Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 4′ N,  22′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Arzfeld
Höhe: 530 m ü. NHN
Fläche: 10,51 km2
Einwohner: 347 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54649
Vorwahl: 06554
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 285
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Luxemburger Straße 6
54687 Arzfeld
Website: www.oberpierscheid.de
Ortsbürgermeister: Arno Steins
Lage der Ortsgemeinde Oberpierscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm

Oberpierscheid ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.

Geographie

Der Ort liegt auf einer Hochfläche des südlichen Islek in der Südeifel. Zu Oberpierscheid gehören die Ortsteile Philippsweiler, Röllersdorf und Luppertsseifen. Zudem der Weiler Merkeshausen (zu Philippsweiler) sowie die Wohnplätze Dehnseifen, Hausmannsdell und Trampertsdell.

Mit 37 % wird ein im Vergleich zum Umland geringer Anteil des Gemeindegebietes landwirtschaftlich genutzt, 55 % sind von Wald bestanden (Stand 2020).

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Niederpierscheid und Mauel im Norden, Heilenbach im Osten, Berkoth im Süden sowie Krautscheid im Westen.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1148 mm. Die Niederschläge sind sehr hoch. Sie liegen im oberen Zehntel der in Deutschland erfassten Werte. An 91 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Juli, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 2,6 mal mehr Niederschläge als im Juli. Die jahreszeitlichen Schwankungen sind groß. An nur 6 % der Messstationen werden höhere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Das Gebiet von Oberpierscheid war vermutlich schon in der Römerzeit besiedelt, was Grabfunde aus dieser Zeit nahelegen. Man vermutet zudem drei Grabhügel in einem Waldgebiet nördlich des Orte. In den Jahren um 1950 hatte man hier Auffälligkeiten im Gelände festgestellt. Diese wurden allerdings noch nicht näher untersucht. Der Ort in der heutigen Form ist vermutlich bei den späten mittelalterlichen Rodungsphasen entstanden, worauf die Ortsnamensendung „-scheid“ hinweist. Die erste urkundliche Erwähnung als „Pereschet“ stammt aus dem Jahr 1408.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Eifelort zur Herrschaft Neuerburg im Herzogtum Luxemburg. In der französischen Herrschaft ging er an den Kanton Arzfeld im Département Forêts. In der preußischen Zeit wurde Oberpierscheid zunächst der Bürgermeisterei Ringhuscheid, später der Bürgermeisterei Waxweiler zugeschlagen. Die heutigen Ortsteile Oberpierscheids entstanden alle als Neugründungen im 19. Jahrhundert. Dort wohnten vornehmlich die Arbeiter aus dem Eisenhüttenwerk Merkeshausen.

Am 12. Juni 1994 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Merkeshausen mit 23 Einwohnern eingemeindet.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberpierscheid bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

JahrEinwohner
1815153
1835406
1871477
1905413
1939476
1950419
1961362
JahrEinwohner
1970353
1987334
1997407
2005387
2011355
2017319
2022347

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Oberpierscheid besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die acht Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf zwei Wählergruppen.

Bürgermeister

Arno Steins wurde am 21. August 2019 Ortsbürgermeister von Oberpierscheid. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 79,14 % für fünf Jahre gewählt worden.

Der Vorgänger von Steins, Peter Bormann, hatte das Amt von 2004 bis 2019 ausgeübt.

Wappen

Blasonierung: „Von Silber (Weiß) über Rot schräglinks geteilt, vorn ein grüner vierblättriger Eichenzweig mit vier Eicheln, hinten eine wachsende silberne (weiße) Kapelle mit spitzer Turmhaube, besteckt mit schwarzem Kreuz und zwei schwarzen Fenstern.“
Wappenbegründung: Rot und Silber sind die Farben der Grafen von Vianden, denen seit dem 14. Jahrhundert die luxemburgischen Herrschaft Neuerburg auf deren einstigem Gebiet Oberpierscheid liegt. Der Eichenzweig soll auf die traditionsreiche Holzwirtschaft hinweisen. Vier Blätter und vier Eicheln sollen zugleich die vier Ortschaften (Oberpierscheid, Philippsweiler, Röllersdorf und Luppertsseifen) und die vier Weiler/Gehöfte (Dehnseifen, Hausmannsdell, Merkeshausen und Trampertsdell) im Wappen vertreten. Im unteren Teil des Wappens ist die Kapelle des hl. Simeon zu sehen; sie ist urkundlich bezeugt, seit 1408.

Das von Christian Credner in Zusammenarbeit mit Oberpierscheider Bürgern entworfene Wappen wurde am 7. April 2008 durch die Kommunalaufsicht des Eifelkreises Bitburg-Prüm genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Oberpierscheid

Wirtschaft und Infrastruktur

Oberpierscheid ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. Seit 1979, als noch 37 landwirtschaftliche Betriebe gezählt wurden, ist die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 446 ha auf 431 ha (2010) gesunken, die von 7 Betrieben bewirtschaftet wurden.

In etwa 6 km Entfernung liegt die nächste Autobahn-Anschlussstelle Waxweiler/Schönecken an der A 60.

Öffentliche Einrichtungen

Zu den öffentlichen Einrichtungen zählen ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Sportplatz sowie Kinderspielplätze. Des Weiteren ist die Ortsgemeinde Standort einer Freiwilligen Feuerwehr mit 16 Mitgliedern.

Literatur

  • Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/II). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 173 (222 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
Commons: Oberpierscheid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 92 (PDF; 2,6 MB).
  3. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Eintrag zu Vermutete Grabhügel Oberpierscheid in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 19. April 2022.
  5. Eintrag zu Eisenhüttenwerk Merkeshausen in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 23. April 2021.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 191 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  7. Eintrag zu Ortsgeschichte Merkeshausen in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 23. April 2021.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  9. 1 2 Unterrichtung der Einwohner aus der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderates Oberpierscheid am 21. August 2019. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 40/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 22. Januar 2022.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Arzfeld, Verbandsgemeinde, 31. Ergebniszeile. Abgerufen am 22. Januar 2022.
  11. Welche Ortsbürgermeister sich in der Verbandsgemeinde Arzfeld wieder zur Wahl stellen. Oberpierscheid: Dinge zu Ende bringen, die er angefangen hat, möchte Peter Bormann (unabhängig, 59), der seit fünf Jahren Ortsbürgermeister ist. In: Trierischer Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, 9. Mai 2009, abgerufen am 22. Januar 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  12. Wappen. Ortsgemeinde Oberpierscheid, abgerufen am 23. April 2021.
  13. Eintrag zu Jagdschloss (Merkeshausen) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 28. September 2015.
  14. Eintrag zu Jagdschloss Merkeshausen in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 23. April 2021.
  15. Eintrag zu Sankt Simeon (Filialkirche) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 28. September 2015.
  16. Statistisches Landesamt: Mein Dorf, meine Stadt – Oberpierscheid, Landwirtschaft (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.