Siedlung
Barkassowo
Neu Katzkeim

Баркасово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet vor 1834
Frühere Namen Neu Katzkeim (bis 1947)
Bevölkerung 15 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238545
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 56′ N, 20° 3′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Barkassowo (russisch Баркасово, deutsch Neu Katzkeim) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk. Der Ort Barkassowo befindet sich heute allerdings nicht mehr an der Ortsstelle Neu Katzkeim, sondern an der Ortsstelle Alt Katzkeim, die russisch zunächst mit Tolbuchino bezeichnet worden war. Die Ortsstelle Neu Katzkeim ist verlassen.

Geographische Lage

Barkassowo liegt 37 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) und ist über eine Nebenstraße zu erreichen, die von Primorje (Groß Kuhren) an der russischen Fernstraße A 192 in südliche Richtung verläuft. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Die bis 1947 Neu Katzkeim genannte und ein paar kleine Höfe umfassende Kolonie wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet. Im Jahre 1874 wurde das Dorf in den neu errichteten Amtsbezirk Groß Kuhren eingegliedert, der zum Landkreis Fischhausen, 1939 bis 1945 Landkreis Samland, im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1893 zählte die Landgemeinde Neu Katzkeim 113 Einwohner, und im Jahre 1905 wurde sie in den Forstgutsbezirk Warnicken (heute russisch: Lesnoje) eingegliedert. Bereits am 1. Dezember 1928 wurde der Ort in die Landgemeinde Alt Katzkeim umgemeindet.

Als in Kriegsfolge im Jahre 1945 das nördliche Ostpreußen zur Sowjetunion kam, gehörte auch Neu Katzkeim dazu. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Barkassowo. Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Jantarski selski Sowet im Rajon Primorsk eingeteilt und gelangte 1960 in den Powarowski selski Sowet. Die Ortstelle Neu Katzkeim wurde aber spätestens in den 1980er Jahren verlassen und der Name Barkassowo auf die Ortsstelle Alt Katzkeim übertragen, die russisch zunächst mit Tolbuchino bezeichnet worden war.

Seit etwa 2000 gehörte Barkassowo zum Dorfbezirk Krasnotorowski selski okrug. Von 2005 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Krasnotorowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche

Die mehrheitlich evangelische Einwohnerschaft Neu Katzkeims war bis 1945 in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Heiligenkreutz (heute russisch: Krasnotorowka) eingegliedert und gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Georg Henkys. Heute liegt Barkassowo im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Neu Katzkeim
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Kuhren
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad)
  6. Auf einer Karte aus den 1980er Jahren findet sich dort der Name Staroje Barkassowo.
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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