Johann Friedrich Meisterlin (* 25. Februar 1789 in Hanau; † 29. Juni 1847 in Kassel) war ein deutscher Politiker und Minister im Kurfürstentum Hessen.

Familie

Friedrich Meisterlins Vater war der Hofgerichtsrat Karl Dietrich Meisterlin, seine Mutter Jacobine Ricordon. Er heiratete 1813 die Pfarrerstochter Luise Weiß, die Tochter des Pfarrers Karl Friedrich Weiß. Das einzige Kind, die Tochter Luise (1814–1853) heiratete Ludwig Schenck zu Schweinsberg (1811–1889), später Kommandant von Kassel.

Laufbahn

Meisterlin besuchte ab 1800 das Gymnasium in Hanau, studierte ab 1805 Jura in Marburg und wechselte 1806 nach Heidelberg. 1807 wurde er Advokat und Prokurator am Hofgericht Hanau, 1813 Aktuar am Friedensgericht Hanau. 1814 bis 1821 war er Amtmann im Amt Veckerhagen (seit 1818 mit dem Titel „Rat“). 1821 wurde er zum Kreisrat des Kreises Eschwege, 1822 in Hofgeismar ernannt. Seit 1824 amtierte er als Kammerrat bei der Finanzkammer in Kassel. Ab November 1831 leitete er als Direktor die Steuerkommission in Kassel. Seit Mai 1832 agierte er als Landtagskommissar bei der Kurhessischen Ständeversammlung und behielt dieses Amt auch auf den folgenden Landtagen bis September 1834 bei. Zwischen Februar 1834 und September 1834 war er als Ministerialdirektor zusätzlich Vorstand des kurhessischen Finanzministeriums. 1835 wurde er Zweiter Direktor und 1836 bis 1847 alleiniger Direktor der Oberfinanzkammer Kassel.

Daneben war er von 1826 bis 1834 Mitglied des leitenden Ausschusses des Handels- und Gewerbevereins, 1841 bis 1847 Mitglied der Direktion der Zivil-, Witwen- und Waisenanstalt und 1845 bis 1847 Direktor der Leih- und Kommerzbank in Kassel.

Auszeichnungen

Literatur

  • Ewald Grothe: Verfassungsgebung und Verfassungskonflikt. Das Kurfürstentum Hessen in der ersten Ära Hassenpflug 1830–1837, Berlin 1996 (= Schriften zur Verfassungsgeschichte, 48), ISBN 3-428-08509-4.
  • Ewald Grothe (Hrsg.): Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 13 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 43). Historische Kommission für Hessen, Marburg 2016, ISBN 978-3-942225-33-5, Nr. KSV-294.
  • Harald Höffner: Kurhessens Ministerialvorstände der Verfassungszeit 1831–1866, phil. Diss., Gießen 1981.
  • Philipp Losch: Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlung 1830–1866. Elwert, Marburg 1909, S. 38.
  • Hellmut Seier (Hrsg.): Akten und Briefe aus den Anfängen der kurhessischen Verfassungszeit 1830–1837, Marburg 1992 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, 48,4; Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, 8), ISBN 3-7708-0993-9.
  • Georg Wannagat (Hrsg.): Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen) und der Gerichte in ihrer tausendjährigen Geschichte, 1990, ISBN 3452215555, S. 466 Digitalisat.

Einzelnachweise

  1. Neuer Nekrolog der Deutschen. Band 25, Nr. 2. B.F. Voigt, 1849 (google.at [abgerufen am 10. Juli 2023]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.