Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 54° 18′ N,  56′ O

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Achterwehr
Höhe: 17 m ü. NHN
Fläche: 13,88 km2
Einwohner: 2077 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24242
Vorwahl: 04340
Kfz-Kennzeichen: RD, ECK
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 050
Adresse der Amtsverwaltung: Inspektor-Weimar-Weg 17
24239 Achterwehr
Website: www.felde.de
Bürgermeister: Olaf Greve (Bündnis 90/Die Grünen)
Lage der Gemeinde Felde im Kreis Rendsburg-Eckernförde

Felde ist eine Gemeinde im Naturpark Westensee im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein und ist der einzige ländliche Zentralort im Amt Achterwehr. Brandsbek, Felde, Hasselrade, Jägerslust, Klein Nordsee, Neu Nordsee, Ranzel, Resenis und Wulfsfelde gehören zum Gemeindegebiet.

Geografie und Verkehr

Felde liegt etwa 12 km westlich von Kiel an der Bundesautobahn 210 nach Rendsburg, die seit 1989 die Bundesstraße 202 ersetzt.

An der am 15. Oktober 1904 eröffneten Bahnstrecke Kiel-Hassee–Osterrönfeld liegt der Bahnhof Felde-Brandsbek, der vom 2. Juni 1984 bis 5. November 2000 nicht mehr bedient wurde. Danach wurde er als Haltepunkt Felde in Betrieb genommen und 2014 wieder zum Kreuzungsbahnhof umgebaut. Seit 4. Januar 2015 finden in Felde durch den halbstündigen Verkehr mit Nahverkehrszügen Zugkreuzungen statt. Von Felde führte von etwa 1935 bis 1945 ein Gleisanschluss zu einem Marinetanklager am Flemhuder See.

Südlich des Ortes liegt der Felder See.

Die Gegend um den Westensee ist sehr moorig, sodass die Besiedlung erst relativ spät begann. Im Gemeindegebiet liegen das Hasenmoor und das Felder Moor sowie einige Quellsümpfe der Eider.

Geschichte

Das Dorf Felde wird erstmals in einem Vertrag von 1547 erwähnt. Damals wechselte das Dorf von dem Gut Bossee zum Gut Klein Nordsee. Die Geschichte des Orts, der 1806 vom Gutsbesitzer verkauft wurde, ist sehr stark durch das Gut Klein Nordsee geprägt.

Sehenswürdigkeiten

Die Kulturdenkmale der Gemeinde befinden sich in der Liste der Kulturdenkmale in Felde.

Adliges Gut Klein Nordsee

Das Gut (Klein) Nordsee wurde bereits 1300 im Kieler Stadtbuch erwähnt. Seinen Namen hat es von dem 1607 eingegangenen Dorf Nordsee am Flemhuder See. 1375 wird es Gut zum Achterwehre genannt, lag also vermutlich ursprünglich im Schutz einer mittelalterlichen Wehranlage, deren Bezeichnung sich im Namen des Nachbarorts Achterwehr erhalten hat, gegen die östlich der Eider siedelnden Wenden. Das Geschlecht der frühsten bekannten Besitzer, Swawe, starb aus, als die Brüder Heinrich und Marquard Swawe in der Schlacht bei Hemmingstedt 1500 fielen. Klein Nordsee kam in den Besitz der Familie Ahlefeldt, denen auch Güter im benachbarten Westensee gehörten. Bekanntester Besitzer im 17. Jahrhundert war der dänische Feldmarschall Claus von Ahlefeldt. Um 1700 kaufte Wulf Jasper von Brockdorff Klein Nordsee und ließ das Gutshaus ausbauen. Als einer seiner Nachfahren wurde der letzte schleswig-holsteinische Kanzler Cay Lorenz Graf von Brockdorff auf dem Gut geboren.

Das heutige Herrenhaus entstand 1701 auf Grundlage zweier Vorgängerbauten. Von einer Wasserburg von etwa 1500 ist der Keller erhalten. Ein einstöckiger Neubau mit einem Seitenflügel Mitte des 17. Jahrhunderts lässt sich im Mauerwerk nachweisen. Dieses wurde 1701 zu einer dreiflügligen, zweistöckigen Anlage ausgebaut, deren Inneneinausstattung noch teilweise erhalten ist. Äußere Ausschmückungen der schlichten Fassade im 19. Jahrhundert wurden 1960 wieder entfernt. Das Gutshaus steht heute unter Denkmalschutz, ist aber nicht öffentlich zugänglich. Es wurde von 1949 bis 2014 von der evangelischen Stadtmission Kiel genutzt, zunächst als Kinderheim, später als Übergangsheim für obdachlose Männer.

Politik

Gemeindevertretung, Bürgermeister

Von den 16 Sitzen in der Gemeindevertretung hatte nach der Kommunalwahl 2013 die Wählergemeinschaft Die Freien vier Sitze, die SPD und die Wählergemeinschaft WF je drei Sitze und die CDU, die Grünen und die Wählergemeinschaft BFF je zwei Sitze. Bürgermeisterin war Bianca Dommes (Die Freien).

Nach dem Rücktritt der Bürgermeisterin Bianca Dommes (Die Freien) im Sommer 2015 konnte sich die Gemeindevertretung wiederholt nicht auf einen Bürgermeister einigen, sodass die Aufgaben des Bürgermeisters zunächst von einem Beauftragten der Kommunalaufsicht wahrgenommen wurden und schließlich Anfang 2016 die Gemeindevertretung aufgelöst wurde. Bei den Neuwahlen im April 2016 erhielt die SPD fünf Sitze, die Wählergemeinschaft WF drei und die CDU, die Grünen und die Wählergemeinschaft BFF je zwei der 14 Sitze. Petra Paulsen (SPD) wurde neue Bürgermeisterin.

Bei der Kommunalwahl 2018 ergab sich folgende Sitzverteilung: Die Grünen (24,9 %) sowie die SPD (24,8 %) erhielten jeweils 4 Sitze, die CDU (20,9 %) erhielt 3 Sitze, die BFF (16,7 %) sowie die WF (12,6 %) erhielten jeweils 2 Sitze. Die CDU bildete zusammen mit der BFF eine gemeinsame Fraktion, somit ergaben sich für sie 5 Sitze in der Gemeindevertretung.

Petra Paulsen (SPD) ist am 27. Juni 2021 von ihrem Amt als Bürgermeisterin der Gemeinde Felde zurückgetreten. Zuvor sind Ende Mai die Mitglieder der BFF/CDU-Fraktion von allen ihren Ämtern zurückgetreten, dadurch war auch die Position des zweiten stellvertretenden Bürgermeisters nicht mehr besetzt. Damit wurde Olaf Greve (Bündnis 90/Die Grünen) alleiniger amtierender Bürgermeister der Gemeinde Felde und wurde am 16. September von der Gemeindevertretung Felde einstimmig zum neuen Bürgermeister gewählt.

Wappen

Blasonierung: „Erhöht geteilt von Silber und Blau. Oben ein roter Räderpflug, unten ein silbernes Dreiblatt, dessen Mittelpunkt eine silberne Knospe bildet.“

Wirtschaft

Im Gemeindegebiet gibt es eine Vielzahl von Gewerbebetrieben. Außerdem wurde in Klein-Nordsee ein EU-finanziertes Gewerbegebiet errichtet. Am Westensee liegen ausgedehnte Wochenendhausgebiete.

Persönlichkeiten

Commons: Felde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 3: Ellerbek – Groß Rönnau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2003, ISBN 978-3-926055-73-6, S. 92 (dnb.de [abgerufen am 21. April 2020]).
  3. 1 2 Martin Lorenz: Chronik des Gutes Klein-Nordsee (Memento des Originals vom 13. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (pdf; 3,2 MB).
  4. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
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