Die 50. Eisschnelllauf-Sprintweltmeisterschaft fand am 23. und 24. Februar 2019 im Thialf im niederländischen Heerenveen statt.

Bei den Frauen entschied Nao Kodaira die Sprint-WM für sich, bei den Männern war Pawel Kulischnikow zum dritten Mal erfolgreich.

Austragungsmodus

Bei der Sprintweltmeisterschaft werden vier Strecken gelaufen, je zweimal über die Distanz von 500 m und 1.000 m, An beiden Tagen werden je zwei Strecken gelaufen. Wenn ein Sportler über eine Distanz am ersten Tag auf der Innenbahn startet, so startet er am zweiten Tag auf der Außenbahn oder umgekehrt.

Die erzielten Zeiten werden in Punkte umgewandelt. Über 500 m entspricht die gelaufene Zeit der Punktzahl, über 1.000 m ergibt die gelaufene Zeit in Sekunden geteilt durch 2 die Punktzahl. Der Athlet mit der niedrigsten Gesamtpunktzahl nach vier Strecken gewinnt die Sprintweltmeisterschaft.

Teilnehmende Nationen

Frauen

Das Teilnehmerfeld des Frauensprintmehrkampfes setzte sich aus 28 Sportlerinnen aus 15 Nationen zusammen.

Nicht mehr vertreten im Vergleich zur vorherigen Ausgabe waren Athletinnen aus Finnland und Rumänien.

Männer

Das Teilnehmerfeld des Männersprintmehrkampfes setzte sich aus 28 Sportlern aus 15 Nationen zusammen.

Nicht mehr vertreten im Vergleich zur vorherigen Ausgaben waren Athleten aus Australien, Großbritannien und der Volksrepublik China.

Wettbewerb

Frauen

In Abwesenheit von Titelverteidigerin Jorien ter Mors, die die Saison verletzungsbedingt aussetzte, gewann Nao KodairaWeltmeisterin von 2017 – ihren zweiten WM-Titel und sorgte gemeinsam mit Miho Takagi für einen japanischen Doppelsieg. Takagis Medaillenerfolg galt dabei als überraschend, da sie sich nach Angabe ihres Trainers Johan de Wit auf die eine Woche später stattfindende Mehrkampf-WM konzentrierte. Nach dem Wettkampf erklärte Takagi, ihr Traum sei es, in einem Jahr sowohl bei der Sprint- als auch bei der Mehrkampf-WM das Podium zu erreichen. Hierfür war 2019 die letzte Möglichkeit, da ab 2020 beide Weltmeisterschaften gemeinsam an einem Wochenende ausgetragen wurden. Tatsächlich gewann Takagi auch bei der Mehrkampf-WM die Silbermedaille. Auf dem dritten Rang platzierte sich die US-Amerikanerin Brittany Bowe vor Vanessa Herzog aus Österreich. Die amtierende 500-Meter-Weltmeisterin Herzog hatte im ersten Lauf auf der Sprintstrecke nur wenige Hundertstelsekunden Rückstand auf Kodaira.

Endstand

  • Zeigt die zwölf erfolgreichsten Sportlerinnen der Sprint-WM
  • Die Zahl in Klammern gibt die Platzierung je Einzelstrecke an, fett gedruckt die jeweils Schnellste.
RangName1. Lauf
500 Meter
1. Lauf
1.000 Meter
2. Lauf
500 Meter
2. Lauf
1.000 Meter
Gesamt-
punkte
1 Nao Kodaira37,27 (1)1:15,01 (4)37,41 (1)1:14,96 (3)149,665
2 Miho Takagi37,62 (4)1:14,82 (2)37,74 (4)1:14,56 (1)150,050
3 Brittany Bowe37,89 (5)1:14,60 (1)37,67 (2)1:14,64 (2)150,180
4 Vanessa Herzog37,31 (2)1:15,78 (8)37,81 (5)1:16,07 (9)151,045
5 Jekaterina Aidowa38,04 (8)1:15,36 (7)37,94 (7)1:15,04 (5)151,180
6 Sanneke de Neeling38,09 (10)1:15,08 (5)38,25 (12)1:15,28 (6)151,520
7 Darja Katschanowa38,00 (7)1:14,94 (3)38,39 (13)1:15,33 (7)151,525
8 Angelina Golikowa37,49 (3)1:16,11 (10)37,71 (3)1:16,64 (14)151,575
9 Olga Fatkulina37,99 (6)1:16,48 (14)37,90 (6)1:15,62 (8)151,940
10 Jutta Leerdam38,58 (16)1:15,31 (6)38,50 (15)1:15,03 (4)152,250
11 Maki Tsuji38,07 (9)1:16,71 (15)38,00 (8)1:16,34 (11)152,595
12 Heather McLean38,10 (11)1:16,23 (12)38,12 (10)1:16,66 (15)152,665
20 Gabriele Hirschbichler39,38 (22)1:17,01 (17)39,81 (25)1:17,25 (18)156,320

1. Lauf 500 Meter

Bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Inzell hatte Nao Kodaira ihren WM-Titel über 500 Meter an Vanessa Herzog verloren. Im Rahmen der Sprint-WM verbesserte sie die von Herzog im vorletzten Paar aufgestellte Zeit von 37,31 Sekunden im abschließenden Duell um vier Hundertstel. Kodaira gab nach dem Rennen an, in Inzell an starken Hüftschmerzen gelitten zu haben, die nun besser geworden seien.

PlatzNameLandZeitPunkte
1Nao Kodaira Japan37,27 s37,270
2Vanessa Herzog Österreich37,31 s37,310
3Angelina Golikowa Russland37,49 s37,490
4Miho Takagi Japan37,62 s37,620
5Brittany Bowe Vereinigte Staaten37,89 s37,890
6Olga Fatkulina Russland37,99 s37,990
7Darja Katschanowa Russland38,00 s38,000
8Jekaterina Aidowa Kasachstan38,04 s38,040
9Maki Tsuji Japan38,07 s38,070
10Sanneke de Neeling Niederlande38,09 s38,090
22Gabriele Hirschbichler Deutschland39,38 s39,380

1. Lauf 1000 Meter

Obwohl Brittany Bowe mehr als 1,3 Sekunden über dem von ihr aufgestellten Bahnrekord blieb, reichte ihre Zeit von 1:14,60 Minuten für den Streckensieg im ersten 1000-Meter-Lauf. In der Gesamtwertung verbesserte sie sich auf den dritten Rang hinter Nao Kodaira und Miho Takagi, mit einem Hundertstelpunkt Vorsprung auf Vanessa Herzog.

PlatzNameLandZeitPunkte
1Brittany Bowe Vereinigte Staaten1:14,60 min37,300
2Miho Takagi Japan1:14,82 min37,410
3Darja Katschanowa Russland1:14,94 min37,470
4Nao Kodaira Japan1:15,01 min37,505
5Sanneke de Neeling Vereinigte Staaten1:15,08 min37,540
6Jutta Leerdam Niederlande1:15,31 min37,655
7Jekaterina Aidowa Kasachstan1:15,36 min37,680
8Vanessa Herzog Österreich1:15,78 min37,890
9Natalia Czerwonka Polen1:16,10 min38,050
10Angelina Golikowa Russland1:16,11 min38,055
17Gabriele Hirschbichler Deutschland1:17,01 min38,505

2. Lauf 500 Meter

Im vorletzten Paar schlug Brittany Bowe Vanessa Herzog, im letzten Duell trat Nao Kodaira gegen ihre Teamkollegin Miho Takagi an und stellte die Bestzeit des Rennens auf. In der Gesamtwertung blieben Kodaira und Takagi in Führung.

PlatzNameLandZeitPunkte
1Nao Kodaira Japan37,41 s37,410
2Brittany Bowe Vereinigte Staaten37,67 s37,670
3Angelina Golikowa Russland37,71 s37,710
4Miho Takagi Japan37,74 s37,740
5Vanessa Herzog Österreich37,81 s37,810
6Olga Fatkulina Russland37,90 s37,900
7Jekaterina Aidowa Kasachstan37,94 s37,940
8Maki Tsuji Japan38,00 s38,000
9Letitia de Jong Niederlande38,05 s38,050
10Heather McLean Kanada38,12 s38,120
22Gabriele Hirschbichler Deutschland39,81 s39,810

2. Lauf 1000 Meter

Vor dem abschließenden 1000-Meter-Lauf hatte Miho Takagi einen Rückstand von umgerechnet 1,17 Sekunden auf Nao Kodaira, Brittany Bowe lag weitere 0,18 Sekunden zurück. Nach dem Rennen gaben sowohl Takagi als auch Bowe an, sie hätten geglaubt, ihren Rückstand auf Kodaira wettmachen zu können. Beide liefen die schnellsten Zeiten des Rennens, Kodaira war als Dritte aber weniger als eine halbe Sekunde langsamer und gewann damit die Gesamtwertung.

PlatzNameLandZeitPunkte
1Miho Takagi Japan1:14,56 min37,280
2Brittany Bowe Vereinigte Staaten1:14,64 min37,320
3Nao Kodaira Japan1:14,96 min37,480
4Jutta Leerdam Niederlande1:15,03 min37,515
5Jekaterina Aidowa Kasachstan1:15,04 min37,520
6Sanneke de Neeling Niederlande1:15,28 min37,640
7Darja Katschanowa Russland1:15,33 min37,665
8Olga Fatkulina Russland1:15,62 min37,810
9Vanessa Herzog Österreich1:16,07 min38,035
10Letitia de Jong Niederlande1:16,11 min38,055
18Gabriele Hirschbichler Deutschland1:17,25 min38,625

Männer

Der Russe Pawel Kulischnikow gewann nach 2015 und 2016 seinen dritten Sprint-WM-Titel. Kulischnikow, der kurz zuvor bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften die Medaillenränge verpasst hatte, führte bereits nach zwei dritten Plätzen am ersten Tag die Gesamtwertung an und baute seinen Vorsprung am zweiten Tag mit einem Sieg über 500 Meter aus. Hinter ihm belegten der 500-Meter-Spezialist Tatsuya Shinhama aus Japan und der Niederländer Kjeld Nuis, der beide 1000-Meter-Rennen für sich entschied, den zweiten und den dritten Platz. Titelverteidiger Håvard Holmefjord Lorentzen lag nach dem ersten Tag in der Gesamtwertung nur Hundertstelpunkte hinter Kulischnikow, fiel aber am Finaltag auf den vierten Platz zurück. Von den drei deutschen Startern erreichte Nico Ihle als Siebter das beste Ergebnis.

Endstand

  • Zeigt die zwölf erfolgreichsten Sportler der Sprint-WM
  • Die Zahl in Klammern gibt die Platzierung je Einzelstrecke an, fett gedruckt die jeweils Schnellste.
RangName1. Lauf
500 Meter
1. Lauf
1.000 Meter
2. Lauf
500 Meter
2. Lauf
1.000 Meter
Gesamt-
punkte
1 Pawel Kulischnikow34,74 (3)1:08,06 (3)34,31 (1)1:08,62 (2)137,390
2 Tatsuya Shinhama34,66 (1)1:08,57 (5)34,45 (2)1:08,82 (5)137,805
3 Kjeld Nuis34,98 (9)1:07,86 (1)35,05 (7)1:07,80 (1)137,860
4 Håvard Holmefjord Lorentzen34,74 (3)1:08,19 (4)34,91 (6)1:08,73 (3)138,110
5 Kai Verbij34,72 (2)1:09,21 (10)34,74 (3)1:08,85 (6)138,490
6 Masaya Yamada35,07 (11)1:08,03 (2)35,17 (12)1:09,00 (7)138,755
7 Nico Ihle34,92 (7)1:08,79 (7)35,14 (10)1:08,76 (4)138,835
8 Hein Otterspeer34,92 (7)1:08,67 (6)35,14 (10)1:09,05 (8)138,920
9 Wiktor Muschtakow34,75 (5)1:08,93 (9)35,05 (7)1:09,38 (10)138,955
10 Ruslan Muraschow34,75 (5)1:10,07 (14)34,77 (4)1:09,69 (11)139,400
11 Joel Dufter35,20 (15)1:08,79 (7)35,41 (15)1:09,26 (9)139,635
12 Laurent Dubreuil35,05 (10)1:09,75 (13)35,05 (7)1:09,83 (12)139,890
26 Jeremias Marx36,06 (26)1:11,29 (27)36,41 (26)1:11,87 (26)144,050

1. Lauf 500 Meter

Das schnellste Zeit über 500 Meter lief Tatsuya Shinhama im elften Paar mit Håvard Holmefjord Lorentzen. Mehrere Athleten hatten einen Rückstand von wenigen Hundertstelsekunden.

PlatzNameLandZeitPunkte
1Tatsuya Shinhama Japan34,66 s34,660
2Kai Verbij Niederlande34,72 s34,720
3Håvard Holmefjord Lorentzen Norwegen34,74 s34,740
3Pawel Kulischnikow Russland34,74 s34,740
5Wiktor Muschtakow Russland34,75 s34,750
5Ruslan Muraschow Russland34,75 s34,750
7Nico Ihle Deutschland34,92 s34,920
7Hein Otterspeer Niederlande34,92 s34,920
9Kjeld Nuis Niederlande34,98 s34,980
10Laurent Dubreuil Kanada35,05 s35,050
15Joel Dufter Deutschland35,20 s35,200
26Jeremias Marx Deutschland36,06 s36,060

1. Lauf 1000 Meter

Kjeld Nuis erreichte als einziger Athlet eine Zeit unter 1:08 Minuten. Nach ihm liefen Pawel Kulischnikow und Kai Verbij im letzten Duell gegeneinander, wobei Kulischnikow mehr als eine Sekunde Vorsprung auf den Niederländer herausfuhr und auch in der Gesamtwertung nach dem ersten Tag die Führung übernahm.

PlatzNameLandZeitPunkte
1Kjeld Nuis Niederlande1:07,86 min33,930
2Masaya Yamada Japan1:08,03 min34,015
3Pawel Kulischnikow Russland1:08,06 min34,030
4Håvard Holmefjord Lorentzen Norwegen1:08,19 min34,095
5Tatsuya Shinhama Japan1:08,57 min34,285
6Hein Otterspeer Niederlande1:08,67 min34,335
7Nico Ihle Deutschland1:08,79 min34,395
7Joel Dufter Deutschland1:08,79 min34,395
9Wiktor Muschtakow Russland1:08,93 min34,465
10Kai Verbij Niederlande1:09,21 min34,605
27Jeremias Marx Deutschland1:11,29 min35,645

2. Lauf 500 Meter

Mit seinem Sieg im zweiten 500-Meter-Rennen baute Pawel Kulischnikow seine zunächst knappe Führung im Gesamtklassement deutlich aus. Seine Zeit von 34,31 Sekunden war eine Einstellung des Thialf-Bahnrekordes.

PlatzNameLandZeitPunkte
1Pawel Kulischnikow Russland34,31 s34,310
2Tatsuya Shinhama Japan34,45 s34,450
3Kai Verbij Niederlande34,74 s34,740
4Ruslan Muraschow Russland34,77 s34,770
5Artur Nogal Polen34,78 s34,780
6Håvard Holmefjord Lorentzen Norwegen34,91 s34,910
7Wiktor Muschtakow Russland35,05 s35,050
7Laurent Dubreuil Kanada35,05 s35,050
7Kjeld Nuis Niederlande35,05 s35,050
10Nico Ihle Deutschland35,14 s35,140
10Hein Otterspeer Niederlande35,14 s35,140
15Joel Dufter Deutschland35,41 s35,410
26Jeremias Marx Deutschland36,41 s36,410

2. Lauf 1000 Meter

Schnellster Läufer im zweiten 1000-Meter-Rennen war erneut Kjeld Nuis, der damit Håvard Holmefjord Lorentzen vom Bronzerang im Gesamtklassement verdrängte. Kulischnikow reichte ein zweiter Rang zum Sieg in der Gesamtwertung.

PlatzNameLandZeitPunkte
1Kjeld Nuis Niederlande1:07,80 min33,900
2Pawel Kulischnikow Russland1:08,62 min34,310
3Håvard Holmefjord Lorentzen Norwegen1:08,73 min34,365
4Nico Ihle Deutschland1:08,76 min34,380
5Tatsuya Shinhama Japan1:08,82 min34,410
6Kai Verbij Niederlande1:08,85 min34,425
7Masaya Yamada Japan1:09,00 min34,500
8Hein Otterspeer Niederlande1:09,05 min34,525
9Joel Dufter Deutschland1:09:26 min34,630
10Wiktor Muschtakow Russland1:09,38 min34,690
26Jeremias Marx Deutschland1:11,87 min35,935
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