Froschmühle Stadt Leutershausen | |
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 10° 25′ O |
Höhe: | 436 m ü. NHN |
Einwohner: | 2 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 91578 |
Vorwahl: | 09823 |
Froschmühle (fränkisch: Frosch-mil) ist ein Gemeindeteil der Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Die Einöde liegt am Kümmelbach, früher auch „Weiherbach“ oder „Mühlgraben“ genannt, einem linken Zufluss der Altmühl. Dieser Bach speist auch die Leutershauser Weiher, die unmittelbar westlich des Ortes liegen. Circa einen halben Kilometer östlich liegt das Schloßbuckfeld. Die Kreisstraße AN 23 führt nach Rammersdorf (0,2 km nördlich) bzw. nach Leutershausen (1 km südwestlich).
Geschichte
Die Mühle soll ein „sehr hohes Alter“ haben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie jedoch erst 1579 als „Froschmüll“. Der Ortsname bedeutet „Zur Mühle am Froschwasser“. Laut einem Bericht des brandenburg-ansbachischen Stadtvogteiamts Leutershausen von 1608 gehörte Froschmühle zur Realgemeinde Winden. Weitere Angaben finden sich erst in einem Bericht von 1681. Hier wurde vermerkt, dass sie ins Amt Colmberg lehen- und gültbar war, ins Amt Leutershausen vogt- und steuerbar und ins Amt Brunst gerichtsbar. Die Mühle erhielt vom Kastenamt Ansbach jährlich acht Klafter Brennholz, wofür sie viermal im Jahr Weißgeld zu entrichten hatte. Froschmühle wurde während des Dreißigjährigen Kriegs abgebrannt und musste wieder aufgebaut werden. Laut der Vetterschen Oberamtsbeschreibungen von 1732 hatte die Mühle den Zehnt nach St. Peter in Leutershausen zu entrichten. Das Kastenamt Colmberg blieb bis zum Ende des Alten Reiches Grundherr der Mühle. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Froschmühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 19 des Ortes Winden. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Froschmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Leutershausen und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Mittelramstadt zugewiesen. Die Froschmühle stellte zeitweise auch den Gemeindevorsteher (1846/1856: Johann Georg Käfer). Am 1. Januar 1972 wurde Froschmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Leutershausen eingemeindet.
Baudenkmal
- Mittelalterliches Steinkreuz aus Blasensandstein, 200 Meter nordwestlich der Froschmühle am Fußweg Leutershausen – Winden
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 11 | 6 | 2 | 0 | 7 | 16 | 7 | 5 | 3 | 6 | 2 |
Häuser | 3 | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||
Quelle |
Religion
Froschmühle ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Peter (Leutershausen) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Froschmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 228 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 79.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 95.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Hermann Schreiber: Leutershausen. Leutershausen 1975, ISBN 3-922175-02-3, S. 378–382.
Weblinks
- Froschmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Froschmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Froschmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 328 (Digitalisat).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 79. Dort folgendermaßen transkribiert: „froschmíl“.
- ↑ Gemeinde Leutershausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. Juli 2023.
- ↑ Repertorium des topographischen Atlasblattes. Ansbach. 1833, S. 83.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- 1 2 H. Schreiber: Leutershausen, S. 379.
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 79.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte, 21/1, 14r. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 716.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 22, 82. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 720.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 1134. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 696.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Froschmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 105 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 228.
- 1 2 M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 929.
- 1 2 M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1000 f.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
- 1 2 Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 190 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Brügel’sche Officin, Ansbach 1856, OCLC 635005088, S. 233 (Digitalisat).
- ↑ H. Schreiber: Leutershausen, S. 350.
- ↑ Denkmäler in Bayern. Bd. 5, Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, München 1986, S. 266.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 27 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 988, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1154, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1090 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1154 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
- 1 2 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 756 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).