Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 51° 11′ N, 10° 3′ O

Basisdaten (Stand 1973)
Bestandszeitraum: 1821–1973
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Verwaltungssitz: Eschwege
Fläche: 605,88 km2
Einwohner: 73.000 (31. Dez. 1972)
Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: ESW
Kreisschlüssel: 06 2 31
Kreisgliederung: 16 Gemeinden
Lage des Landkreises Eschwege in Hessen

Der Landkreis Eschwege war bis 1973 ein Landkreis in Hessen. Sein Gebiet gehört heute zum Werra-Meißner-Kreis. Der Verwaltungssitz war in der Stadt Eschwege.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte Ende 1973, im Nordosten beginnend im Uhrzeigersinn, an die Kreise Heiligenstadt, Mühlhausen und Eisenach im Bezirk Erfurt der DDR sowie an die hessischen Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Melsungen und Witzenhausen.

Geschichte

Der Kreis Eschwege wurde 1821 im Kurfürstentum Hessen gegründet. Am 1. Januar 1837 wechselten die Gemeinden Dudenrode, Kammerbach und Orferode aus dem Kreis Eschwege in den Kreis Witzenhausen sowie die Gemeinden Diemerode und Heyerode in den Kreis Rotenburg.

Nach der Annexion von Kurhessen durch Preußen als Folge des Deutschen Kriegs im Jahre 1866 gehörte der Kreis zum Regierungsbezirk Kassel der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Ab 1946 war der Kreis ein Landkreis im Land Hessen.

Zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Landkreis zweimal vergrößert:

Im Rahmen der hessischen Kreisgebietsreform wurde der Landkreis Eschwege am 1. Januar 1974 mit dem Nachbarkreis Witzenhausen zum Werra-Meißner-Kreis zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung

Landkreis

Jahr Einwohner Quelle
187139.563
189042.260
190043.203
191045.875
192547.515
193949.842
195073.233
196066.400
197065.300
197273.000

Große Gemeinden

Gemeinden des Kreises Eschwege mit mehr als 1000 Einwohnern:

Gemeinde 1871 1939 1961 1970
Abterode 1.040 1.090 1.068
Bischhausen 1.043 1.066 1.254 1.296
Datterode 627 1.003 1.065
Eschwege 7.371 15.462 24.091 22.718
Frankershausen 903 1.023 1.025
Frieda 773 1.126
Grebendorf 566 1.127 1.805 1.949
Herleshausen 1.115 1.533 1.652 1.500
Hoheneiche 312 1.159 1.264
Oberhone 475 1.064
Reichensachsen 1.688 2.070 2.702 2.749
Schwebda 660 1.135 1.083
Waldkappel 1.021 1.153 1.901 1.997
Wanfried 2.020 2.695 3.779 3.579
Weißenborn 512 1.045 1.105
Wichmannshausen 705 1.090 1.051

Gemeinden

Stand 1968

Bis zum Beginn der hessischen Gebietsreform bestand der Landkreis Eschwege aus 70 Gemeinden, von denen drei das Stadtrecht besaßen:

Abterode
Alberode
Albungen
Altefeld
Altenburschla
Archfeld
Aue
Bischhausen
Breitzbach
Burghofen
Datterode
Eltmannsee
Eltmannshausen
Eschwege, Stadt
Frankenhain
Frankershausen
Frauenborn
Frieda
Friemen
Gehau
Germerode
Grandenborn
Grebendorf
Heldra
Herleshausen
Hetzerode
Hitzelrode
Hitzerode
Hoheneiche
Holzhausen
Jestädt
Kirchhosbach
Langenhain
Lüderbach
Mäckelsdorf
Markershausen
Mitterode
Motzenrode
Nesselröden
Netra
Neuerode
Niddawitzhausen
Niederdünzebach
Oberdünzebach
Oberhone
Oetmannshausen
Rambach
Rechtebach
Reichensachsen
Renda
Rittmannshausen
Rodebach
Röhrda
Schemmern
Schwebda
Stadthosbach
Thurnhosbach
Unhausen
Vierbach
Vockerode
Völkershausen
Waldkappel, Stadt
Wanfried, Stadt
Weidenhausen
Weißenborn
Wellingerode
Wichmannshausen
Willershausen
Wolfterode
Wommen

Stand 31. Dezember 1973

1971/72 entstanden durch Gemeindefusionen die neuen Gemeinden Berkatal, Meinhard, Meißner, Netratal, Ringgau und Wehretal. Nach weiteren Gemeindefusionen bestanden im Landkreis Eschwege zum Zeitpunkt seiner Auflösung am 31. Dezember 1973 noch 16 Gemeinden, darunter vier Städte:

Berkatal
Eltmannsee
Eschwege, Stadt
Herleshausen
Hetzerode
Meinhard
Meißner
Netratal
Oberhone
Ringgau
Sontra, Stadt
Waldkappel, Stadt
Wanfried, Stadt
Wehretal
Weißenborn
Wolfterode

Gleichzeitig mit der Auflösung des Landkreises wurden zum 1. Januar 1974 Oberhone nach Eschwege, Wolfterode nach Meißner, Netratal nach Ringgau sowie Eltmannsee und Hetzerode nach Waldkappel eingemeindet. Aus dem Altkreis Eschwege traten damit letztendlich elf Gemeinden in den neuen Werra-Meißner-Kreis ein.

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen ESW zugewiesen. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung wird es im Werra-Meißner-Kreis bis heute ausgegeben.

Landräte (in Kurhessen mit der Amtsbezeichnung Kreisrat)

Literatur

  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.), Peer Zietz, Thomas Wiegand: Werra-Meißner-Kreis I, Altkreis Eschwege (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland / Kulturdenkmäler in Hessen). Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 1991, ISBN 3-528-06240-1.
  • Karl G. Bruchmann: Der Kreis Eschwege. Territorialgeschichte der Landschaft an der mittleren Werra. Elwert, Marburg 1931.

Einzelnachweise

  1. Ulrich Reuling: Verwaltungs-Einteilung 1821–1955. (PDF) In: Geschichtlicher Atlas von Hessen. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), S. 176, abgerufen am 19. März 2016.
  2. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  3. 1 2 Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388 f.
  4. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung 1871
  5. 1 2 3 4 5 6 7 8 Michael Rademacher: Eschwege. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
  7. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1974
  8. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung 1871
  9. 1 2 Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  10. Landkreis Eschwege Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
Commons: Landkreis Eschwege – Sammlung von Bildern
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