Voitsried
Stadt Rötz
Koordinaten: 49° 23′ N, 12° 31′ O
Höhe: 458 m
Einwohner: 59 (Mai 2011)
Postleitzahl: 92444
Vorwahl: 09976

Lage von Voitsried in Bayern

Voitsried ist ein Ortsteil der Stadt Rötz im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.

Geografie

Voitsried liegt 1 Kilometer östlich der Bundesstraße 22 und 4 Kilometer nördlich von Rötz. Die Ortschaft liegt zu beiden Seiten des Rötzbachs.

Geschichte

Die Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -ried (auch: -reuth, -rieth) endenden Ortsnamen ebenso wie die auf -grün endenden als Ortsnamen der Rodungszeit im 13. und 14. Jahrhundert.

Voitsried (auch: Vohtisriut, Voyzried, Voiczrewt, Feutsreut, Voitzrieth, Foizriedt, Voitsrieth, Voithsriedt, Foidsried) wurde 1194 erstmals schriftlich erwähnt. In einer Urkunde von 1194 erschien Rudolfus de Vohtisriut als Zeuge einer Schenkung zugunsten des diepoldingischen Hausklosters Reichenbach. Im 12. Jahrhundert lag Voitsried im Einflussbereich der Altendorfer-Leonberger, die in Voitsried Lehen hatten.

1296 gab Waltherus de Wartperch Zehnte in Voitsried zugunsten des Klosters Schönthal an Wernhard Graf von Leonsberg zurück. 1307 schenkte Heinrich von Stammheim dem Kloster Schönthal ein Gut in Voitsried. 1315 verkauften die Warberger ihre Zehentrechte der dritten Garb über das Dorf Voitsried an das Kloster Schönthal.

1423 verpfändete Wilhelm Sazenhofer zum Frauenstein seine Lehen auf dem Blechhammer zu Voitsried an Hintschik Pflug auf Burg Schwarzenburg. Im Verzeichnis der Erträge des Klosters Schönthal von 1429 wurde Voitsried aufgeführt. Auch im Verzeichnis der grundbaren Dörfer, Höfe, Güter, Sölden und Mühlen des Klosters Walderbach von 1596 erschien Voitsried mit zwei Höfen und einer Sölde.

1505 verkaufte Jorg Rornstetter von der Rornstatt Jacoben Zolners Gut einschließlich Mannschaft zu Voitsried an Heinrich von Gutenstein zu Schwarzenburg. 1522 erschien Voitsried mit 7 Amtsuntertanen zum Amt Rötz zugehörig. Im Jahr 1522 gehörten Untertanen in Voitsried zum Kastenamt Rötz. In einem Verzeichnis von 1588 wurden für Voitsried 5 Höfe, 1 Gut, 1 Mühle und Mannschaften als zur Frais Schwarzenburg gehörig aufgeführt.

1622 gab es dort 1 Mühle, 7 Mannschaften. In den Steuerunterlagen des Pflegamts und der Stadt Rötz von 1630 wurde das Amt Rötz in Viertel eingeteilt. Voitsried gehörte zum 1. Viertel. Es hatte 5 Höfe, 1 Gut, 1 Hütmann, außerdem einen Hof und ein Gütl zur Hofmark Treffelstein gehörig.

In den Jahren 1755 und 1776 wurde Voitsried erwähnt. 1792 gehörten in Voitsried 2 Anwesen zur Hofmark Arnstein und Hiltersried (inkorporiert nach Herzogau). 1808 hatte Voitsried 8 Anwesen, eine Mühle, ein Hüthaus. Außerdem 4 Anwesen, die zum Kloster Schönthal grundbar waren und ein Anwesen zum Kloster Walderbach.

1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Voitsried Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Voitsried bestand aus den Dörfern Katzelsried, Pillmersried und Voitsried.

1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei kam Voitsried zur Ruralgemeinde Pillmersried. Zur Ruralgemeinde Pillmersried gehörten die Dörfer Katzelsried mit 7 Familien, Pillmersried mit 24 Familien und Voitsried mit 12 Familien.

1972 wurde die Gemeinde Pillmersried und damit auch Voitsried nach Rötz eingegliedert.

Voitsried gehört zur Pfarrei Heinrichskirchen, Nebenkirche Pillmersried, früher Pfarrei Rötz, Filiale Heinrichskirchen. 1997 hatte Voitsried 64 Katholiken.

Einwohnerentwicklung ab 1820

1820–1913
JahrEinwohnerGebäude
182012 Familienk. A.
18389211
18618138
18716861
18858311
19007211
19136611
1925–2011
JahrEinwohnerGebäude
19259816
19506311
19616710
197075k. A.
19876915
201159k. A.

Denkmalschutz

Auf dem Hof Voitsried Nr. 7 gibt es eine Ende des 19. Jahrhunderts gebaute denkmalgeschützte Kapelle. Es handelt sich um einen polygonal schließenden und abgewalmten Satteldachbau mit Firstkreuz und Rahmengliederungen. Im Hof Voitsried Nr. 9 und in einem Hof am südlichen Ortsrand befindet sich je ein denkmalgeschütztes Kreuz.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 Voitsried bei Bayernatlas. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
  2. 1 2 Voitsried bei bavarikon.de. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
  3. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 10
  4. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 13
  5. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 19
  6. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 21
  7. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 23
  8. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 44
  9. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 41
  10. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 33
  11. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 48
  12. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 53
  13. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 106–108
  14. 1 2 3 4 5 6 7 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 158
  15. 1 2 3 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 71–74
  16. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 87
  17. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 88
  18. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 166
  19. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 174
  20. 1 2 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 177
  21. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 196
  22. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 184
  23. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 191
  24. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 60
  25. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 205
  26. 1 2 Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 238
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  29. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 994, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  30. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 939 (Digitalisat).
  31. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 982 (Digitalisat).
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  39. BLfD Denkmaldatenbank D-3-72-154-44, Kapelle. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 3. Dezember 2022.
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