Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 2′ N,  45′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 551 m ü. NHN
Fläche: 44,23 km2
Einwohner: 3162 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 88456, 88400
Vorwahl: 07355
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 062
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
St. Georgenstraße 1
88456 Ingoldingen
Website: www.ingoldingen.de
Bürgermeister: Jürgen Schell
Lage der Gemeinde Ingoldingen im Landkreis Biberach

Ingoldingen ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Biberach in Deutschland.

Geographie

Geografische Lage

Ingoldingen liegt rund neun Kilometer südwestlich von Biberach an der Riß unweit westlich der Bundesstraße 30. Durchflossen wird es vom Federbach, der südöstlich der Ortschaft in den von Süden kommenden Donauzufluss Riß mündet, von welcher der eine von zwei Quellbächen im südlichen Gemeindeteil Winterstettendorf entspringt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Ingoldingen besteht neben dem gleichnamigen Hauptort aus den Ortsteilen Degernau, Grodt, Winterstettenstadt, Winterstettendorf, Muttensweiler, Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler und Hagnaufurt.

Nachbargemeinden

Von Norden beginnend grenzt Ingoldingen an die Gemeinden Mittelbiberach, Ummendorf, Hochdorf, Eberhardzell, Bad Waldsee, Aulendorf (beide im Landkreis Ravensburg), Bad Schussenried und Biberach an der Riß.

Schutzgebiete

Im Süden der Gemeinde liegt das Naturschutzgebiet Hagnaufurter Ried. Daneben hat Ingoldingen einen Anteil am Landschaftsschutzgebiet Oberes Rißtal und am FFH-Gebiet Umlachtal und Riß südlich Biberach.

Geschichte

Geschichte im alten Reich

Ingoldingen wurde erstmals 1083 im Rahmen des Investiturstreits urkundlich erwähnt. Es gehörte damals zur Benediktinerabtei St. Georgen. Die Vogtei lag in den Händen landsässiger Adliger. Im Jahre 1566 ließ Herzog Christoph von Württemberg den Ort in Besitz nehmen, da er davon ausging, dass ihm alle Gebiete des evangelisch gewordenen Klosters zustanden. Die katholisch gebliebenen Mönche des Klosters St. Georgen nahmen ihren Hauptsitz nun jedoch in der Reichsstadt Villingen und setzten ihren weiter bestehenden Anspruch auf Ingoldingen durch. Unterstützung fanden sie dabei durch das Haus Habsburg, welches die Vogtei am Ort dem Streubesitz der Landvogtei Schwaben zuordnete.

Geschichte seit württembergischer Zeit

Im Jahre 1806 kam Ingoldingen an das Königreich Württemberg und wurde dem Oberamt Waldsee unterstellt. Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Ingoldingen 1938 vom Oberamt Waldsee zum neu umrissenen Landkreis Biberach. Im Jahre 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Räumliche Entwicklung des Gemeindegebiets

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende Gemeinden und Orte nach Ingoldingen eingemeindet, bzw. mit Ingoldingen vereinigt:

  • 1. Juni 1972: Grodt und Muttensweiler
  • 1. Dezember 1974: Winterstettendorf
  • 1. Januar 1975: Winterstettenstadt (Vereinigung mit Ingoldingen zur neuen Gemeinde Ingoldingen)
  • 1. Januar 1976: die Ortsteile Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler und Hagnaufurt der Stadt Bad Waldsee (aus der ehemaligen Gemeinde Michelwinnaden).

Religionen

Ingoldingen ist traditionell römisch-katholisch geprägt. Die katholischen Kirchengemeinden St. Georg in Ingoldingen, St. Jakobus in Muttensweiler, St. Pankratius in Winterstettendorf und St. Georg in Winterstettenstadt sind Teil der Seelsorgeeinheit Riß-Federbachtal im Dekanat Biberach.

Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Bad Schussenried.

Politik

Gemeinderat

In Ingoldingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,1 % (2014: 60,4 %).

ParteiStimmenSitzeErgebnis 2014
Freie Wählervereinigung80,9 %1176,3 %, 11 Sitze
CDU19,1 %323,7 %, 4 Sitze

Wappen

Blasonierung: In Grün ein aufgerichtetes goldenes Ross, rechts unten ein silbernes Patriarchenhochkreuz mit Kleeblattenden.

Gemeindepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Ortsteil Muttensweiler liegt sowohl an der Oberschwäbischen Barockstraße als auch am Oberschwäbischen Jakobsweg von Ulm nach Konstanz.

Bauwerke

Die 1750/51 von Jakob Emele erbaute St.-Jakobus-Kirche steht an einer Stelle, die schon 1275 mit einer Pfarrkirche genannt wurde. Das 1983/84 renovierte Innere der Kirche wird von drei Altären beherrscht. Der Hochaltar zeigt die Enthauptung des Kirchenpatrons Jakobus. Die Orgel mit fünfzehn Registern wurde 1958 vom Biberacher Unternehmen Reiser gebaut.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gemeinde Ingoldingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Waldsee (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 10). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1834, S. 109–112 (Volltext [Wikisource]).
  • Kurt Diemer: Eines der ältesten oberschwäbischen Dorfrechte. Die Ingoldinger Rechtssatzung von 1449. In: Ulm und Oberschwaben, 57. Jg. 2011, S. 99–104 (Digitalisat)
Commons: Ingoldingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525, 544 und 545.
  4. Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
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