17. November 2017.
- ↑ Sprache: Vong diesem Mann her kommt 1 neue Sprache. In: welt.de. 13. Juni 2017, abgerufen am 17. November 2017.
- ↑ Online-Abstimmung: „Geht fit“ oder „napflixen“ – das Jugendwort 2017 wird gekürt. In: shz.de. 17. November 2017, abgerufen am 17. November 2017.
- ↑ Was wird das Jugendwort 2017? In: freundin.de. 17. November 2017, abgerufen am 17. November 2017.
- ↑ Jugendwort des Jahres 2018. In: Langenscheidt Online. 2018, abgerufen am 27. November 2018: „Gentleman, Lady“
- ↑ Traditionelle Wahl fällt aus – Kein „Jugendwort des Jahres“ 2019. In: ZDF heute. 17. Oktober 2019, archiviert vom ; abgerufen am 20. Oktober 2019.
- ↑ Langenscheidt: Aus für Wahl zum Jugendwort, Nürnberger Nachrichten, 18. Oktober 2019.
- ↑ Jugendwort des Jahres 2020 | Langenscheidt. Abgerufen am 3. September 2020.
- ↑ Jugendwort des Jahres 2021. (Nicht mehr online verfügbar.) Langenscheidt, ehemals im ; abgerufen am 25. Oktober 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
- ↑ Abstimmung des Langenscheidt-Verlages: Jugendwort des Jahres ist „Smash“. In: MDR.de. 25. Oktober 2022, abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ Webseite der Aktion Anglizismus des Jahres (Memento vom 10. Februar 2014 im Internet Archive)
- ↑ German language finds English voice. In: The Guardian. 1. Februar 2011.
- ↑ „Leaken“ fühlt sich im Deutschen wohl. In: Der Tagesspiegel. 1. Februar 2011.
- ↑ „Shitstorm“ ist Anglizismus des Jahres. In: Handelsblatt. 13. Februar 2012.
- ↑ „Crowdfunding“ ist Anglizismus des Jahres. In: Der Tagesspiegel. 5. März 2013.
- ↑ Anglizismus des Jahres, Jury, Berlin, 28. Januar 2014 (Memento vom 31. Januar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Anglizismus des Jahres, Jury, Berlin, 27. Januar 2015 (Memento vom 30. Januar 2015 im Internet Archive)
- ↑ Anglizismus des Jahres 2015 (Memento vom 26. Januar 2016 im Internet Archive), 26. Januar 2016
- ↑ Anglizismus des Jahres 2016, Januar 2017
- ↑ Anglizismus des Jahres 2017 (Memento vom 30. Januar 2018 im Internet Archive), Januar 2018
- ↑ Anglizismus des Jahres 2018, Januar 2019
- ↑ Anglizismus des Jahres 2019. In: anglizismusdesjahres.de. Abgerufen am 29. Mai 2020.
- ↑ Anglizismus des Jahres: 2020. Anatol Stefanowitsch, abgerufen am 29. August 2021.
- ↑ Wörter mit Migrationshintergrund, Goethe-Institut, 2008.
- ↑ Zum Beispiel: Frisch preisgekrönt: Das beste eingewanderte Wort, Spiegel Online, 25. April 2008.
- ↑ "Tohuwabohu" ist Kandidat für bestes "Import-Wort". In: Der Tagesspiegel. 22. April 2008, abgerufen am 30. April 2019.