Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 7′ N,  12′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Arzfeld
Höhe: 500 m ü. NHN
Fläche: 4,77 km2
Einwohner: 201 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54619
Vorwahl: 06559
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 220
Adresse der Verbandsverwaltung: Luxemburger Straße 6
54687 Arzfeld
Website: www.eschfeld.de
Ortsbürgermeister: Stephan Heck
Lage der Ortsgemeinde Eschfeld im Eifelkreis Bitburg-Prüm

Eschfeld ist eine Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Arzfeld im rheinland-pfälzischen Eifelkreis Bitburg-Prüm in Deutschland.

Geographie

Eschfeld liegt im Naturpark Südeifel. Zur Gemeinde gehören Teile des Wohnplatzes Banzenhof und des Weilers Wässerchen. Beide Ortschaften gehören anteilig auch zur Nachbargemeinde Reiff.

Geschichte

Die Anfänge Eschfelds als keltische Siedlung liegen um 400 v. Chr., was durch Funde von Knochenresten und Gefässcherben aus dem Jahr 1948 geschlossen wird. Zudem befinden sich auf der Gemarkung Eschfelds eine Grabhügelgruppe und ein Brandgräberfeld aus der Zeit der Hunsrück-Eifel-Kultur sowie aus der Zeit der Römer. Beide werden heute als zusammenhängende Nekropole betrachtet.

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1330, als Eschfeld zum Erzbistum Trier gehörte. Dabei war Eschfeld bis Ende des 18. Jahrhunderts Hauptort einer der drei Meiereien (Verwaltungs- und Gerichtsbezirke), die der Herrschaft Dasburg in der luxemburgischen Grafschaft Vianden angehörten. Zur Meierei Eschfeld gehörten 13 Ortschaften.

Angaben zum Umfang der Bewohnung Eschfelds wurden 1611 gegeben, als in dem Ort zehn „Feuerstätten“ (Wohnhäuser) verzeichnet wurden. Der durch die 1656 in Eschfeld ausgebrochene Pest verursachte Bevölkerungsrückgang wurde erst etwa 100 Jahre später wieder eingeholt. Wie große Teile des Rheinlandes wurde Eschfeld 1794 von den Franzosen besetzt und erhielt eine eigene Bürgermeisterei (Mairie). Beim Klöppelkrieg gegen die Besatzung kamen vier Eschfelder Bürger zu Tode, die in Luxemburg hingerichtet wurden. Während der französischen Verwaltung gehörte Eschfeld ab 1802 zur französischen Diözese Metz. Durch den Wiener Kongress 1815 gelangte auch Eschfeld zu Preußen und gehörte ab 1818 wieder zum Bistum Trier.

Ab 1904 lag Eschfeld auf dem Gebiet der Bürgermeisterei Leidenborn, ab 1936 gehörte es zum Amt Daleiden-Leidenborn und seit 1970 der Verbandsgemeinde Arzfeld an.

1884 kam es zur Gründung eines Darlehnskassenverein, 1887 wurde eine ländliche Fortbildungsschule eingerichtet, 1889 ein Obstbauverein gegründet. Seit 1928 ist Eschfeld an das elektrische Stromnetz angeschlossen. Der Zweite Weltkrieg hinterließ große Schäden in Eschfeld, etwa 60 % des Ortes wurden zerstört. Am 22. Februar 1945 ging der Ort in die Besatzung der amerikanischen Truppen über.

1969 errichtete man in Eschfeld eine Schule, die bis in die 1980er-Jahre bestand. Das Gebäude wurde 1993 zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Eschfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

JahrEinwohner
1815121
1835222
1871233
1905220
1939480
JahrEinwohner
1950243
1961218
1970241
1987182
1997191
JahrEinwohner
2005182
2011182
2017198
2022201

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Eschfeld besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Bürgermeister

Peter Marx war seit 2014 im Amt, verstarb jedoch unerwartet im Oktober 2021. Da für eine am 20. Februar 2022 angesetzte Direktwahl keine gültigen Wahlvorschläge eingereicht wurden, oblag die Neuwahl gemäß Gemeindeordnung nun dem Rat. Bei der Wahl am 10. März 2022 wurde der vorherige 1. Beigeordnete, Stephan Heck, zum neuen Ortsbürgermeister von Eschfeld gewählt.

Wappen

Blasonierung: „Geteilt und oben gespalten, vorn in silber blaues bauchiges Tongefäß, hinten in grün goldene Ähre, unten in rot silberne Leiste, belegt mit silberner Scheibe, diese belegt mit blauem Balken und rotem Pfahl mit trapezförmigen Enden.“
Wappenbegründung: Das 2400 Jahre alte Tongefäß stammt aus einem keltischen Hügelgrab und ist das älteste Zeugnis für die Besiedlung des Eschfelder Raumes. Der frühere Ortsname Eszfeld steht für ein gerodetes Saatfeld, deshalb die grüne Weidefläche und die Ähre. Über ein halbes Jahrhundert gehörte Eschfeld zur luxemburgischen Grafschaft Vianden, in deren Wappen ein silberner Balken auf rotem Untergrund liegt. Die Pfarrei Eschfeld wurde von Patres des Viandener Trinitarierkonvents betreut. Deren Ordenssymbol, das Trinitarierkreuz, ist Sinnbild für die Dreifaltigkeit.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Eschfelds mit dem zugehörigen Friedhof befand sich bis 1867 im heutigen Unterdorf. Die heutige Pfarrkirche St. Luzia wurde 1869 errichtet und 1906 bis 1921 von Pfarrer Christoph März mit Decken- und Wandgemälden ausgeschmückt. An der Seite der Kirche steht der Romanische Taufstein. Neben der Pfarrkirche befindet sich zudem der Ehrenfriedhof von Eschfeld. Die frühere Volksschule wurde 1912 neben der Pfarrkirche gebaut. Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Eschfeld

Commons: Eschfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 90 (PDF; 3,3 MB).
  3. Clomes: Versuch einer statistisch-geographischen Beschreibung des Großherzogthums Luxemburg, Schmit-Bruck, 1840, S. 9 (Google Books)
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 11. Februar 2021.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Nachruf Peter Marx. In: Islek aktuell VG Arzfeld, Ausgabe 43/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  7. Stephan Heck: Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters der Ortsgemeinde Eschfeld. In: Islek aktuell VG Arzfeld, Ausgabe 2/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 10. Januar 2022, abgerufen am 14. März 2022.
  8. Stephan Heck: Sitzung des Ortsgemeinderates Eschfeld. In: Islek aktuell VG Arzfeld, Ausgabe 9/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 28. Februar 2022, abgerufen am 14. März 2022.
  9. Ortsbürgermeister der OG Eschfeld. In: Homepage der OG Eschfeld. Abgerufen am 31. März 2022.
  10. Wappen der OG Eschfeld. Abgerufen am 26. März 2022.
  11. Die Arbeiten des Malerpastors Chr. März in der Pfarrkirche St. Luzia in Eschfeld
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