Diepoltsried Stadt Rötz | ||
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Koordinaten: | 49° 23′ N, 12° 32′ O | |
Höhe: | 480 m | |
Einwohner: | 50 (Mai 2011) | |
Postleitzahl: | 92444 | |
Vorwahl: | 09976 | |
Lage von Diepoltsried in Bayern | ||
Diepoltsried ist ein Ortsteil der Stadt Rötz im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.
Geografie
Diepoltsried liegt 2,6 Kilometer östlich der Bundesstraße 22, 2 Kilometer nordwestlich der Staatsstraße 2150 und 4 Kilometer nördlich von Rötz. Die Ortschaft liegt zwischen dem Steinbach im Osten und dem Zettlbach im Westen. Nördlich von Diepoltsried erhebt sich der 546 Meter hohe Güttenberg.
Geschichte
Die Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -ried (auch: -reuth, -rieth) endenden Ortsnamen ebenso wie die auf -grün endenden als Ortsnamen der Rodungszeit im 13. und 14. Jahrhundert. Der Ortsname kennzeichnet Diepoltsried als eine Rodesiedlung eines Diepold.
Diepoltsried (auch: Dipoldsriut, Dyepolczrewt, Diepolltzried, Diepoltzrieth, Diepoltßriedt, Diepolzriedt, Diepoltsrieth) wurde 1194 erstmals schriftlich erwähnt.
Im 12. Jahrhundert lag Diepoltsried im Einflussbereich der Altendorfer-Leonberger, die in Diepoltsried Lehen hatten.
In einer Urkunde von 1194 erschien Rapoto de Dipoldsriut als Zeuge einer Schenkung zugunsten des diepoldingischen Hausklosters Reichenbach. Diepoltsried war wohl ein früher Stützpunkt der Diepoldinger. Eine weitere urkundliche Erwähnung von Diepoltsried stammt aus dem Jahr 1261. Hierbei handelt es sich um eine Schenkung an das Kloster Schönthal.
1298 erließ Reynboto de Swartzenburch die Lehenspflicht auf seine Güter in Diepoltsried zugunsten des Klosters Schönthal.
Im Verzeichnis der Erträge des Klosters Schönthal von 1429 wurde Diepoltsried aufgeführt.
1505 wurde Diepoltsried erwähnt. 1522 erschien es mit 7 Amtsuntertanen und einem öden Gütlein zum Amt Rötz zugehörig. Im Jahr 1522 gehörten Untertanen in Diepoltsried zum Kastenamt Rötz. In einem Verzeichnis von 1588 wurden für Diepoltsried 5 Höfe, 1 Gut, 2 Sölden und Mannschaften als zur Frais Schwarzenburg gehörig aufgeführt.
1622 gab es dort 1 Mühle und 8 Mannschaften. In den Steuerunterlagen des Pflegamts und der Stadt Rötz von 1630 wurde das Amt Rötz in Viertel eingeteilt. Diepoltsried gehörte zum 2. Viertel. Es hatte 5 Höfe, 1 Mühle mit Gütl, 1 Gütl, 1 Söldengütl, 1 Inwohner, 1 Hütmann, 1 Schäfer.
1808 hatte Diepoltsried 11 Anwesen, 3 Anwesen grundbar zum Kloster Schönthal, 1 Hirtenhaus zusammen mit Güttenberg, 1 Zehentstadel zum Rentamt Waldmünchen gehörig, 1 Mühle und 1 Weber.
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Diepoltsried Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Diepoltsried bestand aus den Dörfern Diepoltsried, Fahnersdorf und den Weilern Güttenberg und Hermannsbrunn.
1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei wurde Diepoltsried mit 21 Familien Ruralgemeinde. Zur Ruralgemeinde Diepoltsried gehörten die Dörfer Diepoltsried mit 13 Familien und Güttenberg mit 6 Familien sowie die Einöde Blabmühle mit 2 Familien.
Anfang der 1920er Jahre tauchten Gerüchte auf, dass das Bezirksamt Waldmünchen aufgelöst würde. Wegen dieser Gerüchte beantragten mehrere Gemeinden, darunter auch Diepoltsried, ihre Umgliederung in das Bezirksamt Neunburg. Als klar wurde, dass das Grenzland-Bezirksamt Waldmünchen weiter bestehen würde, wurden diese Anträge zurückgezogen.
1978 wurde die Gemeinde Diepoltsried nach Rötz eingegliedert.
Diepoltsried gehört zur Pfarrei Heinrichskirchen, früher Pfarrei Rötz, Filiale Heinrichskirchen. 1997 hatte Diepoltsried 65 Katholiken.
Einwohnerentwicklung ab 1820
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1820 | 13 Familien | k. A. |
1838 | 88 | 11 |
1861 | 83 | 29 |
1871 | 68 | 65 |
1885 | 73 | 13 |
1900 | 71 | 10 |
1913 | 59 | 10 |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 64 | 10 |
1950 | 85 | 12 |
1961 | 86 | 14 |
1970 | 86 | k. A. |
1987 | 60 | 16 |
2011 | 50 | k. A. |
Denkmalschutz
Südöstlich von Diepoltsried zieht sich ein langgestrecktes mittelalterliches und frühneuzeitliches Goldabbaurevier mit Gruben, Gräben und Halden bis zum Hörndlholz und zum Föhret. Am Westrand des südöstlich von Diepoltsried gelegenen Eisenholzes befindet sich eine mesolithische Freilandstation.
Literatur
- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3.
Einzelnachweise
- 1 2 Diepoltsried bei Bayernatlas. Abgerufen am 28. November 2022.
- 1 2 Diepoltsried bei bavarikon.de. Abgerufen am 28. November 2022.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 10.
- 1 2 3 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 14.
- 1 2 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 13.
- 1 2 3 4 5 6 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 144.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 19.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 20.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 22.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 23.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 47.
- 1 2 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 71–74.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 171.
- 1 2 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 176.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 164.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 181.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 191.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 60.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 205.
- 1 2 Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 238.
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 194 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 810, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 992, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 938 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 980 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 368 (Digitalisat).
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- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 858 (Digitalisat).
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- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 122 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 253 (Digitalisat).
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- ↑ BLfD Denkmaldatenbank D-3-6641-0043. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 28. November 2022.
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