Lüneburg
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Kreuzungsbahnhof
Bauform Inselbahnhof
Bahnsteiggleise 7
Abkürzung ALBG
IBNR 8000238
Preisklasse 2
bahnhof.de Lüneburg
Architektonische Daten
Baustil Spätklassizismus (Westbf)
Lage
Stadt/Gemeinde Lüneburg
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 15′ 0″ N, 10° 25′ 11″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Niedersachsen
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Der Bahnhof Lüneburg besteht aus den beiden ehemals eigenständigen Bahnhöfen der Hansestadt Lüneburg. Lüneburg Ost ist heute der eigentliche Bahnhof, Lüneburg West nur noch Bahnhofsteil. Beide Empfangsgebäude stehen einander gegenüber auf dem Bahnhofsvorplatz zwischen den Bahnhofsteilen.

Anlage

Der Bahnhof besteht eigentlich aus zwei Bahnhöfen mit je einem eigenen Empfangsgebäude, die sich durch die Bahnhofstraße getrennt gegenüberliegen.

Der Bahnhofsteil Lüneburg West liegt an der Strecke Wittenberge–Buchholz. Das Empfangsgebäude in aufwändiger spätklassizistischer Architektur wird inzwischen als Spielhalle genutzt. Der Hausbahnsteig wird durch die Gleisnummern 6 und 7 unterteilt, dort fahren die Regionalbahn-Züge von und nach Hamburg und Dannenberg.

Der Bahnhofsteil Lüneburg Ost hat ein etwas schlichteres Gebäude, das auch heute noch als Empfangsgebäude genutzt wird. Außer dem Hausbahnsteig sind noch zwei Bahnsteige mit je zwei Gleisen vorhanden, ein dritter Bahnsteig östlich davon wurde jahrelang nicht genutzt und ist in den 2010er Jahren entfernt worden.

Südlich des Personenbahnhofs liegt der Güterbahnhof. Bis Mitte 1960 befand sich östlich davon auf der gegenüberliegenden Seite der Gleise das Bahnbetriebswerk Lüneburg. Die Anlagen des Betriebswerkes wurden bis zur Neugestaltung des Bahnhofsbereiches zwischen 1994 und 2002 noch zum Abstellen von Schienenfahrzeugen genutzt.

Zudem befand sich südlich der Bahnhof Lüneburg Süd der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE). Dieser wurde nahezu komplett zurückgebaut sowie teilweise überbaut und lässt sich heute nur noch durch einen Fußweg erahnen, der an ähnlicher Stelle (jedoch einige Meter höher) verläuft.

Des Weiteren gab es in Lüneburg noch den Bahnhof Lüneburg Nord der OHE an der Strecke nach Lübeck.

Ausstattung

Der Bahnhof verfügt neben einem eigenen Park & Ride-Parkhaus auch über zwei Fahrradparkhäuser, eine automatisierte Fahrradleihstation des StadtRAD Lüneburg sowie eine Kiss & Ride-Anlage. Des Weiteren schließt sich an den Bahnhof der ZOB Lüneburg sowie ein Taxenstand an.

Kunst im Bahnhof

Der Bardowicker Maler Hugo Friedrich Hartmann (1870–1960) malte 1939 zwei große Wandbilder in der Wartehalle des Ostbahnhofs. Ein Bild zeigt eine Heidelandschaft, das andere eine Lüneburger Stadtansicht nach einem Kupferstich aus der Topographia Germaniae von Matthäus Merian dem Älteren.

Strecken

Der Ostbahnhof liegt an der Hauptstrecke von Hannover nach Hamburg und wird sowohl von Zügen der Deutschen Bahn AG als auch der Metronom Eisenbahngesellschaft angefahren. Neben Regionalzügen halten in Lüneburg auch Intercity- und Intercity-Express-Züge.

Ebenfalls vom Ostbahnhof aus führt die Strecke nach Lübeck über Lauenburg/Elbe und Büchen sowie die Strecke nach Bleckede.

Durch den Westbahnhof verläuft die ehemals durchgehende Strecke von Wittenberge nach Buchholz, diese ist heute eine eingleisige Stichbahn nach Dannenberg Ost, genannt „Wendlandbahn“, die durch die auf ihr stattfindenden Atommüll-Transporte zum Atommülllager Gorleben bekannt wurde. Daneben gibt es vom Westbahnhof einen Anschluss an die Strecke nach Soltau Süd.

Die Osthannoverschen Eisenbahnen betrieben die untereinander nur indirekt und über Gleisanlagen der DB Netz AG verbundenen Strecken nach Bleckede und Soltau im Güter- und Ausflugsverkehr. Während Personenzüge aus Bleckede bereits ab 1960 statt im OHE-Bahnhof Lüneburg Nord im Ostbahnhof endeten, war der Endpunkt der Personenzüge aus Soltau stets der einen Kilometer entfernt gelegene Bahnhof Lüneburg Süd, ein Einführungsvertrag für Züge in den Westbahnhof wurde erst zwischen DB AG und OHE geschlossen. Der fahrplanmäßige OHE-Personenverkehr nach Bleckede und nach Soltau wurde am 21. Mai 1977 eingestellt.

Verkehrsanbindung

Der Bahnhof wird von ICE-Zügen und vereinzelt von IC-Zügen der DB Fernverkehr wie auch von Nahverkehrszügen von DB Regio, metronom und erixx bedient.

Linie Linienverlauf Takt (min) EVU Fahrzeugmaterial
ICE 11 MünchenStuttgartFrankfurt (Main)GöttingenHannoverLüneburgHamburg einzelne Züge nachts DB Fernverkehr AG ICE 1, ICE 4
ICE 20 Hamburg-Altona Lüneburg – Hannover Kassel-Wilhelmshöhe Fulda – Frankfurt (Main) Wiesbaden einzelne Züge DB Fernverkehr AG ICE 1, ICE 4
ICE 25 München – Nürnberg – Fulda – Hannover – Lüneburg – Hamburg einzelne Züge DB Fernverkehr AG ICE 2, ICE 4
ICE 26 Stralsund – Hamburg – Lüneburg – Hannover – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Karlsruhe 120 DB Fernverkehr AG ICE T
RE 3 (Hannover – Celle –) UelzenLüneburg – Hamburg 60 (120) metronom Bombardier Traxx + Bombardier Doppelstockwagen
RE 83 LüneburgBüchenLübeck FlughafenLübeck (– Kiel) 60 erixx Holstein Alstom Coradia LINT 41
RB 31 Lüneburg – Winsen (Luhe) – Maschen – Hamburg-Harburg – Hamburg 60 metronom Bombardier Traxx + Bombardier Doppelstockwagen
RB 32 Lüneburg – Dahlenburg – Dannenberg Ost 180 erixx Alstom Coradia LINT 54
Stand: 11. Dezember 2022

Tarif

Stadt und Landkreis Lüneburg sind seit Dezember 2004 Teil des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV). Der Niedersachsentarif kommt bei Verbindungen zur Anwendung, die vollständig in seinem Gebiet liegen, die aber nicht vollständig in dem des HVV liegen. Hierbei kann im Vor- bzw. Nachlauf der Busverkehr in der Hansestadt Lüneburg und einzelnen umliegenden Gemeinden (HVV-Tarifbereich 807) genutzt werden.

Durch seine Nähe zu Hamburg und seine verkehrsgünstige Lage ist Lüneburg leicht erreichbar, die Fahrtzeit zum Hamburger Hauptbahnhof beträgt etwa 30 Minuten.

Commons: Lüneburg train station – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Architektenkammer Niedersachsen (Hrsg.): Tag der Architektur 2003. Hannover 2003, S. 68 (PDF (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; 2,48 MB)
  2. Matthias Fuhrmann (Hrsg.): Das Bw Lüneburg. In: Deutsche Bahnbetriebswerke und der Triebfahrzeugpark der deutschen Eisenbahnen von 1920 bis heute. GeraNova Zeitschriften-Verlag, München, ISSN 0949-2119
  3. Beförderungsbedingungen Niedersachsentarif, gültig ab 14.06.2020. Anlage 3a: Übersicht über die integrierte Anschlussmobilität im Relationsbartarif.
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