Siedlung
Molotschnoje
Klein Drebnau

Молочное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Frühere Namen Klein Drebenau (nach 1540),
Klein Trabenau (nach 1565),
Klein Drebnau (bis 1946)
Bevölkerung 0 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238552
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 065
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 20° 19′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Molotschnoje (russisch Молочное, deutsch Klein Drebnau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Geographische Lage

Molotschnoje liegt 19 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg), 15 Kilometer südlich des Ostseebades Pionerski (Neukuhren) und zwei Kilometer östlich der russischen Fernstraße A 192 (frühere deutsche Reichsstraße 143). Der Ort ist von der ehemaligen Ortsstelle Nowo-Pereslawskoje (Marienhof) aus zu erreichen. Die nächste Bahnstation ist Pereslawskoje-Sapadnoje an der Bahnstrecke Kaliningrad–Swetlogorsk (Königsberg–Rauschen) – bis 1945 Bahnhof Marienhof der Samlandbahn und Endstation der Fischhausener Kreisbahn.

Geschichte

Das bis 1946 Klein Drebnau genannte Dorf bestand vor 1945 aus vier kleinen Höfen. Im Jahre 1874 wurde der Ort in den neu errichteten Amtsbezirk Seefeld (russisch: Prostornoje, nicht mehr existent) – ab 1930 Amtsbezirk Drugehnen (russisch: Pereslawskoje) – im Landkreis Fischhausen (1939 bis 1945 Landkreis Samland) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Am 1. Dezember 1910 waren hier 116 Einwohner registriert.

Am 17. Oktober 1928 gab die Landgemeinde Klein Drebnau ihre Eigenständigkeit auf und wurde in die benachbarte Landgemeinde Groß Drebnau eingemeindet, die in „Drebnau“ (ohne Zusatz) umbenannt wurde.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Klein Drebnau 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt der Ort den Namen Molotschnoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Romanowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet. Von 2005 bis 2015 gehörte Molotschnoje zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche

Die vor 1945 mehrheitlich evangelische Bevölkerung Klein Drebnaus war in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Kumehnen (heute russisch: Kumatschowo) eingegliedert, das zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Die katholischen Kirchenglieder gehörten zur Pfarrei KönigsbergOberhaberberg im Bistum Ermland. Heute liegt Molotschnoje im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland. In Kaliningrad gibt es auch ein katholisches Pfarrzentrum.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Klein Drebnau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Seefeld/Drugehnen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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