Bärbel Kramer (* als Bärbel Krebber am 26. März 1948 in Mülheim an der Ruhr) ist eine deutsche Papyrologin.

Bärbel Kramer besuchte von 1954 bis 1966 die Schule in Köln und studierte ab dem Wintersemester 1966/67 Klassische Philologie und Romanistik an der Universität zu Köln und der Eberhard Karls Universität Tübingen. In Köln wurde sie im Juli 1971 bei Ludwig Koenen mit einer Dissertation zum Thema Didymos der Blinde. Kommentar zum Ecclesiastes (Tura-Papyrus). Teil 4: Kommentar zu Ecclesiastes Kapitel 7–8,8 promoviert, das Staatsexamen in Klassischer Philologie folgte im November des Jahres. Von Oktober 1971 bis Ende 1974 war Kramer am Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln beschäftigt, zunächst als Wissenschaftliche Hilfskraft, dann als Verwalterin einer Assistentenstelle und schließlich als Wissenschaftliche Assistentin. Seit 1973 ist sie mit Johannes Kramer verheiratet. Zum Beginn des Jahres 1975 wechselte sie als Wissenschaftliche Angestellte an die ebenfalls an der Kölner Universität angesiedelte Arbeitsstelle für Papyrologie der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Im Februar 1982 wurde Kramer Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Papyrologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Die Habilitation erfolgte 1991 in Heidelberg. Am 3. Juli hielt sie ihre Antrittsvorlesung und erhielt die Venia Legendi für Griechische und Lateinische Papyrologie. 1993 vertrat sie eine C 3-Professur für Papyrologie an der Universität Trier, im August wurde sie dort zur Universitätsprofessorin ernannt. 1997/98 war Kramer Prodekanin ihres Fachbereiches, 1998 bis 2001 Dekanin, 2004 bis 2008 war sie erneut Prodekanin. Seit 2013 ist sie im Ruhestand.

Kramer bearbeitete unter anderem Papyri der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und der Heidelberger wie auch der Kölner Papyrussammlungen. Seit 1993 gibt sie das Archiv für Papyrusforschung mit heraus. Von 1995 bis 2003 fungierte Kramer als Mitglied des Comité international de papyrologie der Association Internationale de Papyrologues, seit 1999 ist sie Mitglied der Kommission Papyrus-Editionen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Schriften

  • Herausgeberin mit Dieter Hagedorn: Griechische Papyri der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Habelt, Bonn 1984, ISBN 3-7749-2078-8 (Papyrologische Texte und Abhandlungen, Band 31).
  • Herausgeberin mit Dieter Hagedorn: Griechische Texte der Heidelberger Papyrussammlung (P. Heid. IV). Winter, Heidelberg 1986, ISBN 3-533-03821-1 und ISBN 3-533-03822-X (Veröffentlichungen aus der Heidelberger Papyrus-Sammlung, N.F., Nr. 5).
  • Herausgeberin mit Dieter Hagedorn: Griechische Papyri der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (P. Hamb. IV). Teubner, Stuttgart-Leipzig 1998, ISBN 3-519-07537-7 (Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete, Beiheft 4).
  • Herausgeberin mit Claudio Gallazzi und Salvatore Settis: Il papiro di Artemidoro (P.Artemid.). LED - Edizioni Universitarie di Lettere Economia e Diritto, Milano 2008, ISBN 978-88-7916-380-4.

Literatur

  • Raimar Eberhard, Holger Kockelmann, Stefan Pfeiffer und Maren Schentuleit (Hrsg.): „...vor dem Papyrus sind alle gleich!“ Papyrologische Beiträge zu Ehren von Bärbel Kramer. de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-020645-6 (Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete, Beiheft 27).
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