Dollna Dolna | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Oppeln | |
Powiat: | Strzelce Opolskie | |
Gmina: | Leschnitz | |
Geographische Lage: | 50° 28′ N, 18° 14′ O | |
Höhe: | 260–310 m n.p.m. | |
Einwohner: | 316 (31. Dez. 2020) | |
Postleitzahl: | 47-150 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OST | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | A4 Opole–Katowice | |
Nächster int. Flughafen: | Katowice | |
Dollna (polnisch Dolna, 1936–1945 Niederkirch) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der zweisprachigen polnischen Gemeinde Leschnitz (Leśnica) im Powiat Strzelecki der Woiwodschaft Oppeln.
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Dollna liegt sieben Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Gogolin, sieben Kilometer südwestlich der Kreisstadt Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) und 40 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Der Ort liegt in der Wyżyna Śląska (Schlesisches Hochland) innerhalb der Chełm (Chelm). Südlich von Dollna verläuft die Autobahn A4. Sakrau liegt am nördlichen Rand des Landschaftsschutzgebiet Park Krajobrazowy Góra Świętej Anny.
Nachbarorte
Nachbarorte von Dollna sind im Norden Rożniątów (Rosniontau), Księży Las (Xionslas), im Südosten Scharnosin (Czarnocin ), im Südwesten Poremba (Poręba) und im Westen Kadlubietz (Kadłubiec).
Geschichte
Dollna wurde erstmals 1302 als Dolna erwähnt. Die erste Kirche in Dollna wurde 1335 erwähnt.
1615 kaufte Graf Georg von Redern dieses Dorf. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Dollna 1742 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1783 war es im Besitz des Grafen Colonna. Dollna hatte schon damals eine Schule, in der ein Lehrer beschäftigt wurde. Sie wurde auch von den Kindern aus Scharnosin besucht. 1783 zählte Dollna 195 Einwohner.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Dollna ab 1816 zum Landkreis Groß Strehlitz im Regierungsbezirk Oppeln. 1817 gehörte Dollna dem Freiherrn von Gastheib. Die Zahl der Einwohner stieg auf 249. Johann Georg Knie verzeichnete 1845 in Dollna 65 Häuser, ein Vorwerk, ein Gasthaus und einen Kalksteinabbau. Damals wurden 463 Einwohner gezählt. Außerdem wurden 25 Wirte in Dolna registriert, die seit 1821 frei waren. 1861 zählte Dollna 548 Einwohner, 1910 577 Einwohner, 1939 563 Einwohner, 1996 388 Einwohner. Die jetzige neugotische Kirche St. Peter und Paul stammt aus dem Jahr 1856. 1874 wurde der Amtsbezirk Schloss Groß Strehlitz gegründet, welcher die Landgemeinden Adamowitz, Brzezina, Carlsthal, Czarnosin, Dollna, Dziewkowitz, Gonschiorowitz, Grzeboschowitz, Himmelwitz, Laziska, Liebenhain, Mokrolohna, Neudorf, Ollschowa, Petersgrätz, Rosniontau, Schironowitz v. P., Schironowitz v. R., Stephanshain, Sucholohna, Waldhäuser und Wierschleiche und die Gutsbezirke Adamowitz Vorwerk, Annahof Vorwerk, Brzezina Vorwerk, Gollaschütz Vorwerk, Grzeboschowitz Vorwerk, Groß Strehlitz, Schloß, Groß Strehlitz, Stadtwald, Groß Vorwerk, Gruschek Vorwerk, Himmelwitz Vorwerk, Johannishof Vorwerk, Komornicken Vorwerk, Ksionslaß Vorwerk, Neudorf Vorwerk, Reilshof Vorwerk und Wernerau und der Kolonie Adamowitz umfasste.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921, die in der Gegend von bürgerkriegsähnlichen Zuständen begleitet wurde, stimmten in Dollna 151 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 180 für Polen. Dollna verblieb aber wie der gesamte Stimmkreis Groß-Strehlitz beim Deutschen Reich. Ab 1933 führten die neuen nationalsozialistischen Machthabern groß angelegte Umbenennungen von Ortsnamen slawischen Ursprungs durch. 1936 wurde der Ortsname von Dollna in Niederkirch geändert. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Groß Strehlitz.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Dolna umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln und 1999 zum Powiat Strzelecki. 2006 führte die Gmina Leśnica, der Dollna als Ortsteil angehört, Deutsch als Hilfssprache und im Jahr 2008 zweisprachige Ortsbezeichnungen ein.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Dollna:
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Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Peter-und-Paul-Kirche (poln. Kościół św. Piotra i Pawła) wurde 1335 erstmals erwähnt. Der heutige steinerne Bau wurde 1856 im neogotischen Stil errichtet. Dabei wurde altes Mauerwerk aus dem Vorgängerbau in den Neubau integriert. Der Kirchenbau steht seit 1966 unter Denkmalschutz.
- Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
- Denkmal für die gefallenen polnischen Kosaken bei der Schlacht bei Sędziejowice
- Gedenkstein 700-Jahr-Feier
- Steinerne Wegekapelle
Wirtschaft und Infrastruktur
Wie schon 1845 findet man heute in Dollna ein Gasthaus, eine Kirche sowie einen Tante-Emma-Laden. Das ehemalige Schulgebäude beherbergt heute den örtlichen Kindergarten. Der Friedhof in Dollna wird von den Bürgern des angrenzenden Dorfes Scharnosin mitbenutzt. Ein Aufenthaltsraum der deutschen Minderheit dient heute als Jugendtreff und Veranstaltungssaal.
Vereine
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Raport o stant gmnie Leśnica S. 6 (poln.)
- ↑ Geschichte der Dörfer in der Gemeinde Leschnitz (poln.)
- ↑ Territorial Amtsbezirk Schloss Groß Strehlitz
- ↑ Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive); abger. am 17. Oktober 2009
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Groß Strehlitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
- ↑ Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 84 (poln.)