Arlesheim
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft (BL)
Bezirk: Arlesheim
Einwohnergemeinde: Arlesheimi2w1
Postleitzahl: 4144
frühere BFS-Nr.: 2763
Koordinaten:613743 / 260316
Höhe: 334 m ü. M.
Höhenbereich: 270–617 m ü. M.
Fläche: 6,93 km²
Einwohnerdichte: 1338 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
20,2 %
(31. Dezember 2022)
Website: www.arlesheim.ch

Dorfkern im Morgenlicht

Lage der Gemeinde
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Arlesheim (Basellanddeutsch: Arlese [ˈɑːʀləsə]) ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Bezirks Arlesheim des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.

Arlesheim zählt zu den wohlhabenderen Vororten der Stadt Basel und gilt gemeinhin als bevorzugte Wohn- und Villengemeinde des Kantons.

Geographie

Arlesheim liegt auf 335 m ü. M. zwischen der Birs und dem Berg Gempen an dessen Flanke im Birseck. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 6,94 km², davon sind 53 % Wald, 35 % Siedlungen, 11 % Landwirtschaftszonen und 1 % unproduktive Flächen.

Arlesheim grenzt an die Basel-Landschaftlichen Gemeinden Reinach, Münchenstein und Muttenz sowie die solothurnischen Gemeinden Dornach und Gempen.

Geschichte

Zu Arlesheim gehören die Ermitage- und Hollenberg-Höhlen sowie der «Hohle Felsen», die Ruine Birseck, in welchen Skelette, Werkzeuge, Mahlsteine und Schmuck aus der Alt-, Mittel-, und der Jungsteinzeit gefunden wurden. 1239 kam «Arlisheim» zum Fürstbistum Basel.

Zwischen 1529 und 1581 war es zwischenzeitlich reformiert, wechselte aber wieder zum alten Glauben zurück. 1679 wurde das Domkapitel von Basel beziehungsweise Freiburg im Breisgau nach Arlesheim verlegt. Errichtet wurden der Dom und die Domherrenhäuser.

Am 10. August 1792 übergab General Biron im Namen der französischen Nation den Bewohnern des Bistums die Vollmacht, den Landesherrn zu entsetzen und sich eine neue Verfassung zu geben. Eine Nationalversammlung in Pruntrut proklamierte die «Raurachische Republik». Damit schwand der weltliche Besitz und Einfluss des Bischofs. Das Domkapitel zu Arlesheim wurde aufgelöst, die Domkirche und die Stiftshäuser an die Meistbietenden versteigert.

Arlesheim gehörte nun für 22 Jahre zu Frankreich und erlebte den Aufstieg und Niedergang des «grossen Kaisers» Napoleon I. Es wurde im Wiener Kongress von 1814/15 dem alten Kanton Basel zugeschlagen. Die Arlesheimer Bürger setzten sich 1832 für die Kantonstrennung ein, daher gehören sie seit 1833 zum Halbkanton Basel-Landschaft, und Arlesheim wurde Bezirkshauptort.

Seit 1921 besteht in Arlesheim das weltweit erste anthroposophische Spital, die Ita-Wegman-Klinik.

Wappen

Blauer Adlerflügel auf weissem Hintergrund.

Dies war das Zeichen der Herren von Üsenberg, welche im Mittelalter die Vogtei Birseck besassen.

Bevölkerung

33 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch und 31 % reformiert. Der Ausländeranteil beträgt 19,5 %.

Sehenswürdigkeiten

  • Barocke Domkirche, 1681 fertiggestellt, mit einer Orgel von Johann Andreas Silbermann aus dem Jahre 1761. Von 1812 bis 1823 war der Musiker Martin Vogt Organist in der Domkirche.
  • Reformierte Kirche, in den Jahren 1679 bis 1681 als strenger und einfacher Barockbau errichtet
  • Schloss Birseck, beim Basler Erdbeben von 1356 zerstört, danach wiederaufgebaut. 1793 wurde es geplündert und von Revolutionären in Brand gesetzt. 1812 wurde es teilweise wiederaufgebaut.
  • Burg Reichenstein, beim Basler Erdbeben von 1356 zerstört, 1933 wiederaufgebaut.
  • Eremitage in Arlesheim, im Jahre 1785 angelegter englischer Landschaftspark mit Grotten, Weihern und einer Einsiedelei.
  • Domplatz, mit dem Domplatzbrunnen von 1680 und den Domherrenhäusern. Heute befinden sich hier Bezirksgericht, Bezirksschreiberei und Bezirksstatthalteramt.

Wirtschaft

Arlesheim ist international bekannt durch die 1921 gegründete und damit weltweit erste anthroposophische Klinik, die heute nach ihrer Gründerin Ita Wegman benannt ist. Ebenfalls ist die Firma Weleda im Ort ansässig. Sie produziert anthroposophische Arzneimittel und ist weltweit bekannt.

Verkehr

Arlesheim ist sehr gut erschlossen mit dem öffentlichen Nahverkehr. So besitzt die Gemeinde zusammen mit der Gemeinde Dornach einen Bahnhof an der Jurabahn und wird halbstündlich durch die S-Bahn-Linie 3 bedient, welche zwischen Basel und Laufen verkehrt. Die BLT-Tramlinie 10, welche über Münchenstein führt, verbindet Arlesheim mit der Stadt Basel.

Eine Buslinie stellt zudem eine Verbindung mit dem Bahnhof Dornach-Arlesheim und Reinach sicher.

Mittels der Ausfahrt Arlesheim-Industrie an der H18 ist das Dorf auch an das schweizerische Schnellstrassennetz (A2) angeschlossen.

Persönlichkeiten

Bilder

Literatur

  • Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band I: Der Bezirk Arlesheim, mit Kantonseinleitung. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 57). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1969.
  • Hans Rudolf Heyer: Die Eremitage in Arlesheim. In: Schweizerische Kunstführer GSK. Band 672, Bern 2000, ISBN 3-85782-672-X.
  • Fredy Th. Spirig: Der Ortsname Arlesheim. In: Baselbieter Heimatblätter, Organ der Gesellschaft für Baselbieter Heimatforschung, Bd. 33, 1968, Heft 1, S. 225–232 (Digitalisat).
Commons: Arlesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Paul Gutzwiller, Brigitta Strub: Arlesheim. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. Oktober 2011, abgerufen am 4. September 2018.
  5. Die kleine Kathedrale – Der Arlesheimer Dom in Bild, Text und Ton (Memento vom 6. März 2016 im Internet Archive), arlesheim-dom.org, abgerufen am 22. September 2011.
  6. Hans-Rudolf Heyer: Reformierte Kirche Arlesheim. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 181). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1976, ISBN 978-3-85782-181-3.
  7. Matthias Walter, Sabine Sommerer: Die reformierte Kirche in Arlesheim. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 914, Serie 92). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2012, ISBN 978-3-03797-069-0.
  8. Reformierte Kirche auf wandererarlesheim.twoday.net
  9. Die Ermitage von Arlesheim. Führungen durch den grössten englischen Landschaftsgarten der Schweiz – Ermitage Arlesheim: Führungen, ermitage-arlesheim.info, abgerufen am 22. September 2011.
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