Buzy
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Oloron-Sainte-Marie-2
Gemeindeverband Vallée d’Ossau
Koordinaten 43° 8′ N,  27′ W
Höhe 296–561 m
Fläche 16,70 km²
Einwohner 996 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 60 Einw./km²
Postleitzahl 64260
INSEE-Code 64157
Website https://buzy.fr/

Rathaus von Buzy

Buzy ist eine französische Gemeinde mit 996 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-2 (bis 2015: Kanton Arudy).

Die Bewohner werden Buzéens oder Buzéennes genannt. Der Name in der gaskognischen Sprache lautet Busi.

Geographie

Buzy liegt ca. 20 km südöstlich von Oloron-Sainte-Marie am Eingang des Vallée d’Ossau in der historischen Provinz Béarn.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Lasseubetat
Gan
Buziet Rébénacq
Bescat
Arudy

Buzy liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Gave d’Ossau markiert zu einem großen Teil die südliche Grenze zur Nachbargemeinde Arudy.

Einer seiner Zuflüsse, der Escou, auch Ruisseau le Poun-Débat genannt, strömt durch Buzy, ebenso wie der Ruisseau Moulias, auch Ruisseau le Bournasse genannt, mit seinen Zuflüssen

  • Ruisseau de Cambagne und
  • Ruisseau des Trébès.

Der Wasserlauf des Ruisseau d’Escou endet auf dem Gebiet der Gemeinde.

Geschichte

In der Grotte Junqua im Nordwesten des Gemeindegebiets belegen Artefakte die Existenz von Menschen während der Urgeschichte. Ein Dolmen an der Grenze zur Nachbargemeinde Bescat datiert wahrscheinlich aus dem Endneolithikum und zeigt ebenfalls eine frühe Besiedelung.

In den Schriften erschien Buzy erstmals im Jahre 1096 laut Pierre de Marcas Buch Histoire de Béarn. Weitere Erwähnungen und Toponyme waren in der Folge Busia (1170, laut Pierre de Marca), Busi (12. Jahrhundert, Schriften der Pilgerherberge von Gabas, heute Ortsteil von Laruns), Buzi en Bag (1343, Schriften von Pardies), Buzii (1429, Gemeindearchiv), Saint-Saturnin de Buzy (1608, Eingliederung in das Bistum Oloron) und Busy (1614, Manuskript des 16. bis 18. Jahrhunderts).

In der Volkszählung von 1385 wurden 55 Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf in der Bailliage des Archidiakonats von Ossau liegt.

Auf der Karte von Cassini 1750 ist Buzy als Buzi eingezeichnet. Während der Französischen Revolution 1793 wird die Gemeinde noch als Bury geführt, während des Französischen Konsulats acht Jahre später als Buzy.

Nach einem eher moderaten Wachstum im Laufe der Jahrhunderte begründete die Eröffnung eines Bahnhofs im Jahre 1883 auf der Strecke Buzy–Laruns einen Entwicklungsschub. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Wasserkraftwerk der Gemeinde gebaut, an dessen Errichtung 250 Insassen des Internierungslagers Camp de Gurs mitarbeiten mussten.

Einwohnerentwicklung

Seit dem Beginn der Aufzeichnungen während der Französischen Revolution stieg die Zahl der Einwohner bis 1881 auf über 1.500. Anschließend erfolgte ein Rückgang bis auf etwas über 800 in den 1950er Jahren, wobei der Verlust während des Ersten Weltkrieges besonders hoch ausfiel (ca. 15 % Rückgang zwischen 1911 und 1921). Seitdem hat sich die Einwohnerzahl in einem Bereich zwischen 800 und 1000 stabilisiert.

Jahr196219681975198219901999200620092020
Einwohner899838840940951880867929996
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006, INSEE ab 2009

Sehenswürdigkeiten

  • Herrenhaus de Lassalle. Das im Renaissancestil errichtete Gebäude gehörte im 16. Jahrhundert wahrscheinlich Joannès de Aula, oder Jean de La Salle genannt, dessen Gisant sich in der Ortskirche befindet. Ein viereckiger Turm ist in der Mitte der Westfassade an das eingeschossige Wohnhaus gebaut. Der Zugang zum Gebäude führt über eine Spindeltreppe innerhalb des Turms. Die Außenmauern der Gebäude sind aus Kieselsteinen verschiedenen Ursprungs verbunden mit Kalksteinblöcken errichtet.
  • Haus Balesta. Häuser mit Toreinfahrten mit Kielbogen und Koppelfenstern werden im Ossautal häufig angetroffen, aber keine Straßenfassade aus Natursteinmauerwerk wie bei diesem Gebäude. Dieser Gebäudeteil scheint auch der älteste Teil des Bauwerks zu sein. Spuren eines ehemaligen Turmes sind anhand der Struktur des Mauerwerks zu erkennen. Die späteren Trakte sind rund um einen Innenhof errichtet worden. Bemerkenswert sind auch die Staffelgiebel, bei der jede Stufe von einer Schieferplatte gedeckt ist.
  • Felsen, genannt Caillou de Téberne. In der unmittelbaren Nähe des Dolmens ragt ein unregelmäßig geformter Felsen empor, ein Relikt des einstigen Gletschers von Ossau. Auch der Felsen besaß eine kultische Funktion, wie mysteriöse Inschriften zeigen. In seiner Nachbarschaft befand sich ein weiterer flacher Stein mit zwölf Sonnenkreisen, jeder mit einem Durchmesser von ungefähr 10 cm. Er ist zweifellos aus der Bronzezeit datiert und heute im Museum von Arudy ausgestellt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der wichtigste Faktor der Wirtschaft der Gemeinde sind Ackerbau und Viehzucht.

Buzy liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014
Gesamt = 95

Bildung

Buzy verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 68 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2016/2017.

Sport

Der Fernwanderweg GR 78 von Carcassonne nach Saint-Jean-Pied-de-Port führt durch die Gemeinde. Er folgt einem Nebenweg des Jakobswegs nach Santiago de Compostela.

Auf dem Gebiet der Gemeinde befindet sich ein Motocross-Rundkurs mit einer Länge von 1.300 Metern.

Verkehr

Buzy wird durchquert von den Routes départementales 34, 920 (ehemalige Route nationale 618b) und 936 (ehemalige Route nationale 636).

Die Linie 63 des TER Aquitaine, einer Regionalbahn der staatlichen SNCF, bedient mehrmals täglich die Bahnstrecke von Pau nach Bedous über Oloron-Sainte-Marie. Es befindet sich ein Halt auf dem Gebiet der Gemeinde außerhalb des Ortszentrums in nördlicher Richtung gelegen.

Commons: Buzy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  2. Buzy. Gasconha.com, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  3. Ma commune : Buzy. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  4. 1 2 3 Conseil régional d’Aquitaine: Buzy. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. März 2017; abgerufen am 4. April 2023 (französisch).
  5. 1 2 Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 38, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  6. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 22. März 2017 (englisch).
  7. 1 2 Notice Communale Buzy. EHESS, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  8. Populations légales 2014 Commune de Buzy (64157). INSEE, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  9. Église Saint-Saturnin de Buzy. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 23. März 2017; abgerufen am 4. April 2023 (französisch).
  10. Chapelle de la Vierge. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. März 2017; abgerufen am 4. April 2023 (französisch).
  11. Gentilhommière de Lassalle. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 23. März 2017; abgerufen am 4. April 2023 (französisch).
  12. Maison Balesta. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. März 2017; abgerufen am 4. April 2023 (französisch).
  13. Rocher dit Caillou de Téberne. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. März 2017; abgerufen am 4. April 2023 (französisch).
  14. Institut national de l’origine et de la qualité: Produits. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 22. März 2017 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  15. INSEE: Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Buzy (64157). (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 22. März 2017 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  16. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  17. GR®78 : le chemin du piémont pyrénéen. Comité Régional de la Randonnée Pédestre Midi-Pyrénées, archiviert vom Original am 8. November 2017; abgerufen am 4. April 2023 (französisch).
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