Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 27′ N,  47′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wetteraukreis
Höhe: 186 m ü. NHN
Fläche: 31,63 km2
Einwohner: 5832 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 184 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35516
Vorwahlen: 06033, 06004
Kfz-Kennzeichen: FB, BÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 015
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 22
35516 Münzenberg
Website: www.muenzenberg.de
Bürgermeisterin: Isabell Tammer (FWG)
Lage der Stadt Münzenberg im Wetteraukreis

Münzenberg ist eine Stadt im südhessischen Wetteraukreis.

Geografie

Münzenberg liegt am Nordrand der Wetterau auf einer Höhe von 202 m ü. NN, 7,5 km nordöstlich von Butzbach, und wird von der Wetter durchflossen. Münzenberg besteht aus den Stadtteilen Gambach, Münzenberg, Ober-Hörgern und Trais.

Münzenberg grenzt im Norden an die Stadt Pohlheim, im Osten an die Städte Lich und Hungen (alle drei im Landkreis Gießen), im Südosten an die Gemeinde Wölfersheim, im Süden an die Gemeinde Rockenberg und im Westen an die Stadt Butzbach (alle drei im Wetteraukreis).

Geschichte

Mittelalter

Das Dorf Münzenberg entstand als Siedlung um die Burg Münzenberg, die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts für Kuno I. von Hagen-Arnsburg, der sich spätestens seit 1156 nach der Burg Kuno I. von Münzenberg nannte, erbaut wurde. 1245 wurden der Siedlung Stadtrechte verliehen.

Münzenberg gehörte 1255 als Allod zur Münzenberger Erbschaft, dem Nachlass Ulrichs II. von Münzenberg. Die Münzenberger Erbschaft wurde zwischen sechs seiner Schwestern geteilt, aber als Kondominat gemeinsam weiter verwaltet. So erhielten zunächst je einen Anteil:

Die Rechte an den Anteilen – und damit die Herrschaftsrechte über Münzenberg – wurden weiter vererbt und zum Teil auch verkauft, so dass sich immer wieder unterschiedliche Eigentümergemeinschaften bildeten. Die einzelnen Eigentümer integrierten ihren jeweiligen Anteil in Verwaltungsstrukturen der jeweils eigenen Herrschaft, in der Herrschaft und späteren Grafschaft Hanau war der Anteil z. B. dem dortigen Amt Münzenberg zugeordnet, in der Grafschaft Stolberg-Roßla dem dortigen Amt Ortenberg. Die Zuordnung der Anteile zu einzelnen Eigentümern entwickelte sich folgendermaßen:

Zeitraum Herren Bemerkungen
1255–1256 Adelheid 1/6
⚭ Reinhard I. von Hanau
Isengard 1/6
⚭ Philipp I. von Falkenstein
Mechthild 1/6
⚭ Engelhard von Weinsberg
Irmengard 1/6
⚭ Konrad von Weinsberg
Agnes 1/6
⚭ Konrad von Schöneberg
Hedwig 1/6
⚭ Heinrich von Pappenheim
Aufteilung des Erbes auf sechs verheiratete Töchter
1256–1272 Herrschaft Hanau 1/6 Falkenstein 3/6 Schöneberg 1/6 Pappenheim 1/6 Falkenstein erwarb 1256 die beiden Weinsberger Anteile.
1272–1286 Herrschaft Hanau 1/6 Falkenstein 4/6 Pappenheim 1/6 Falkenstein erwarb 1272 den Schöneberger Anteil.
1286–1418 Herrschaft Hanau 1/6 Falkenstein 5/6 Falkenstein erwarb 1286 den Pappenheimer Anteil.
1418–1420 Herrschaft Hanau 8/48 Eppstein 20/48 1418–1420 Solms-Braunfels (ungeteilt) 20/48 1418 erloschen die Falkensteiner. Ihr Anteil fiel zu gleichen Teilen an Solms und Eppstein.
1420–1433 Herrschaft und Grafschaft Hanau 8/48 Eppstein 20/48 Solms-Braunfels (neuer Zweig)15/48 Solms-Lich 5/48 Der Solmser Anteil wurde bei der Teilung des Hauses Solms 1420 im Verhältnis 3:1 zwischen den neuen Linien Braunfels und Lich geteilt.
1433–1458 Grafschaft Hanau 8/48 1433–1507 Eppstein-Münzenberg und Eppstein-Königstein 20/48 Solms-Braunfels 15/48 Solms-Lich 5/48 Das Haus Eppstein teilte sich in zwei Linien.
1458–1507 Grafschaft Hanau-Münzenberg 8/48 1433–1507 Eppstein-Münzenberg und Eppstein-Königstein 20/48 Solms-Braunfels 15/48 Solms-Lich 5/48 Das Haus Hanau teilte sich 1458 in zwei Linien. Die Münzenberger Anteile kommen an Hanau-Münzenberg. Die andere Linie ist Hanau-Babenhausen, später -Lichtenberg
1507–1535 Grafschaft Hanau-Münzenberg 8/48 1507–1535 Eppstein-Königstein 20/48 Solms-Braunfels 15/48 Solms-Lich 5/48 1507 trat der letzte männliche Vertreter des Zweiges von Eppstein-Münzenberg (erloschen 1522) seine Rechte gegen eine Pension an den Zweig von Eppstein-Königstein (erloschen 1535) ab.
1535–1548 Grafschaft Hanau-Münzenberg 8/48 1535–1581 Stolberg-Königstein 20/48 Solms-Braunfels

15/48

bis 1548 Solms-Lich 5/48 Erbe war der Sohn der Schwester des letzten Grafen von Königstein aus dem Hause Eppstein. Die Eppsteiner Anteile kamen an das Haus Stolberg, aus dem zwei Brüder die kurzlebige Linie Stolberg-Königstein 1535–1581 bildeten.
1548–1581 Grafschaft Hanau-Münzenberg 8/48 1535–1581 Stolberg-Königstein 20/48 Solms-Braunfels 15/48 ab 1548 Solms-Laubach 5/48 Die Solmser Linie Lich teilte sich 1548, es entsteht die Linie Laubach
1581–1642 Grafschaft Hanau-Münzenberg8/48 Mainz 10/48 1581–1677 Stolberg-Wernigerode 10/48 bis 1602 Solms-Braunfels, ab 1602 Solms-Greifenstein 15/48 Solms-Laubach 5/48 1581 Mit dem Erlöschen der Linie Stolberg-Königstein besetzte Kurmainz Königstein. Vom Eppsteiner Anteil blieb dem Hause Stolberg nur die Hälfte, die andere hatte Kurmainz als erledigtes Reichslehen kassiert. Vergleich 1590. 1602 teilte sich die Linie Solms-Braunfels in drei Zweige.
1642–1677 Grafschaft Hanau-Lichtenberg8/48 Mainz 10/48 1581–1677 Stolberg-Wernigerode10/48 bis 1602 Solms-Braunfels, ab 1602 Solms-Greifenstein 15/48 Solms-Laubach 5/48 1642 erlischt Hanau-Münzenberg und fällt an Hanau-Lichtenberg. Nur kurzfristig wieder selbständig, fällt kurz darauf wieder an den Bruder.
1677–1684 Grafschaft Hanau-Lichtenberg8/48 Mainz 10/48 1677–1684 Stolberg-Gedern 10/48 Solms-Greifenstein 15/48 Solms-Laubach 5/48 Die Linie zu Gedern spaltete sich erst 1677 von Stolberg-Wernigerode ab.
1684–1736 Grafschaft Hanau-Lichtenberg 18/48 Stolberg-Gedern 10/48 Solms-Greifenstein 15/48
ab 1693 Solms-Braunfels
Solms-Laubach 5/48 1684 trat Mainz seinen Anteil im Rahmen eines Gebietstausches an Hanau ab. 1693 stirbt Solms-Braunfels aus, Solms-Greifenstein übernimmt.
ab 1736 Landgrafschaft Hessen-Kassel 18/48 Stolberg-Gedern 10/48 Solms-Braunfels 15/48 Solms-Laubach 5/48 1736 erbte die Landgrafschaft Hessen-Kassel die Grafschaft Hanau-Münzenberg von Hanau-Lichtenberg, siehe hier. Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg fällt an Hessen-Darmstadt.

Bereits ab 1183 werden Kleriker im Ort erwähnt, aber erst 1376 trennte sich die Ortsgemeinde von der Mutterkirche in Trais und wurde eine eigenständige Pfarrei. Das Patronat der Kirche lag anteilig bei der Ganerbschaft, den Rechtsnachfolgern der Münzenberger Erbschaft. Die Gemeinde gehörte zur Diözese Mainz. Kirchliche Mittelbehörde war das Archidiakonat von St. Maria ad Gradus in Mainz, Dekanat Friedberg.

Verschiedene Klöster unterhielten in Münzenberg Wirtschaftshöfe, so das Kloster Arnsburg, das Dominikanerkloster in Frankfurt und das Antoniterkloster in Grünberg.

Neuzeit

Die Anteilseigner an dem Kondominat, zu dem auch Münzenberg gehörte, waren überwiegend Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins oder sie standen ihm nahe. Deshalb setzte sich hier auch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Reformation durch, letztendlich in ihrer reformierten Ausprägung.

Mit der Auflösung der alten Territorialstrukturen in napoleonischer Zeit kam Münzenberg zum Großherzogtum Hessen. Allerdings handelte es sich bis zur Verwaltungsreform von 1821 weiter um teilweise standesherrliches Gebiet, das zu 18/48 dem großherzoglichen Amt Butzbach, zu 15/48 dem standesherrlich-Solms-Braunfelsischen Amt Hungen, zu 10/48 dem standesherrlich-Stolberg-Ortenberg Amt Ortenberg und zu 5/48 dem standesherrlich-Solms-Laubachischen Amt Utphe zugehörte. 1821 wurde dann der Landratsbezirk Butzbach gebildet, dem der großherzogliche und der Stolbergische Anteil angehörten, während der Landratsbezirk Hungen für den Solmsschen Anteil zuständig war. Dies alles wurde 1841 im Kreis Hungen zusammengefasst. Während der Revolution von 1848 gehörte Münzenberg dem Regierungsbezirk Friedberg, ab 1852 dem Landkreis Friedberg an, der 1972 im Wetteraukreis aufging. 1957 wurde Münzenberg erneut Stadt.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 1. Oktober 1971 die Stadt Münzenberg in die Gemeinde Gambach eingegliedert; die Gemeinde Gambach wurde in Münzenberg umbenannt und erhielt das Recht, die zuvor schon der Gemeinde Münzenberg zustehende Bezeichnung „Stadt“ weiter zu führen. Der Stadtteil Gambach wurde Sitz der Stadtverwaltung. Am 31. Dezember 1971 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Trais-Münzenberg und Ober-Hörgern (Landkreis Gießen) als weitere Stadtteile eingegliedert. Für alle Stadtteile wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Münzenberg seit Ende des 18. Jahrhunderts angehörte:

Gerichte seit 1803

In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit waren für Münzenberg ab 1806 das Domominalmt Butzbach und standesherrliche Ämter Hungen, Ortenberg und Utphe zuständig. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821–1822 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übertragen. So waren ab 1821 das Landgericht Friedberg für die Dominalen und Stolbergischen Anteile und ab 1822 das Landgericht Hungen für die Solms'schen Anteile zuständig. In den Jahren bis 1825 gaben die Standesherren ihre Rechte an den Gerichten an das Großherzogtum Hessen ab. Erst infolge der Märzrevolution 1848 wurden mit dem „Gesetz über die Verhältnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren“ vom 15. April 1848 die standesherrlichen Sonderrechte endgültig aufgehoben. Mit dem 1. November 1848 gehörte die ganze Stadt Münzenberg an das Landgerichtsbezirk Butzbach.

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglichen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in „Amtsgericht Butzbach“ und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen. Am 1. Juni 1934 wurde das Amtsgericht Hungen aufgelöst und Münzenberg dem Amtsgericht Lich zugeteilt.

2004 wurde das Amtsgericht Butzbach aufgelöst und sein Bezirk in den des Amtsgerichts Friedbergs integriert.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Münzenberg 5632 Einwohner. Darunter waren 115 (2,0 %) Ausländer, von denen 49 aus dem EU-Ausland, 18 aus anderen Europäischen Ländern und 48 aus anderen Staaten kamen. (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 5,7 %.) Nach dem Lebensalter waren 977 Einwohner unter 18 Jahren, 2372 zwischen 18 und 49, 1191 zwischen 50 und 64 und 1089 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 2320 Haushalten. Davon waren 675 Singlehaushalte, 675 Paare ohne Kinder und 812 Paare mit Kindern, sowie 195 Alleinerziehende und 30 Wohngemeinschaften. In 445 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1557 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Münzenberg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
863
1840
 
851
1846
 
840
1852
 
909
1858
 
928
1864
 
933
1871
 
902
1875
 
880
1885
 
803
1895
 
819
1905
 
856
1910
 
905
1925
 
968
1939
 
930
1946
 
1.362
1950
 
1.372
1956
 
1.309
1961
 
1.245
1967
 
1.206
1970
 
1.057
1972
 
4.470
1975
 
4.599
1980
 
4.749
1985
 
4.962
1990
 
5.063
1995
 
5.586
2000
 
5.643
2005
 
5.672
2010
 
5.546
2011
 
5.632
2015
 
5.596
2020
 
5.835
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; Hessisches Statistisches Informationssystem; 1972:; Zensus 2011
Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.

Religionszugehörigkeit

 1961:1057 evangelische (= 84,90 %), 167 katholische (= 13,41 %) Einwohner
 1987:3733 evangelische (= 77,4 %), 887 katholische (= 18,4 %), 202 sonstige (= 4,2 %) Einwohner
 2011:3504 evangelische (= 62,2 %), 906 katholische (= 16,1 %), 1222 sonstige (= 21,7 %) Einwohner

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:

Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
 % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 37,0 8 38,9 9 40,9 10 46,6 12 41,9 13
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 34,7 8 43,5 10 48,5 12 42,6 10 40,5 12
FWG Freie Wählergemeinschaft Münzenberg 28,3 7 17,6 4 10,6 3 10,7 3 11,7 4
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 5,4 2
FDP Freie Demokratische Partei 0,5 0
Gesamt 100,0 23 100,0 25 100,0 25 100,0 25 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 61,8 60,9 66,4 59,5 61,7

Wappen

Blasonierung: „In Gold zwei rote Zinnentürme über einem blauen Dreiberg, aus dem ein blauer Minzenstengel herauswächst.“
Wappenbegründung: Das Wappen fußt auf dem Bild des Siegels des Schultheißen für die Burg und Stadt, das seit 1274 nachweisbar ist. Die Türme auf dem Berg versinnbildlichen die beiden Bergfriede der heute noch in ansehnlichen Resten stehenden Burg, die um 1160 Kuno von Münzenberg erbaute. Der Minzenstengel ist redend für den Geschlechtsnamen. Da das Siegelbild mit dem der Dynasten von 1231 bis 1253 übereinstimmt, kann die Entstehung des Stadtsiegels in die Zeit vor 1250 datiert werden. Sein Nachschnitt aus dem 14. Jahrhundert und das Stadtsiegel des 16. Jahrhunderts halten an dem ursprünglichen Bild fest. Der Ort war schon 1244 Stadt; 1957 wurde wieder die Stadtbezeichnung verliehen.

Das Wappen wurde von dem Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet und am 9. März 1973 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Städtepartnerschaften

Münzenberg unterhält eine Partnerschaft mit Ronneburg in Thüringen.

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Straße

Münzenberg wird durch die Bundesstraße 488 und den Autobahnanschluss Münzenberg an der Bundesautobahn 45 erschlossen. Am benachbarten Gambacher Kreuz treffen sich die Bundesautobahn 5 (Hattenbacher Dreieck–Weil am Rhein) und die A 45 (DortmundAschaffenburg).

Eisenbahn

Der Bahnhof Münzenberg liegt an der Stammstrecke ButzbachLich der Butzbach-Licher Eisenbahn (BLE). Er ging gemeinsam mit der Strecke am 28. März 1904 in Betrieb. Am 27. Mai 1961 wurde hier der Personenverkehr aufgegeben. Der Güterverkehr wurde zum 26. September 1985 zwischen Münzenberg und Trais-Münzenberg eingestellt.

Heute ist der Münzenberger Bahnhof Endpunkt der Züge der Museumseisenbahn der Eisenbahnfreunde Wetterau e. V. (EfW). Die Züge befahren die Strecke über Griedel und Rockenberg nach Bad Nauheim Nord. Im Güterverkehr wird hier Holz verladen, das über den Bahnhof Butzbach Ost auf die Main-Weser-Bahn gefahren wird. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Münzenberg ist heute ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Busverkehr

Münzenberg gehört zum Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Im Ort halten die Busse der VGO-Linien FB-52 und FB-57, die Münzenberg mit Butzbach, Lich und Beienheim verbinden.

In Münzenberg geboren

  • Johann Nikolaus Misler (1614–1683), lutherischer Theologe
  • Wilhelm Bender (1845–1901), protestantischer Theologe und Hochschullehrer
  • Tobias Fenchel (1849–1910), geboren im Ortsteil Gambach, Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft in Südwestafrika
  • Georg Fink (1884–1966), geboren im Ortsteil Gambach, deutscher Archivar
  • Theodor Morell (1886–1948), Urologe, geboren im Ortsteil Trais, Arzt, von 1936 bis 1945 Leibarzt Adolf Hitlers
  • Nikolai Weber (* 1980), Handballspieler
  • Lars Ruppel (* 1985), Slampoet

Literatur

  • Gerhard Kleinfeldt, Hans Weirich: Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum = Schriften des Instituts für geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 (1937). ND 1984, S. 26.
  • Oberhessischer Verein für Localgeschichte (Hrsg.): Geschichte und Beschreibung von Münzenberg in der Wetterau. Roth, Gießen 1879 (Digitalisat)
  • Heinz Wionski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis II. Stuttgart 1999, S. 750–788.
  • Literatur über Münzenberg nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Literatur von und über Münzenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Commons: Münzenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Friedberg) und Verwaltung

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1716, Punkt 1425; Abs. 3. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360.
  4. Hauptsatzung. (PDF; 45 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Münzenberg, abgerufen im Januar 2021.
  5. 1 2 3 Münzenberg, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. April 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 21, 438 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 418 (online bei Google Books).
  9. 1 2 Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 72 ff. (online bei Google Books).
  10. Gesetz über die Verhältnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 7. August 1848. In: Großherzog von Hessen (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1848 Nr. 40, S. 237–241 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 42,9 MB]).
  11. Bekanntmachung, verschiedene Veränderungen in der Bezirkseintheilung der Landgerichte Laubach, Hungen, Lich und Butzbach betreffend vom 5. Oktober 1848 (Hess. Reg.Bl. S. 366)
  12. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
  13. Verordnung über die Umbildung von Amtsgerichtsbezirken vom 11. April 1934. In: Der Hessische Staatsminister (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1934 Nr. 10, S. 63 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 13,6 MB]).
  14. 1 2 Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Stadt Münzenberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  15. 1 2 statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
  16. Bevölkerung nach fünf Altersklassen: Stadt Münzenberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  17. Haushalte nach Familien: Stadt Münzenberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  18. Haushalte nach Seniorenstatus: Stadt Münzenberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  19. Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]).
  20. Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 193, archiviert vom Original am 30. August 2021.
  21. Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit: Stadt Münzenberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  22. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  23. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2016.
  24. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  25. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  26. Genehmigung eines Wappens der Stadt Münzenberg im Wetteraukreis, Regierungsbezirk Darmstadt vom 26. März 1973. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1973 Nr. 13, S. 572, 433 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,0 MB]).
  27. Klemens Stadler: Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Die Gemeindewappen des Landes Hessen. Band 3. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1967, S. 67.
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