Bernried Stadt Rötz | ||
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Koordinaten: | 49° 19′ N, 12° 33′ O | |
Höhe: | 537 m | |
Einwohner: | 157 (Mai 2011) | |
Postleitzahl: | 92444 | |
Vorwahl: | 09976 | |
Lage von Bernried in Bayern | ||
Bernried ist ein Ortsteil der Stadt Rötz im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.
Geografie
Bernried liegt an der Staatsstraße 2151, 4 Kilometer südöstlich von Rötz. Südlich von Bernried entspringt der Buchbach. Bernried liegt auf einer Hochfläche, umgeben von bis zu 600 Meter hohen bewaldeten Hügeln.
Geschichte
Die Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -ried (auch: -reuth, -rieth) endenden Ortsnamen ebenso wie die auf -grün endenden als Ortsnamen der Rodungszeit im 13. und 14. Jahrhundert.
Bernried (auch: Perenrvit, Pernreitt, Perenrivt, Pennried, Pernrieth, Bernriedt, Penrieth, Bernrieth) wurde 1150 erstmals erwähnt. Udalschalk von Perenrvit (= Bernried) ist 1150 als diepoldingischer Ministeriale belegt. 1138 gelangte Bernried an das Kloster Prüfening.
Das Herzogsurbar von 1285 ebenso wie das Urbar des Viztumamtes Lengenfeld von 1326 wiesen Bernried als zum Amt Neunburg gehörig aus. Es gehörte zu dieser Zeit den Murahern von Tannstein.
Das 1509 gegründete Pflegamt Rötz hatte nach dem Salbuch des Kastenamtes Rötz Untertanen in Bernried. 1522 hatte Bernried 9 Untertanen des Amtes Rötz. Unter diesen befanden sich "Der Schmidt von der Schmidten" und "Der Murachin Taffern". In einem Verzeichnis von 1588 wurden für Bernried 5 Höfe, 2 Güter, 3 Sölden, 3 Inwohner und Mannschaften als zur Frais Schwarzenburg gehörig aufgeführt. Im Verzeichnis der grundbaren Dörfer, Höfe, Güter, Sölden und Mühlen des Klosters Walderbach von 1596 erschien Bernried mit einem Hof.
1622 gab es dort 10 Mannschaften. In den Steuerunterlagen des Pflegamts und der Stadt Rötz von 1630 wurde das Amt Rötz in Viertel eingeteilt. Bernried gehörte zum 4. Viertel. Es hatte 7 Höfe, 1 halben Hof, 1 Tafern mit Sölde, 1 bloßes Häusl, 1 Schmiede, 1 Badstube, 7 Inwohner, 1 Hütmann. Zur Hofmark Stamsried gehörten 1 Tafern, 1 Hof, 1 Gut, 1 Gütl.
1721 wurden für Bernried aufgeführt 14 Häuser, darunter 1 Wirtshäusl, 1 Schmiede, 1 Badhaus, 1 Hüthaus. Außerdem 3 Häuser Leuchtenbergischer Untertanen und 1 Haus zur Hofmark Stamsried. 1766 gab es in Bernried 15 Anwesen: 6 Höfe, 4 Güter, 1 Tafern, 1 Schmiede, 2 Häusl und ein Gemeinde-Badhaus. Grundbar zum Kloster Walderbach war ein Hof und zu Leuchtenberg 2 Güter.
1808 hatte Bernried 18 Anwesen. Zu Niedergericht und Grundherrschaft Hofmark Stamsried gehörten 2 Anwesen. Außerdem gab es 1 Gemeinde-Hirtenhaus, 2 Wirte, 1 Schneider, 1 Hufschmied, 1 Fleischhacker, 1 Weber.
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Bernried Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Bernried bestand aus den Dörfern Bernried, Kleinenzenried, Marketsried und Schatzendorf.
1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei wurde Bernried Ruralgemeinde. Zur Ruralgemeinde Bernried gehörten die Dörfer Bernried mit 35 Familien, Kleinenzenried mit 7 Familien und Marketsried mit 14 Familien. 1836 wurde die Gemeinde Schatzendorf mit der Einöde Steinmühle nach Bernried eingemeindet.
1879 beantragte Kleinenzenried bei der Regierung der Oberpfalz ihre Umgemeindung in die Gemeinde Gmünd. Bernried und Schatzendorf bemühten sich um eine Lostrennung vom Amt Waldmünchen und eine Angliederung an das Bezirksamt Neunburg vorm Wald. Alle diese Wünsche wurden vom Bezirksamt Waldmünchen abgewiesen.
1972 wurde die Gemeinde Bernried nach Rötz eingegliedert.
Bernried ist Filialkirche der Pfarrei Stamsried. 1997 hatte Bernried 131 Katholiken.
Einwohnerentwicklung ab 1820
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1820 | 35 Familien | k. A. |
1838 | 130 | 23 |
1861 | 155 | 62 |
1871 | 142 | 83 |
1885 | 157 | 23 |
1900 | 139 | 24 |
1913 | 146 | 23 |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 154 | 27 |
1950 | 176 | 28 |
1961 | 134 | 30 |
1970 | 150 | k. A. |
1987 | 133 | 37 |
2011 | 157 | k. A. |
Denkmalschutz, Tourismus Sehenswürdigkeiten
In Bernried steht die denkmalgeschützte katholische Kirche St. Maria und Wendelin. Es handelt sich um eine giebelständige Saalkirche mit eingezogenem Chor, abgewalmtem Satteldach und Chorflankenturm mit Zwiebelhaube. Sie wurde 1922 in neubarockem Stil errichtet.
Nordöstlich von Bernried liegt auf einem Hügel die Bruder-Klaus-Kapelle. Vom Gruberweg am Nordostrand von Bernried führt ein Kreuzweg den Hügel hinauf zur Kapelle. Sie wurde 1982 von einem eigenen, zu diesem Zweck gegründeten gemeinnützigen Verein, erbaut. Seit 1999 finden jedes Jahr verschiedene Fahrrad-Wallfahrten von dieser Kapelle zu anderen Wallfahrtskapellen statt. Unter anderem fährt seit 2019 jährlich eine Gruppe im Spätsommer mit dem Fahrrad von der Kapelle in Bernried zur Ranft in der Schweiz, wo Bruder Niklaus von Flüe seine Einsiedelei hatte. Die 600 Kilometer dorthin werden in 7 Tagen bewältigt.
Literatur
- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3
Einzelnachweise
- 1 2 Bernried bei Bayernatlas. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
- 1 2 Bernried bei bavarikon.de. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 10.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 13.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 25.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 28.
- 1 2 3 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 71–74.
- 1 2 3 4 5 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 142, 143.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 53.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 109.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 171.
- 1 2 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 176.
- 1 2 3 Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 180.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 191.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 60.
- 1 2 Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 685
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 262 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 809, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 991, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 937 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 979 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 459 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 997 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 857 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 631 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 124 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 253 (Digitalisat).
- ↑ Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ BLfD Denkmaldatenbank D-3-72-154-26, St. Maria und St. Wendelin. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 6. Dezember 2022.
- ↑ Filialkirche St. Marien und St. Wendelin Bernried bei pfarrei-roetz.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Kreisversammlung Freunde und Gönner der Bruder-Klaus-Kapelle bei klb-regensburg.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Bruder-Klaus-Freunde radeln von Bernried zum Bogenberg bei klb-regensburg.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Radpilgerfahrt nach Flüeli/Schweiz bei klb-regensburg.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Flüeli-Radpilgerfahrt von KLB Diözese und KLB Cham bei klb-regensburg.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Start heute! Auf Drahteseln unterwegs zum heiligen Klaus. Die Katholische Landvolkbewegung fährt von Bernried im Landkreis Cham bis nach Flüeli in die Ranft bei bistum-regensburg.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Bruder Klaus Kapelle Bernried bei komoot.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.