Effenricht
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 10′ N, 11° 51′ O
Höhe: 513 m ü. NHN
Einwohner: 35 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Effenricht ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage

Der Weiler liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb ca. 513 m ü. NHN ca. 2,5 km südlich des Tales des Forellenbaches, der in östlicher Richtung der Vils zufließt. Effenricht liegt an der Kreisstraße NM 32.

Geschichte

In einem Zinsbuch für die bayerische Herrschaft Hohenfels von 1400/10 erscheint der Ort als „Äfenrewt“, wohl im Sinne „Auf der Richt“. 1434 verkaufte Ulrich Kemnather, Herr der Hofmark Lengenfeld, einen Eigenhof und zwei Sölden in Effenricht an Pfalzgraf Johann. 1610 erscheint der Weiler als „Äffenrieth“. Im Ausgang des Alten Reiches, um 1800, unterstand Affenricht mit neun Anwesen einschließlich dem gemeindlichen Hirtenhaus zur Gänze dem oberpfälzischen Pflegamt Hohenfels; Grundherr über einen Halbhof war jedoch das Kloster Pielenhofen.

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Markstetten gebildet und 1811 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten die drei Dörfer Markstetten, Affenricht und Haasla, der Weiler Kleinmittersdorf und die Einöden Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Lauf, Schönheim und Unterwahrberg. Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 wurde daraus eine Ruralgemeinde. In ihr verblieb Affenricht – 1970 in Effenricht umbenannt – bis zur Gebietsreform in Bayern, als die Gemeinde Markstetten zum 1. Mai 1978 in den Markt Hohenfels und damit in den Landkreis Neumarkt i. d. Opf. eingemeindet wurde. Seitdem ist Effenricht ein amtlich benannter Ortsteil von Hohenfels.

Effenricht umfasste

  • 1500: 8 Anwesen
  • 1622: 7 „Mannschaften“
  • 1838: 49 Einwohner, 7 Häuser
  • 1861: 52 Einwohner, 18 Gebäude, 1 Kirche
  • 1871: 54 Einwohner, 20 Gebäude, 1 Kirche; Großviehbestand 1873: 4 Pferde, 57 Stück Rindvieh
  • 1900: 42 Einwohner, 7 Wohngebäude
  • 1925: 34 Einwohner, 8 Wohngebäude, 1 Kirche
  • 1950: 49 Einwohner, 8 Wohngebäude, 1 Kirche
  • 1987: 35 Einwohner, 7 Wohngebäude, 10 Wohnungen

Heute sind – mit der Kirche – elf Hausnummern vergeben.

Kirchliche Verhältnisse

Der Weiler gehört seit 1810 als Filiale St. Dionysius zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg; zuvor gehörte die Ansiedelung zur Pfarrei Kallmünz. Nach Hohenfels gingen die Kinder im 19./20. Jahrhundert auch zur Schule. Die Filialkirche, eine Saalkirche mit Dachreiter, wurde um 1720 erbaut. Sie gilt als Baudenkmal.

Literatur

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

  1. 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
  2. Jehle, S. 298
  3. Jehle, S. 461
  4. Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2003–2004, S. 33
  5. Jehle, S. 490
  6. Jehle, S. 534
  7. AGRICOLA-Mitteilungsblatt, II/2016, o. P.
  8. Jehle, S. 298
  9. Jehle, S. 298
  10. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838, S. 294
  11. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
  16. Jehle, S. 287 f.
  17. Chur-Bayrisch-Geistlicher Calender. 5. Das Herzogthum Obern-Pfalz. München [1755], S. 177
  18. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 148
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.